Re:Post – Aus alten Uniformen wird Up-Cycling-Design

Die Österreichische Post AG hat das Design der Uniformen für ihre MitarbeiterInnen überarbeitet. Aus den alten, ausgemusterten, Uniformteile soll neues Design entstehen, statt bloß Abfall.

Wenn ein großes Unternehmen sich selbst ein neues Erscheinungsbild verordnet, verlieren jede Menge Gegenstände im alten Corporate-Design ihre alltägliche Funktion. Das gilt auch für  die Österreichische Post. Gemeinsam mit BIORAMA und dem Poolbar Festival ruft die Post deshalb dazu auf, aus alten Uniformen neues Design entstehen zu lassen. Junge DesignerInnen sind eingeladen, in einem Generator Lab kreativ zu werden und ausgemusterten Textilien neues Leben einzuhauchen. Fünf Fragen zum Projekt an die Abteilung CSR- und Umweltmanagement der Österreichischen Post AG:

Worum geht’s?

Die Österreichische Post AG hat heuer ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit neuen Uniformen ausgestattet. Gleichzeitig werden die ausgemusterten Kleidungsstücke wieder eingesammelt. Damit diese Textilien nicht bloß entsorgt werden, sollen im Rahmen eines Projektes kreative Umsetzungsmöglichkeiten für ein Up- und  Recycling-Konzept erarbeitet werden. Es wird nach gestalterischen Optionen geforscht, wie die alten Kleidungsstücke durch eine sinnvolle Weiterverwendung nutzbar gemacht werden können.

Wie kam die Post zum Recycling-Gedanken?

Uns interessiert, was man mit ausgedienten Uniformen machen kann. Wir glauben auch, dass wir nicht alleine sind mit dieser Frage. Eine fachgerechte Entsorgung wäre die einfachste Lösung. Wir denken bei der Post aber in Zusammenhängen und Kreisläufen. Daher erschien es uns falsch, die Uniformen einfach zu entsorgen. Wir möchten zumindest erfahren, ob es sinnvolle Möglichkeiten zur Weiter- oder Wiederverwendung der Postuniformen gibt und auch Neues ausprobieren. Die Stoffe und Materialien sind noch nicht am Ende ihres Lebenszyklus und somit eigentlich kein Abfall. Sie sind nur für den Einsatz bei uns nicht mehr zeitgemäß.

Weshalb können ausgemusterte Post-Outfits nicht einfach verkauft werden?

Wir wollen nicht das Risiko eingehen, dass sich Personen als Postmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ausgeben und so Kundinnen und Kunden schädigen. Die Post hat einen hohen Wiedererkennungswert und die Menschen bringen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hohes Vertrauen entgegen. Das möchten wir nicht gefährden.

Gibt’s im Unternehmen schon Erfahrungen mit Recycling?

Bis dato nur im Sinne der sortenreinen Sammlung von Abfällen und der anschließenden Übergabe an Recyclingunternehmen.

Welche Erwartungen verbindet die Post mit dem Projekt?

Ziel des Recycling-Projektes Re: Post Generator ist es, kreative Ideen, Konzepte und Entwürfe zu entwickeln, wie die ausgemusterten Uniformen recycelt bzw. sinnvoll genutzt werden können. Es sollen unter anderem Designs für Kleidung, Modeaccessoires oder Gebrauchsgegenstände entstehen. In einem interdisziplinären Gestaltungslabor geht es dann darum, die Kleidung in Kombination mit anderen Materialien weiterzuverwenden und völlig neue Produkte zu entwickeln, die in Serie produziert und verkauft werden können. Im Vordergrund steht das gemeinsame und interdisziplinäre Arbeiten.


Die Ausschreibung richtet sich an motivierte Studierende aus allen gestalterischen Bereichen (z. B. Mode, Textil, Produktdesign, Industriedesign). Es stehen 18 Plätze zur Verfügung, welche von den LaborleiterInnen anhand der Bewerbung vergeben werden. Teilnahme und Verpflegung sind kostenlos.

Bewerbungsfrist
bis 5. Jänner 2020

Re:Post Generator
17.–25. Februar. 2019,
Post Logistikzentrum Nord, Erzherzog-Karl-Straße 135, 1220 Wien

Nachbearbeitungslabor
13.–15. März. 2019, Wien

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