Stoffwindeln statt Einwegwindeln – aber welche?

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Einwegwindeln verursachen eine Menge Müll und sind obendrein teuer. Da sind klassische Stoffwindeln eine sehr gute Alternative zum Wegwerfprodukt. Unser Autorin Theres Rathmanner  hat sich einen Überblick verschafft und die unterschiedlichen Modelle und Produkte verglichen. 

Ausgangslage und Hintergrund

  1. Ich bin Wissenschaftlerin, Ernährungswissenschaftlerin, um genau zu sein. Mich interessiert also alles, was und wie’s oben hineinkommt, sich zwischendurch verändert und konsequenterweise auch, was und wie’s unten wieder herauskommt. Forschen, also trial and error, ist mir eine Leidenschaft.
  2. Ich bemühe mich um einen nachhaltigen Lebensstil.
  3. Seit kurzem bin ich Mama.
  4. Unser Baby ist ausscheidungsintensiv.
  5. Ich wasche und hänge für mein Leben gerne Wäsche auf.

Da die Babyausscheidungen, vor allem Stuhl, die Haut reizen, soll man sie beizeiten entfernen. Also wickeln. Da bei uns 4. zutrifft, ist unser Windelverschleiß außerordentlich hoch. Das wiederum ist mit 2. nicht vereinbar. Und da Stoffwindeln wahrscheinlich nachhaltiger sind  – warum „wahrscheinlich“, dazu später mehr –  und auch wegen 5., lag die Lösung auf der Hand. Wegen 1. war es mir allerdings nicht möglich, aus der Fülle des Angebots an Stoffwindeln eine Wahl zu treffen, ohne sie vorher zu probieren. Zum Glück bieten Leute wie Sonja Kabinger in ihrem Windelparadies nicht nur fundierte Beratung, sondern auch Testpakete an. So kam es also, dass mein Baby und ich einige Wochen lang angewandte Stoffwindelforschung betrieben.

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Grundsatzfrage 1: Stoff- oder Einwegwindeln?

Natürlich müssen sich Stoffwindeln mit Einwegwindeln messen. Die sind unheimlich praktisch, sehr schlank und dennoch saugstark. Aber eben vornehmlich aus Plastik, häufig mit Lotion auf Mineralölbasis, parfümiert und bedruckt. Auch wenn es seit geraumer Zeit mit Moltex und Naty Alternativen gibt, die zu einem hohen Anteil aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, frei von Lotion und Duft und nur dezent bedruckt sind: Alle enthalten sie das Superabsorber-Granulat, das Flüssigkeit in Gel verwandelt und bindet – und aus Natriumpolyacrylat, also einem Kunststoff, ist. (Nähere Infos dazu hat die Zeit kürzlich publiziert.)

Stoffwindeln gelten gemeinhin als umweltfreundlicher, wenngleich das nicht unumstritten ist. Ihre Ökobilanz hängt jedenfalls davon ab, welche Stoffwindeln man verwendet und wie man damit umgeht. Schön zusammengefasst ist das z. B. hier und hier.

Was auch diskutiert wird: Liegen stoffgewickelte Babys länger im Nassen und wenn ja, ist das schlecht für ihre Haut? Werden sie eher wund? Oder schneller rein? Ist das größere Windelpaket und das breite Wickeln besser für ihre Hüften oder schränkt es den Bewegungswillen ein? Mag der Babypopo lieber Natur- oder Kunstfaser? Auch dafür gibt’s eine gute Zusammenfassung hier. Billiger scheint das Stoffwickeln jedenfalls zu sein, siehe hier und hier.

Für mich waren folgende Gründe ausschlaggebend, zu Stoffwindeln zu greifen: Erstens: Auf der Haut meines Babys will ich soviel Natur wie möglich! Es gibt nichts, was so herrlich duftet wie mein Baby, und ich will nicht, dass eine parfümierte Windel diesen Duft übertüncht. Ich will auch nicht, dass es in einem „Hautpflege“-Überzug aus Erdölprodukten liegt, genau so wenig wie ich beim Wickeln dauernd von bunten Bärchen, Entchen und Fröschen angegrinst werden möchte. Zweitens will ich: Windelberge waschen: ja, Müllberge generieren: nein.

Grundsatzfrage 2: Wie funktionieren Stoffwindeln?

