Die bedrohte Art der Woche: Der Feuersalamander

BILD: © G. Zimmert/4nature/WWF

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Der Feuersalamander ist aufgrund seiner markanten schwarz gelben Zeichnung ein bekanntes Gesicht der heimischen Tierwelt. Die Chance ein Exemplar in freier Natur zu bewundern sinkt jedoch, denn in Österreich gelten Feuersalamander als gefährdet. Grund dafür ist das Eingreifen des Menschen in die natürlichen Lebensräume des Salamanders.

Der Feuersalamander gehört zur Ordnung der Schwanzlurche, die in Österreich vorkommende Unterartart ist der Salamandra salamandra salamandra. Verbreitet sind Feuersalamander jedoch in weiten Teilen Süd-, Mittel-, sowie Südosteuropas. Kleine fischfreie Wasserquellen und deren Bäche in feuchten Laubmischwäldern auf mittlerer Höhe, also Lagen zwischen 300 und 1100 m Seehöhe, gelten als natürliche Lebensräume. Der nachtaktive Lurch bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit und ist meist in unmittelbarer Nähe von Fließgewässern zu finden. Als Nahrungsquelle dienen kleine Tiere wie Schnecken, Regenwürmer, Spinnen und Käfer.

Der Mensch gefährdet den Feuersalamander

Gefährlich für den Feuersalamander ist der Eingriff des Menschen in die Natur. Durch Förderung von Fichtenmonokulturen versauern unsere Fließgewässer, da die Nadeln schwer zersetzbar sind. Den erhörten Säuregehalt erträgt der Salamander nicht. Auch durch Müllablagerung oder Verschmutzung von Wasserquellen und Flüssen, verliert der Salamander seinen Lebensraum. Auch die gezielte Züchtung und Anlegung von Fischkolonien in Teichen und Bächen stellt für Feuersalamander ein Problem dar: sie greifen die im Wasser lebenden Larven der Salamander an. Larven und Jungtiere sind im Gegensatz zu den älteren Artgenossen nicht in der Lage sich selbst zu verteidigen.

BILD: © M. Essler/4nature/WWF

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Jedes Tier sieht anders aus

Die Fleckung der Tiere ist sehr variabel, regional und individuell unterschiedlich. Interessant ist, dass die Farbe des Untergrundes während der Larvenentwicklung auf die Fleckenzeichnung Einfluss hat. Besonders ist beim Feuersalamander auch, dass er Larven mit ausgebildeten Vorder- und Hinterextremitäten zur Welt bringt.

Name durch Mythen und Aberglauben

Der Feuersalamander verdankt seinen Namen nicht etwa seinem feuerähnlichen Muster, sondern einem falschen Aberglauben. Plinius der Ältere (23 – 79 n. Chr.) schrieb zum Beispiel in der „Naturalis Historia“, dass er Feuer löschen könne. Daraufhin wurde er vielfach ins Feuer geworfen, um diese Eigenschaft zu überprüfen. Viele Geschichten, Mythen und Fantasien kreisten für viele Jahrhunderte um den Salamander. Er wurde als gefährliche Bestie verurteilt, war Element des Feuers und es wurde ihm große Giftigkeit zugeschrieben. Tatsächlich ist jedoch das Gift der Salamander, hauptsächlich das Samanderon, nur bei Kontakt mit Schleimhäuten, offenen Wunden oder Speichel gefährlich.

 

 

„Das Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben?“

23. Oktober 2013 – 21. April 2014
Naturhistorisches Museum (NHM)
Burgring 7, 1010 Wien

Die Sonderausstellung informiert über das menschengemachte Artensterben. Dabei werden der Verlust von Lebensräumen, schwindende Ressourcen und sich verändernde klimatische Bedingungen, genauso wie Wilderei und der illegale Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten als Gründe für den Rückgang von Biodiversität thematisiert. In Kooperation mit dem NHM und dem WWF präsentiert BIORAMA in einer neuen Online-Rubrik „Die bedrohte Art der Woche“ wöchentlich eine vom Aussterben bedrohte Tierart.

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