Wiener Sportkleidung aus italienischem Fischernetzgarn

Geisternetze – herrenlose Fischernetze – machen 30 bis 50 Prozent des gesamten Plastikmülls aus, der in den Ozeanen treibt. Bei Fitico wird aus ihnen Sportkleidung.

MeeresbewohnerInnen wie diese Schildkröte können sich in den herrenlosen Netzen verfangen. Bild: Fitico/Aquafil.

Laut Greenpeace machen Geisternetze etwa 30 bis 50 Prozent des gesamten Mülls aus, der in den Meeren treibt. Fische, Wale, Delphine und Schildkröten verfangen sich in ihnen. Werden sie an den Strand geschwemmt, sind sie für Vögel und andere StrandbewohnerInnen gefährlich. Auch Schiffe, in deren Propeller sich alte Netze verfangen, können beschädigt werden. »Ein Problem ist, dass Fischernetze nicht nur Fische fangen, sondern auch anderen Plastikmüll. Sie sind zum Großteil dafür verantwortlich, dass sich Plastikinseln im Meer bilden«, sagt Sophie Wirth. Sie hat 2016 das Label Fitico gegründet, das Sportkleidung produziert und dafür Econyl verwendet – ein Material, das aus alten Fischernetzen hergestellt wird. 

Econylwird in Italien von dem Unternehmen Aquafil produziert. Fitico macht aus dem Garn dann Sportkleidung. In der Verarbeitung unterscheidet sich Econyl nicht von anderen Kunststofffasern. »Dadurch, dass es ein Nylonfaden ist, der wie neuwertig ist, ist es in der Verarbeitung völlig gleich«, sagt Wirth. Der gesamte Produktionsprozess von Fitico findet in Europa statt. »Die Grundidee war, im Sportbereich was nachhaltiges zu machen und zu zeigen, dass das möglich ist. Bei uns sind es immer die zwei Aspekte: Einerseits ökologische Materialien einzusetzen und andererseits fair zu produzieren«, erklärt sie. »Da gibt es einen großen Nachholbedarf in der Sportbranche.« 

Bild: Saskia Stolzlechner/Fitico.

Wie nachhaltig kann Plastik sein?

Aus vielen natürlichen Materialien wie Baumwolle oder Merinowolle kann Kleidung hergestellt werden. Warum also Plastik? »Wenn ich schwitze, dann ist die Funktion von einer Kunstfaser einfach einer jeglichen Naturfaser überlegen, weil sich eine Kunstfaser nicht ansaugt, nicht schwer wird und nicht unangenehm reibt«, erklärt Wirth. Für nachhaltiges Plastik gibt es allerdings nicht viele Möglichkeiten: »Bei Kunstfasern ist die einzige nachhaltige Alternative, es zu recyclen und schon Bestehendes zu verwenden«, sagt Wirth. Deshalb hat sie sich dafür entschieden, ihre Sportkleidung aus alten Fischernetzen herzustellen.

Bei Kleidung, die aus Kunststoff besteht, gibt es allerdings immer das Problem, dass sich beim Waschen Mikroplastikfasernablösen und in die Umwelt gelangen. »Wir sind uns des Problems bewusst, aber es gibt oft nicht die eine perfekte Lösung, die alle Probleme beseitigt«, sagt Wirth. Das Filament – also die längeren Fäden, aus denen ein Garn besteht – ist bei Econyl allerdings robuster als bei anderen Kunststoffmaterialien. »Prinzipiell bricht das Econyl-Filament nicht so leicht wie das, was zum Beispiel für Socken oder Fleece verwendet wird«, erklärt sie. Dadurch gelangen weniger Mikroplastikfasernins Abwasser und so in die Umwelt. 

Credit: CC BY 2.0. Bild: Lynn Willis/Flickr.

BIORAMA verlost gemeinsam mit Fitico ein Sport-Outfit bestehend aus:

EinemSports Braaus recycelten Fischernetzen: Das Fischernetz ist im schmeichelnden runden Ausschnitt ganz vorne mit dabei. Mit herausnehmbaren Polstern kann die Form individuell angepasst werden und die überkreuzten Träger geben den Schultern volle Bewegungsfreiheit. Das Material leitet Feuchtigkeit von der Haut weg und hält trocken. 

Und Longpantsaus recycelten Fischernetzen, die sich perfekt an die Körperform anpasst. Mit einem modernen, hohen Bund macht sie einen sexy Hintern und ist besonders gut für Yoga geeignet, aber genauso für Laufen, Tanz und Training! Auch hier ist das Fischernetz am Oberschenkel mit dabei.

Bild: Saskia Stolzlechner/Fitico.

Teilnehmen könnt ihr bis Sonntag, 5. 5., indem ihr die untenstehende Frage beantwortet:

Wie viel des gesamten Plastikmülls in den Ozeanen machen Fischernetze aus? (erforderlich)

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