Enthüllt – Los geht’s!

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Bild: Erli Grünzweil

Geht’s auch ohne Müll? Dieser Frage gehen Sybille und Sarah im neuen BIORAMA-Blog auf den Grund. Im Selbstversuch machen sich die zwei Freundinnen (die eine lebt in Wien, die andere auf dem Land) auf die Suche nach offenen, unverpackten oder in wiederverwendbare Alternativen gehüllte Produkte und werden über Höhen, Tiefen und Etappensiege berichten. 

Sybille und ihre Familie haben wir hier schon kurz vorgestellt, Sarah berichtet über den Selbstversuch übrigens auch auf ihrem Blog. Die beiden tauschen sich via E-Mail über ihre Erfahrungen aus. Und BIORAMA liest einfach mit!

 

1.9.: Los geht’s

Liebe Sarah!

So ein Mist. Jetzt geht es also los mit unserem Versuch. Auf! Von den Bergen ins Müll-Flachland! Lass uns noch mal rekapitulieren: Wir wollen den Alltag ohne Einweg-Wegwerfverpackungen bestreiten. Wenn gänzlich unverpackte Alternativen fehlen, dann greifen wir zu recyclingfähig Verpacktem.

Was meinst Du, müssen wir jetzt drei Mal am Tag Kartoffeln essen?

Enthüllende Grüße,
Billy

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Liebe Billy!

„Ups,“ … hab ich mir auch gedacht, als ich gestern Abend draufgekommen bin, dass wir keine Jause für unsere Bergtour morgen zu Hause haben. Und heute ist Sonntag, 1. September und meine Chance auf regendicht verpackte Kabanossi und unkaputtbares Vollkornbrot dadurch vergeben … Mal sehen, mit wie viel Verspätung wir morgen aufbrechen, nachdem wir das Jausendilemma für eine 3-Tages-Tour gelöst haben …

Kartoffelmäßig mache ich mir gar keine Sorgen, dass unser Speiseplan jetzt gar zu irisch wird. Die Bio-Erdäpfel aus dem Supermarkt sind alle in Plastiknetze verpackt (bzw. in Papiersackerl mit Plastiknetz-Sichtfenster. Wir werden uns eher ans Asiatische halten: Reis gibt’s im Karton.

Ich freu mich auf unseren Austausch!
Sarah

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Liebe Sarah!

Es erleichtert mich fast ein bisschen, dass wir gleich beide zu Beginn über den gleichen Stein gestolpert sind – mangelnder Weitblick.

Ab jetzt wird die Beschaffung unserer Alltagsgüter wohl nicht ohne ein Mindestmaß an Logistik zu bewerkstelligen sein. Verwöhnt von asozialen Supermarktöffnungszeiten muss ich mich jetzt wohl daran gewöhnen, dass der Bio-Greisler – der alle möglichen Milchprodukte in Pfandgläsern feilbietet – ausgerechnet montags Ruhetag hat. Wobei das noch dazu sein einziger Ruhetag ist!

Aber irgendwie gefällt es mir auch, dass in der verpackungsfreien Welt die (Einkaufs-)Normalität anderen Gesetzen zu gehorchen scheint.

Ich freue mich auf den (Mehr)Weg, der noch vor uns liegt!

Lieben Gruß,
Billy

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Liebe Billy!

Nicht nur organisationstechnisch wird das eine Herausforderung.

Ich sehe in besonderem Maße auch unser Haushaltsbudget gefordert. Kartoffeln auf dem Wochenmarkt zu kaufen ist nicht besonders schwer, solange ich nicht vergesse, mir den Mittwoch Vormittag dafür frei zu halten. Auf den Preisvergleich zu Bio-Kartoffeln aus dem Supermarkt bin ich aber schon sehr gespannt. Und ob ich mir das ein Leben lang leisten könnte oder Kompromisse eingehen muss, will ich mir auch auf jeden Fall ausrechnen.

Die Kamera wird mich im September auf allen Einkäufen begleiten – ich halte dich auf dem Laufenden!

Bis denne,
Sarah

 

 

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