Besuch bei den Europäischen Sumpfschildkröten

In den Altarmen der Donau tummeln sich über 1000 Sumpfschildkröten.

In den Altarmen der Donau tummeln sich über 1000 Sumpfschildkröten.

Biorama war wieder einmal auf Safari. Bei sengender Hitze waren wir im Nationalpark Donauauen und haben uns auf die Suche nach Gelegeplätzen der Europäischen Sumpfschildkröte gemacht. 

Am vergangenen Samstag war Biorama wieder auf Lesersafari. Im Nationalpark Donauauen haben wir nach Gelege-Plätzen der Europäischen Sumpfschildkröte gesucht, und sind fündig geworden. Die Gelege-Plätze sind die Stellen, an denen die Schildkröten ihre Eier ablegen, und wo dann schließlich winzige Baby-Sumpfschildkröten schlüpfen sollen. Diese Plätze zu finden und zu kartieren, hilft dem Team des Nationalparks dabei, die Schildkröten-Population vor ihren wenigen natürlichen Feinden zu schützen. Denn Füchse mögen die Eier gerne. Einfache Metallgitter halten den Räuber fern von den Reptilien-Gelegen.

Auf der Runde durch den zwischen dem Ort Orth und der Donau gelegenen Teil des Nationalparks gab es einiges über die Schildkröten zu lernen. Zwei der verblüffendsten Facts, die Nationalpark-Rangerin Maria Schindler uns zwischen Gelsen und Grashalmen erzählte: im Winter können Europäische Sumpfschildkröten mit ihrer Darmschleimhaut Sauerstoff aus dem Wasser filtern, so ähnlich, wie Fische es mit Kiemen tun; und sie können Maschendrahtzäune von bis zu 2m Höhe überklettern. Wär hätte das gedacht?

Am Rande des Marchfeldschutzdamms legen die Schildkröten ihre Eier ab.

Am Rande des Marchfeldschutzdamms legen die Schildkröten ihre Eier ab.

Eine der größten Bedrohungen für die Europäische Sumpfschildkröte an der Donau besteht übrigens in den Massen von  nichtheimischen Zier- und Schmuckschildkröten, die vor den Toren Wiens ausgesetzt werden. Die tragen nämlich Krankheiten und Parasiten aus Terrarien und Gartenteichen in ein uraltes Ökosystem.

Wer selbst mehr über die Europäische Sumpfschildkröte oder die anderen Bewohner der Donauauen erfahren möchte, dem sei das Nationalparkzentrum im niederösterreichischen Orth wärmstens empfohlen.

Ist ein Schildkröten-Gelege gefunden, wird es wissenschaftlich dokumentiert und kartiert.

Ist ein Schildkröten-Gelege gefunden, wird es wissenschaftlich dokumentiert und kartiert.

Und wer sich darüber hinaus selbst am Schutz der Europäischen Sumpfschildkröte – die übrigens aktuell das Reptil des Jahres ist – beteiligen möchte, dem seien die Gelege-Partnerschaften empfohlen, die der Nationalpark Donauauen und der Wiener Tierpark Schönbrunn gemeinsam anbieten.

Und wer Interesse hat, Biorama auf der nächsten Lesersafari zu begleiten, um Horizonte zu erweitern und interessantes aus dem Biorama Universersum kennenzulernen und zu erleben, der soll Augen und Ohren offen halten. Denn Biorama geht bald wieder auf Safari.

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