»The Biggest Little Farm«

Ein Wildlife-Filmmacher und eine Foodbloggerin verwandeln ödes Wasteland in einen fruchtbaren Bauernhof. Ab Juli im Kino.

Am Anfang stehen die apokalyptischen Buschfeuer, die Kalifornien 2018 heimgesucht haben. Die nahenden Rauchwolken spannen den Bogen für die folgenden 90 Minuten, in denen uns John und Molly Chester an ihrem abenteuerlichen Selbstversuch teilhaben lassen. 2010 kauften sie nördlich von L.A. 81 Hektar aufgegebenes Land. Der Boden: ausgelaugt wie die beiden selbst. Wieder fruchtbar gemacht soll es dem Paar eine Existenz ermöglichen. Den Weg dorthin dokumentiert John mit Kameras, Drohnen und Wildkameras. Wir durchleben Glücksmomente, vor allem aber Rückschläge. Bald zeigt sich: Ohne Gift lassen sich Probleme nur durch Versuch, Irrtum und eine genaue Beobachtung der Natur lösen. Erst im siebten Jahr hat sich ein fragiles Gleichgewicht eingestellt, auch viele Wildtiere sind zurückgekehrt. Wobei die Chesters niemals Harmonie beschwören, sondern ein »comfortable level of disharmony with nature«.

Ein Glücksfall von einem Film, mit wunderbaren Tieraufnahmen – und ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass »tierfreie« Landwirtschaft letztlich wider die Natur ist. Zumindest wenn wir ernsthaft an Kreislaufwirtschaft interessiert sind.

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