Als Baby der 1970er-Jahre selbst noch in Mullwindeln gewickelt, hatte ich keine Ahnung, was sich seither auf diesem Sektor getan hat!

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Zwei-Komponenten-Systeme mit saugender Fülle und dichter Hülle oder All-in-one(AIO)-Systeme, die beides in einer Hose kombinieren.

Zwei-Komponenten-Windeln haben innen etwas Saugendes, da gibt’s von der einfachen Mullwindel über Einlagen bis zur High-Tech-Bambusviskose-mit-Mikrofaser-Saugkern-Höschenwindel alles! Als Materialien kommen Baumwolle, Bambus oder Hanf (Natur pur, als Frottee extra saugfähig) oder Kunstfasern (trocknen schneller, saugen teilweise besser, eine Stay-dry-Oberfläche aus Polyester hält herrlich trocken) zum Einsatz. Das saugende Innere wandert nach jedem Gebrauch in den Windelkübel, nach maximal drei Tagen in die Waschmaschine.

Darüber kommt eine Überhose, meist aus mit Polyurethan beschichtetem Polyester (PUL), mitunter aus Fleece oder auch aus Wolle, entweder als Schlupfhose oder mit Klettverschluss oder Druckknopf zu verschließen wie herkömmliche Windeln. Die PUL-Überhosen sind dicht und dabei atmungsaktiv und müssen nur bei grober Verschmutzung, also selten, gewaschen werden. Wollüberhosen sind wiederum pure Natur, durch das Lanolin flüssigkeitsabweisend (aber nicht unendlich), und halten das Baby, auch wenn sie feucht werden, schön warm.

AIO-Windeln sind sehr praktisch und kommen nahe ans Einwegwickeln heran. Der Materialverschleiß ist aber höher, und sie sind nicht so saugstark, weil sie nicht so leicht mit Zusatzeinlagen aufmunitioniert werden können. Außerdem sind sie teurer.

Wer’s ganz genau wissen will: Naturwindeln.de bietet einen hervorragenden detaillierten Überblick über diverse Systeme.

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Material und Methoden

Ich habe im Sommer 2015 einige Stoffwindelsysteme verschiedener Anbieter getestet, hauptsächlich Höschenwindeln plus Überhosen, dazu noch ein paar All-in-one-Systeme sowie einige Saugeinlagen. Welche genau, inklusive Links, siehe Ergebnisse im Detail.

Die – mir wichtigen – Kriterien waren:

  1. Saugkraft*: getestet in vivo sowie in einem aufwändigen, hochwissenschaftlichen Quasi-in-vitro-Verfahren mit körperwarmem Rote-Rübensaft (geht beim Waschen rückstandslos raus), stamperlweise bis zu einer Gesamtmenge von je 200 ml auf die Windeln aufgebracht und nach je fünfminütiger Einziehzeit zunächst optisch (Durchnässen) und danach haptisch (Oberflächengefühl) ausgewertet (zweiteres als Kriterium für Komfort). Sofern zusätzliche Saugeinlagen zum jeweiligen Windelsystem dazugehören, habe ich in vitro inklusive dieser, in vivo mal so, mal so getestet. Zwei-Komponenten-Systeme kamen in vivo in verschiedensten Hersteller-Kombinationen zum Einsatz.
  1. Komfort: für den/die AnwenderIn (Einfachheit der Handhabung) und fürs Baby (Weichheit, Oberflächengefühl bei Nässe, Hautrötung, Druckstellen, Bewegungsfreiheit; mangels geeigneter Kommunikationsmittel babyseits auch von mir beurteilt)
  1. Trocknungszeit*: gemessen jeweils an einem 35 °C heißen, trockenen Tag auf der Leine im Freien sowie einem 23 °C warmen Regentag am Wäscheständer drinnen.
  1. Nachhaltigkeit: ökologisch und sozial (Material, Produktionsweise und -ort)

Bewertet wurde nach Schulnotensystem.

* nur bei Höschenwindeln und AIO, bei Überhosen ist die Trocknungszeit vernachlässigbar und statt Saugkraft die Dichtheit entscheidend

Ergebnisse

  1. Saugkraft

Mein Baby lässt tagsüber in vier Stunden 100 ml. In der Nacht 200 – 250 ml. Das weiß ich, weil ich die Windeln davor und danach auf der Küchenwaage gemessen habe. Tagsüber sollte man der Babyhaut zuliebe alle drei bis vier Stunden wickeln, bei Stuhlgang sofort. In der Nacht darf man nachlässiger sein und muss sich den Schlaf nicht auch noch vom Wickeln unterbrechen lassen. 100 ml am Tag und 250 ml in der Nacht sind also derzeit die Messlatten.

