Rekonstruktion einer Dekonstruktion

Der Wiener Künstler Johannes Rass gart Hähnchenfleisch und setzt die Tiere anschließend wieder zusammen. 

Man schlachte ein Huhn, zerlege es nach allen Regeln der gängigen Schlachtkunst, nehme die einzelnen Teile und bereite sie nach den geläufigsten Methoden vor. Dann forme man aus den gegarten Teilen wieder ein Huhn – möglichst nach allen Regeln der Anatomie. Das Ergebnis ist eine Hühnerskulptur, so wie sie der Wiener Künstler Johannes Rass entwickelt hat. Der übliche Zyklus – Schlachten, Zubereiten, Verspeisen – wird durch das Wiederzusammenführen der einzelnen Teile unterbrochen und verändert. Das Konsumgut Chicken wird ein Stück weit entkommodifiziert. „Der Betrachter als Konsument sieht Chicken Wings wieder als tatsächliche Flügel, Haxen als tragende Füße, Filets als Brust eines Tieres und findet sich selbst und sein Essverhalten konfrontiert mit der eigentlichen Quelle des Produktes, dem Tier in seiner Ganzheit,“ erklärt Johannes Rass. Finden Sie das etwa unappetitlich?Huhn-1 Huhn-2

 


Die Fotografien stammen von Fabian Gasperl

Hier geht es zur Website des Künstlers Johannes Rass. 

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