Weniger Störstoffe fürs Feuer

Wie ein selbsttrennender Joghurtbecher die Recyclingquote bei Kunststoff und Kartonage erhöhen soll.

Ein sich-selbst-trennender Joghurtbecher.
Beinahe magisch: ein sich-selbst-trennender Joghurtbecher. Bild: Greiner Packaging.

»Als wir vom sich-selbst-trennenden Karton-Kunststoff-Becher gehört haben, waren wir gleich Feuer und Flamme«, sagt Josef Braunshofer, Geschäftsführer von Berglandmilch. Dabei ist es genau das, was die Entwicklung vermeiden soll: dass mit Karton ummantelte Kunststoffbecher, die nach dem Löffeln von Joghurt ungetrennt im Kunststoffmüll landen, gemeinsam verbrannt werden müssen. Zwar gelten dünnwandige, von Karton umwickelte Plastikbecher als besonders nachhaltige Verpackungsform – weil sich Karton und unbedruckter Kunststoff gut recyclen lassen. Zumindest in Österreich funktioniert das aber nur, wenn beide Verpackungsteile getrennt von einander gesammelt werden. Gemeinsam in der gelben Tonne oder im gelben Sack vereint, mustert sie die Sortieranlage als Störstoff zum Verbrennen aus. In Deutschland ermöglichen es anders organisierte Recyclingströme, beide Bestandteile auch zu trennen, wenn sie gemeinsam im Plastikmüll landen. Der neue K3-r100-Becher vom Kunststoffhersteller Greiner Packaging – für den die österreichische Molkerei als erste Feuer und Flamme war – löst das Problem dadurch, dass sich die Karton-Kunststoff-Kombination (K3) im Sammelprozess selbst trennt. Bald würden Becher als selbsttrennend ausgewiesen, meint Charlotte Enzelsberger von Greiner Packaging. Um Verwechslungen zu vermeiden, empfiehlt sie trotzdem, »im Idealfall den Kartonwickel vom Kunststoffbecher zu trennen«.

Hier kann man ansehen, wie die Verpackung K3-r100 genau funktioniert.

BIORAMA #84

Dieser Artikel ist im BIORAMA #84 erschienen

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