#Verschwendungsfasten: Beim Fasten möglichst viel essen

Unter dem Hashtag #Verschwendungsfasten rufen die Deutsche Umwelthilfe und der Verein Foodsharing gemeinsam zum Vermeiden von Lebensmittelverschwendung auf.

Credit: CC BY 2.0 [https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/]. Bild: U.S. Department of Agriculture [https://www.flickr.com/photos/usdagov]/Flickr.

Das Fasten in der Fastenzeit kann ganz unterschiedlich gestaltet werden: Bei der Initiative der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und Foodsharing wird statt weniger mehr gegessen – und zwar mehr von den Lebensmitteln, die bereits eingekauft wurden. Die Kampagne läuft unter dem Hashtag #Verschwendungsfasten und ruft dazu auf, während der Fastenzeit keine Lebensmittel zu verschwenden. 

Fasten aus Protest

Im Hintergrund der Kampagne steht die Forderung, Supermärkten das Wegwerfen von Lebensmitteln gesetzlich zu verbieten. Außerdem fordern die beiden Vereine eine Überarbeitung der Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, die die deutsche Ernährungsministerin Julia Klöckner vor kurzem vorgestellt hat. 

Bis zum 20. April dauert die (Verschwendungs-)Fastenzeit. In diesem Zeitraum werden jede Woche neue »Challenges« von der DUH an die Teilnehmenden verschickt, »um politisch Druck zu machen und die Öffentlichkeit wachzurütteln«, heißt es auf der Website. Außerdem stellt die DUH Information und Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung zur Verfügung. 

Bild: Screenshot Twitter.

Ein »ökologischer Skandal«

Laut dem WWF landen in Deutschland 18 Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich im Müll. 10,6 Millionen Tonnen davon werden von den EndverbraucherInnen verschwendet. Insgesamt gehen in Industrieländern entlang der Wertschöpfungskette 30 bis 40 Prozent aller Lebensmittel verloren. Deshalb hat sich Deutschland zum Ziel gesetzt, in den nächsten elf Jahren die Lebensmittelverschwendung zu halbieren. Die DUH kritisiert jedoch, dass es dafür an konkreten gesetzlichen Standards fehlt: »Deutschland muss die Verluste bis 2030 um 50 Prozent reduzieren, das gelingt nur, wenn freiwillige Maßnahmen durch gesetzliche Standards ergänzt werden«, so die Forderung.  

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, kritisiert außerdem, dass mit der Verschwendung von Lebensmitteln auch viele andere Ressourcen verloren gehen: »Noch genießbare, wertvolle Lebensmittel wegzuschmeißen ist nicht nur ein moralischer, sondern auch ein ökologischer Skandal. Schließlich werden die Produkte häufig mit hohem Wasser- und Energieverbrauch hergestellt, oft kommen Dünger, Pestizide und Kraftstoffe zum Einsatz.« 

Credit: CC BY 2.0. Bild: Kleiner Öko/Flickr.

Die Kampagne #Verschwendungsfasten läuft seit dem 6. März und dauert noch bis zum 20. April 2019. Hier kann man sich dafür anmelden. 

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