In vivo sind wir mit allen getesteten Windel-Überhosen-Kombinationen gut durchgekommen, niemals ist was ausgeronnen. Der Ehrlichkeit halber muss ich da aber erwähnen, dass wir meistens viel öfter als alle vier Stunden wickeln müssen, weil das Baby ja mindestens fünf Mal täglich kackt. Im Rote-Rübensaft-Saugtest schaffen die fünf Stamperl = 100 ml nicht alle, vor allem die AIO-Systeme saugen deutlich weniger als Zweikomponenten-Höschenwindeln. Besonders gut saugt Bambus.

Für die Königsdisziplin Nacht haben sich die Zwei-Komponenten-Systeme, ergänzt um weitere Saugeinlagen, bewährt. Auch da gab es in sechs Nächten kein einziges Malheur.

Vergleich mit Einwegwindeln: Pampers baby-dry versprechen (und halten) zwölf Stunden Trockenheit. Auch die beiden anderen von uns getesteten Einwegwindeln, Moltex und Naty, haben sich als Nachtwindeln bewährt. Im Saugkrafttest haben alle drei die 250 ml ohne Probleme geschluckt. Da aber die Nachtleistung tagsüber nicht nötig ist, sind Einwegwindeln fast immer übermunitioniert, Ressourcenverschwendung also. Umgekehrt können Stoffwindeln für den Nachtgebrauch leicht mit Extra-Saugeinlagen aufgepimpt werden, mit einer Stay-dry-Einlage bleibt der Baby-Popsch auch schön trocken.

  1. Komfort

AIO-Systeme haben in Sachen Benutzerfreundlichkeit die Nase natürlich vorne. Zwei-Komponenten-Windeln sind aufwändiger. Ob dabei Höschenwindeln oder Einlagen praktischer sind, ist Geschmackssache, mir sind die Hoserl lieber, weil sie großes Ausscheidungsmaterial besser halten und die Überhose seltener dreckig wird. Frotteewindeln sind generell weicher als normaler Stoff, Bambusfrottee ist am angenehmsten. AIO-Windeln machen kleinere Windelpakete, manche Höschenwindeln tragen ziemlich auf. Ich hatte aber meist nicht den Eindruck, dass sich das Baby dadurch weniger bewegen würde. Ich persönlich finde Klettverschlüsse praktischer als Druckknöpfe, ihr Nachteil ist aber, dass sie das Windelpaket vorne steifer machen. Bei der Kombination Klett-Höschenwindel plus Klett-Überhose konnte/wollte Baby seine Haxerl tatsächlich nicht mehr recht weit in die Höhe heben. Druckstellen an den Bein- und Rückenabschlüssen zeigten sich immer wieder, vor allem bei den Überhosen. Das Baby scheint’s nie gestört zu haben, beim taktil sensiblen Baby-Papa haben die Spiegelneuronen immer wieder angeschlagen und Mitleid erregt. Volle Naturfaserwindeln greifen sich an der Oberfläche feucht an, mit Stay-dry-Polyester als ponächster Oberfläche lässt sich das verhindern. Windeldermatitis, also ein roter Po, kam hin und wieder einmal in leichter Form vor.

Vergleich mit Einwegwindeln: Überhaupt keine Frage, Einwegwindeln sind wesentlich benutzerfreundlicher, weil praktischer, vor allem unterwegs. Klar ist auch, dass das Windelpaket schlanker ist und die Oberfläche trockener. Dass das dem Baby lieber wäre, konnte ich nicht herausfinden. Und der Popsch war in der Stoffwindeltestphase genauso selten rot wie während unserer Einwegwickelphasen.

  1. Trocknungszeit

Kunstfaser trocknet schneller als Naturfasern, Frottee langsamer als normaler Stoff, Bambus am langsamsten. AIO brauchen nicht notwendigerweise länger, hängt vom Material ab. Die Trocknungszeiten reichten im Test von zwei Stunden (bei 35 Grad und trockener Luft) bis über 24 Stunden (an einem 23-Grad-Regentag).

