DIY-Tipp: So schön kann Altpapier sein

Die Produktdesignerin Regina Pötz hat uns einen DIY-Tipp geschickt, der uns gut gefällt. So lässt sich aus alten Zeitungen  eine individuelle Upcycling-Lampe basteln. 

Dafür brauchst du nicht viel:

  1. Einen Stapel alter Zeitungen (keine Hochglanzprospekte, diese sind lackiert und lösen sich schlecht auf)
  2. 1 Pkg. umweltfreundlichen Kleister
  3. etwas Düngekalk oder Farbpigmente
  4. einen großen Eimer
  5. einen alten Rührstab
  6. einen Wasserball als Form
  7. 1 Lampenfassung E27 mit Kabel

Schritt 1:

Beginne mit dem Zerkleinern der alten Zeitungen, reiße sie in kleine Stücke, sammle sie in einem Eimer und gib reichlich heißes Wasser dazu – rühre das Ganze immer wieder durch und lass die Masse über Nacht einweichen.
Tipp: Vielleicht hast du ein Büro in der Nähe, das ihr Altpapier schreddert? Das erleichtert dir die Arbeit ungemein!

Bild: Regina Pötz

Schritt 2:

Nachdem die Altpapiermasse gründlich eingeweicht wurde, kannst du sie nun nochmals zerkleinern. Am Besten eignet sich dafür ein alter Stabmixer oder eine Bohrmaschine mit Rühraufsatz! Gründlich mixen, damit das Papier in seine einzelnen Fasern zerfällt. Sobald alles zu einer breiigen Konsistenz verrührt wurde, kannst du die Masse auspressen. Tipp: Nimm ein altes, ausrangiertes Geschirrtuch, gieß etwas von der Masse hinein und versuch durch Drehen das ganze Wasser auszuwringen.

Bild: Regina Pötz

Schritt 3:

Bereite nun eine Form vor, eventuell hast du einen alten Wasserball zuhause? Oder einen ausrangierten Sitzball? Verwende besser keinen Luftballon, dieser kann unter der Last der feuchten Masse leicht zerplatzen. Rühre jetzt den Kleister an, verwende dafür etwas weniger Wasser, als auf der Packung angegeben und lass ihn min. 15min. quellen. Sobald der Kleister gebrauchsfertig ist, kannst du deinen ausgepressten Papierbrei zugeben. Knete die Masse immer wieder gut durch, damit sich der Kleister gleichmäßig verteilen kann und du eine teigähnliche Konsistenz erreichst. Du kannst auch Farbpigmente zugeben oder ein paar Esslöffel Düngekalk. Ich habe mich für die Zugabe von zwei Farben entschieden . Um einen Farbverlauf zu erreichen, teile ich die Masse in 4 Teile und gebe unterschiedliche Anteile an weißer bzw. violetter Farb hinzu. Die Masse darf nicht zu stark an den Händen kleben, gib etwas Wasser dazu, falls sie zu klebrig ist.

Tipp: Pulp eignet sich auch wunderbar zum Basteln mit Kindern, du kannst dir hierfür auch selbst einen umweltfreundlichen und ungiftigen Kleister herstellen: pro 500ml Wasser brauchst du ca. 4-5 EL Speisestärke, mit dem Schneebesen vermengen und unter Rühren aufkochen! Fertig ist der selbstgemachte Kleister!

Bild: Regina Pötz

Schritt 4:

Jetzt kannst du mit dem Auftragen beginnen! Verteile die Pulpmasse mit den Händen auf deiner Form und drücke sie sanft fest. Die Dicke sollte mindestens 5mm betragen, durch das Verdunsten des Wassers verliert die Masse noch einiges an Volumen! Beim Auftragen kannst du deiner Kreativität vollen Lauf lassen, streiche die Masse mit befeuchteten Fingern glatt oder arbeite bewusste Unebenheiten ein, das macht deinen fertigen Lampenschirm optisch lebendiger! Sobald du mit dem Auftrag fertig bist, stell deine Form an einen sicheren, trockenen Ort – es dauert ca. 5-7 Tage, bis die Masse getrocknet ist.

Bild: Regina Pötz

Schritt 5:

Nach dem Trocknen kannst du die Form entfernen, drücke den Ball dazu sanft zusammen und lasse etwas Luft ab. Gut durchgetrockneter Pulp lässt sich leicht ablösen, noch feuchte Stellen erkennst du daran, dass sie etwas dunkler erscheinen. Wenn du die Innenseite weiß anmalst, wird das Licht besser reflektiert, auch mit Metallfarben erreichst du wunderbare Effekte.

Bohre ein Loch für die Lampenfassung in deine fertige Form – jetzt brauchst du sie nur noch aufzuhängen und anzuschließen! Fertig ist dein individueller DIY-Upcycling-Lampenschirm! Garantiert ein Blickfänger in deinem Zuhause!


Regina Pötz ist Produktdesignerin mit Liebe zum Handwerk. Im steirischen Bruck an der Mur fertigt sie Lampenschirme und Schalen etc. aus natürlichen Materialien an. Dabei verwendet sie vorrangig Werkstoffe aus Zellulose – also Altpapier – und Kaffeesatz. Nachhaltigkeit steht bei all ihren von Hand gearbeiteten Designobjekten im Vordergrund. Hier geht’s zu ihrer Website. Mehrere ihrer Kreationen zeigt sie auf Facebook

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