Gut Ding #1: Ich mach Yoga

… im Sommer gern im Garten, umringt von Heidi, Anton und Samy, meinen Laufenten, die die Wiese nach diversem Getier abgrasen, wenn sie nicht grad die Hühner jagen. Yoga hat weder ein Superbrain noch den idealen Bodymaßindex nach drei Jahren zum Ziel. Vielleicht sind dies Nebenwirkungen, die sich einstellen, aber das Ziel von Yoga ist die Einheit von Körper und Geist.

2010 ist mir förmlich die Luft ausgegangen. Der Atem hat mich zum Yoga gebracht und zurück in meinen Körper ins Spürbewusstsein. Die Entrümpelung des eigenen Lebensumfeldes  und dessen Neuorganisation sind die logischen Konsequenzen daraus. Nun  hab ich meine alte Spur verlassen, habe quasi umgespurt,  eine neue Lebensphase eingeleitet, die  eine Neubewertung von materiellen und immateriellen Werten nach sich zog.

Ich nehme mir die Freiheit und verlasse elf Jahre Angestelltendasein als Sozialarbeiterin, zuletzt in einer Sandwichposition, der klassische Burnoutschleuderstuhl eben. Ich kann und mag mich nicht unter-/überrordnen, auf hierarchische Systeme reagiere ich mittlerweile mit Gastritis. Hierachische Systeme bedingen das Zügeln meines inneren Feuers.

Der eigene kleine Bioladen

Selbständig sein heißt für mich dagegen, den Kopf dafür hinhalten, was frau selber verbockt hat und nicht dafür, was andere verbockt haben. Das spürt sich irgendwie frei an, denn vor Verantwortung grundsätzlich hab ich mich nie gescheut. Ich nehme mir die Freiheit und lasse mein Feuer brennen. Ich nehme mir meine Freiheit und erfülle mir gemeinsam mit einer Freundin einen Traum: unseren eigenen kleinen Bioladen.

Der Weg dorthin hat uns bisher eine Menge Bekanntschaften mit welt- und herzoffenen, innovativen Menschen verschafft sowie so manche überraschende Erfahrung und daraus folgender Einsicht:

  1. 1. Gerichtliche Behörden sind unflexibler als Versandhäuser.
  2. 2. Betuchte Mietlokalbesitzer warten im Regelfall auf betuchte Mieter, sprich Großketten, welche potenziellen KundInnen letztendlich eine Orientierungshilfe und ein Heimatgefühl vermitteln, immerhin gleichen sich die Einkaufsstraßen und -center von St.Pölten und Tulln, Neulengbach, Wien, Linz usw. mittlerweile wie auf’s Haar.
  3. 3. Es gibt zu jeder Verordnung eine Gegenverordnung –  frau muss sie nur finden.
  4. 4. Birnensaft verwurzelt.
  5. 5. Beamte exekutieren Gesetze, die keiner der Beamten eigentlich kennt.

Das Leben ist manchmal ein Spiel. Ich nehme mir meine Freiheit und tanze. Wir nehmen uns unsere Freiheit und machen es anders.

… Fortsetzung folgt!

 

Über Gut Ding:
Elvira Bachinger und Merle Weber erfüllen sich einen Traum: einen eigenen Laden für nachhaltige, ökologische und fair gehandelte Produkte des täglichen Bedarfs. In ihrem BIORAMA-Blog berichten die beiden Unternehmensgründerinnen vom Vorankommen ihres Projekts, von Überraschungen, Begegnungen und vom Entstehen des Ladens. Mitte Oktober wird Gut Ding in St. Pölten in Niederösterreich eröffnet. www.gutding.at

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