Vergleich mit Einwegwindeln: erübrigt sich.

  1. Nachhaltigkeit

Hier gibt’s ein breites Spektrum: von der 100-Prozent-Kunstfaser-Windel Made in China bis zur GOTS-zertifizierten Baumwollwindel, die zur Gänze in der EU gefertigt wird. Was ich dazugelernt habe: Bambus ist immer quasi bio, weil er so anspruchslos wächst, dass an ihm keine Pestizide verschwendet werden, wird aber zu Viskosefasern verarbeitet, was energie- und chemikalienintensiv ist. Und Baumwolle ist extrem bewässerungsintensiv, auch in Bio-Qualität, wenngleich die schon generell umweltfreundlicher ist. Am ökologischsten ist Hanf, daraus gibt es aber meines Wissens noch keine Windeln, nur Extra-Saugeinlagen. Skurril finde ich – und lasse es unkommentiert – einen Hinweis in Richtung soziale Nachhaltigkeit auf einigen Windeln der Firma Blümchen: „Liebevoll in China hergestellt.“

Vergleich mit Einwegwindeln: siehe Grundsatzfrage 1 in der Einleitung

Conclusio

Unser Baby wird künftig mit Stoffwindeln gewickelt. Es freut mich sehr, dass sich ein Modell der sympathischen Firma Popolini als mein Favorit qualifiziert hat: Panda, weil die in alle Richtungen elastisch sind, nirgendwo einschneiden und mir die größte Bewegungsfreiheit zu bieten scheinen, sehr gut saugen und sowohl ökologisch als auch sozial nachhaltig sind. Dazu drei Überhosen: die von Imse Vimse, wegen des hervorragenden Auslaufschutzes und ihrer Weichheit, eine Totsbots Stretchy Wrap, wegen ihres Tragekomforts, und eine gestrickte Wollüberhose für die Nacht, weil die pure Natur sind, laut Sonja Kabinger locker zwölf Stunden dichthalten und auch in leicht feuchtem Zustand das Baby schön warm halten. Und damit die Haut des Nächtens schön trocken bleibt, kommt noch eine Stay-Dry-Einlage ins Windelpaket.

Dogmatisch werden wir aber auch beim Wickeln nicht sein: Für unterwegs oder auf Reisen werden wir immer wieder auch auf den Komfort von (Öko-)Wegwerfwindeln zurückgreifen.

Disclaimer und Dank

Ich habe diesen Test vollkommen unabhängig durchgeführt. Zu keinem Anbieter besteht ein Naheverhältnis, das Testpaket wurde regulär bezahlt.

Mein Test erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich habe viele, aber längst nicht alle Stoffwindeln verschiedener Anbieter ausprobiert. Die Ergebnisse geben meine subjektiven Erfahrungen mit meinem zum Testzeitpunkt drei Monate alten Baby wieder. Andere AnwenderInnen mit anderen Babys mögen durchaus abweichende Erfahrungen haben.

Ich habe alle Tests nach bestem Gewissen und vorhandenem Wissen gemacht. Herstellerangaben wie „Made in UK“ bin ich allerdings nicht näher nachgegangen. Wie die Arbeitsbedingungen bei dem Produzenten in UK sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Im konkreten Fall gehe ich von der Annahme aus, dass sie besser sind als beispielsweise in Bangladesh.

Sonja Kabinger vom Windelparadies danke ich herzlich fürs Zusammenstellen des Testpaktes nach meinen speziellen Wünschen und ihre geduldigen fachkundigen Antworten auf meine zahlreichen Fragen. Gabriele Homolka von der Umweltberatung Wien sage ich besten Dank für ihre Beratung zu Ökotextilien. Besonderer Dank geht an mein Baby fürs Mitmachen meiner Testkapaden!

Weblinks:

naturwindeln.de – sehr informative Seite rund ums Wickeln mit Stoff, betrieben von einer Privatmama

windelparadies.at – Online-Shop und Beratung für Stoff- und Ökowindeln und diverse Baby-Sachen, betrieben von Sonja Kabinger, Mutter von drei stoffgewickelten Kindern.

Ergebnisse im Detail

Angegebene Preise laut Windelparadies-Onlineshop.

