Zweirad-Aktivismus

Radfahren ist Zeitgeist. Mit steigenden Benzinpreisen und wachsendem Umweltbewusstsein steigen auch die Verkaufszahlen von Fahrrädern deutlich an. Aktivität wird zu Aktionismus wird zu Lebensgefühl. Sich so zu bewegen heißt Teil einer Bewegung sein. Ein neues Buch unternimmt nun eine visuelle Reise in die abwechslungsreiche Welt des Radfahrens. „Velo“ zeigt die verschiedensten Gruppen innerhalb der Fahrradszene: extreme Zweirad-Globetrotter, Fahrradboten auf Fixed-Gear-Rädern mit einem festen Gang ohne Schaltung ohne Bremsen, Radler auf dem klassischen Holland-Rad, modebewusste Velo-Fahrer auf historischen Rennrädern und Innovationshungrige auf den neuesten Hightech-Rennmaschinen und e-Bikes.
„Velo“ zeigt das Design und die visuelle Ästhetik der aktuellen Fahrradkultur anhand von T-Shirts, Mützen, Taschen, Flyern und allerlei Sonderausstattungen, wie den sogenannten Spoke Cards Karten, die bei Fahrradkurier-Rennen als Startnummern in die Speichen gesteckt werden. Es bietet Einblicke in die Fertigungshallen der großen italienischen und französischen Fahrradmarken und in die Werkstätten einer neuen Generation leidenschaftlicher Rahmenbauer in den USA.

Zudem untersucht das Buch den Einfluss, den die ganze Entwicklung um den Drahtesel auf die zeitgenössische Kunst hat. Es stellt innovative Konzepte der Stadtplanung vor, wie die neuen Radwege, die derzeit in New York und Kopenhagen entstehen. Unsere Abbildung zeigt eine Studie des amerikanischen Designers Matt Coleman, der in seine Grafik den Wasser-Kreislauf der Erde in ein Fahrrad-Motiv eingebaut hat. Ein wirkungsvolles und daher verbreitungswürdiges Symbol, wie wir finden.

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