Zumindest geschmacksneutral, gesundheitsverträglich, umweltschonend, auslaufsicher, säurefest, langlebig und wärmeisolierend soll eine Thermoskanne sein. Und schön. Was gibt der Markt her?

Bisphenol A, kurz BPA, ein Weichmacher, der in der Plastikerzeugung Verwendung findet, wirkt nachweislich hormonverändernd und krebserregend. In Babyflaschen seit 2011 verboten, ist er in gewöhnlichen Plastiktrinkflaschen nach wie vor im Einsatz; auch in Verschlüssen von Flaschen aus Glas und Aluminium wird BPA verwendet.

Apropos Alu: Der unverhältnismäßige Energieverbrauch bei der Gewinnung von Aluminium aus Bauxit ist bekannt. Bauxit wird weiters in der Regel im Tagbau gewonnen, welcher in den betroffenen Abbaugebieten vor allem in Afrika, Australien, Ostasien und Südamerika großflächig Landschaften, unter anderem Regenwälder, zerstört. Ein ähnlich problematisches Überbleibsel aus der Produktion stellt der sogenannte Rotschlamm dar. Ein Nebenprodukt der Aluminiumgewinnung, das durch seine hohe Toxizität ErzeugerInnen und Umwelt vor ein Deponierungsproblem stellt. Der gesundheitsschädliche Effekt von Aluminium, das sich durch säurehaltige Getränke wie Tee oder auch kohlensäurehaltige Softdrinks in der Flasche lösen kann, gilt als umstritten. Einige Hersteller kleiden ihre Produkte zum Schutz innen mit Plastik aus, das jedoch wiederum oft BPA enthält. Auch empfinden viele den metallischen Geschmack, den Aluflaschen einem Getränk mitunter verleihen, als unangenehm.

Daraus ergeben sich folgende Ansprüche: kein oder so wenig Plastik wie möglich, erst recht keines mit nachgewiesen problematischen Weichmachern, kein Alu. Die Flaschen sollen aber zumindest halbwegs bruchsicher sein und den Inhalt eine Zeit lang warm oder kalt halten. Dicht halten bei etwaiger Schräglage beim Transport ist ein Muss. Und schön sollen sie auch noch sein.

//Teatox Thermo-Go, 300 ml//   

Die Flasche besteht aus doppelwandigem Borosilikatglas, das sich durch seine spezielle Hitzebeständigkeit und Bruchsicherheit auszeichnet. Der Deckel ist aus Kunststoff gefertigt, auf den geformter Bambus geklebt ist. Die Innenseite des Deckels wird mit Edelstahl ergänzt, damit die Flüssigkeit nicht mit Plastik in Berührung kommt. Abgedichtet wird der Deckel durch einen Ring aus Silikon. Mit dabei: ein Edelstahlsieb, um direkt in der Flasche losen Tee aufzubrühen oder »Infused Water« zuzubereiten.

Die isolierende Wirkung des Glases wird von einem Thermo-Sleeve unterstützt, das dazubestellt werden kann. 

// TK PRO Isolierkanne, 500 ml//

Die mit dem ISPO Award prämierte Isolierkanne von Klean Kanteen besteht aus 18/8 Edelstahl (18 Prozent Chrom als Rostschutz, 8 Prozent Nickel für die Säureresistenz und 74 Prozent Stahl) und medizinischem Silikon und ist daher plastikfrei. Die Flasche mit doppelwandiger Vakuumisolierung ist so im Gegensatz zu manchen Aluerzeugnissen auch garantiert geschmacksneutral. In den integrierten Trinkbecher kann dank eines gewindefreien Verschlusses auch mit minimaler Geschicklichkeit fleckenfrei eingegossen werden. Für die widerstandsfähige Beschichtung der Kanne wird kein Wasser verwendet, überschüssiges Pulver wird wiederverwendet. 

Sie ist in keiner 300-ml-Version erhältlich, also nicht direkt vergleichbar mit den anderen beiden hier genannten Kannen, hält aber bis zu fast unschlagbaren 28 Stunden warm.

/ /Lagoena Thank you, 0.3 (Hot)//

Aus Quarzsand und 40 Prozent rezykliertem weißen Glas besteht die Flasche von Lagoena, umgeben von einem schützenden Korkmantel. Der Verschluss wird aus FSC-zertifiziertem Buchenholz, der innere Schraubverschluss aus Holzbiomasse hergestellt. Für die notwendige Dichtungsscheibe kommt natürliche Bioplastikmasse zur Anwendung. Die Kids-Version wird mit einem zu 100 Prozent kompostierbaren Biokunststoffdeckel geliefert, inklusive eines Sets, um den umgebenden Kork selbst zu bemalen. Auf alle Flaschen kann auch ein Latexsauger für die ganz Kleinen geschraubt werden. 

Für die Isolierung sorgt hier der gleichzeitig schützende Korkmantel – kochendes Wasser hat nach drei bis vier Stunden wieder Körpertemperatur.

BIORAMA #59

Dieser Artikel ist im BIORAMA #59 erschienen

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