Totsbots Bamboozle Stretch, Gr. 2

Preisgekrönte Höschenwindel aus 80-%-Bambusviskosefrottee-20-%-Polyester-Mix mit Saugkern aus Mikrofaser. Weich und angenehm, in alle Richtungen dehnbar, relativ klein, aber sehr saugstark. Inklusive Einlage nachttauglich. Kletter zum Verschließen, das breite Gegenklettband macht die Bauchseite der Windel leider recht steif. Mitwachsend, also das ganze Wickelalter verwendbar. Eher langsam trocknend. Made in UK.

ab € 18,90, naturweiß oder lustig bunt, kommt mit einknöpfbarer Zusatzeinlage

Bewertung: Saugkraft: 1–2, Komfort: 2, Trocknungszeit: 3, Nachhaltigkeit: 2

Totsbots EasyFit BOB (AIO)

Sehr praktische All-in-one-Windel. BOB steht für best of both, die Windel kombiniert die Vorzüge von Naturfasern (50 % Bambusviskose, 50 % Baumwolle) auf der babyseitigen Oberfläche mit jenen von Kunstfaser (Polyester, Polyurethan). Obwohl AIO dank einknöpfbarer Zusatzeinlage sehr saugstark, als Nachtwindeln nicht getestet. Kletter. Mitwachsend. Mittelschnell trocknend. Made in UK.

€ 28,90, verschiedene Dessins, kommt mit einknöpfbarer Zusatzeinlage

Bewertung: Saugkraft: 1, Komfort: 1–2, Trocknungszeit: 2, Nachhaltigkeit: 2–3

Popolini OneSize Bambus

Super weich aus Bambusfrottee mit 20 % Polyesteranteil, Saugkern aus Baumwolle. Sehr saugstark. Die Windel ist vergleichsweise groß, schmiegt sich aber schön ans Baby und trägt am Körper erstaunlich wenig auf. Angenehm weiche Bündchen. Sehr saugstark, mit Einlage nachttauglich. Druckerl zum Verschließen. Mitwachsend. Mittelschnell trocknend.

Das große Plus aller Popolini-Modelle ist die Nachhaltigkeit: Alle Windeln sind wahlweise in 100 % Baumwolle oder im 85-%-Baumwolle-15-%-Polyester-Mix (laut Popolini strapazierfähiger und weicher bei fast gleicher Saugstärke) erhältlich, die Baumwolle ist immer aus Bio-Anbau. Und produziert werden sie in einer Textilfabrik in Ungarn, die aufgelassen werden hätte sollen, Firmensitz ist Österreich.

(Das von mir getestete Modell in Bambus wird nicht mehr produziert, es gibt sie in 100 % Bio-Baumwolle oder 85-%-Bio-Baumwolle-15-%-Polyester-Mix.)

€ 16,90, naturweiß, einfärbig bunt oder bunt gestreift, kommt mit einknöpfbarer Zusatzeinlage

Bewertung: Saugkraft: 2, Komfort: 1–2, Trocknungszeit: 3, Nachhaltigkeit: 2 (Bambus) bzw. 1 (Bio-Baumwolle)

Popolini UltraFit Organic

Recht große Höschenwindel aus Bio-Baumwollfrottee, die Baby einen Riesen-Windelpopsch macht. Gleichzeitig wenig saugstark (weil keine Zusatzeinlage im Lieferumfang). Kletter. Mitwachsend. Langsam trocknend. Nachhaltigkeit siehe Popolini OneSize.

€ 16,90, naturweiß

Bewertung: Saugkraft: 4, Komfort: 3, Trocknungszeit: 4, Nachhaltigkeit: 1

Popolini Panda Organic

Meine Windel-Testsieger. Bio-Baumwollfrottee, relativ klein, dank flexiblem Klettverschluss in alle Richtungen dehnbar und weich am Bauch, keine Druckstellen am Rücken und an den Beinen. Größenverstellung hinten, deshalb vorne wenig Pampf. Sehr saugstark, mit Einlage nachttauglich. Mitwachsend. Mittelschnell trocknend. Nachhaltigkeit siehe Popolini OneSize.

€ 12,90, naturweiß, kommt mit einlegbarer Zusatzeinlage

Bewertung: Saugkraft: 2, Komfort: 1–2, Trocknungszeit: 3, Nachhaltigkeit: 1

hu-da Bambuswindel

Die saugstärkste im Test. Höschenwindel aus 67 % Bambusviskose, 27 % Bio-Baumwolle (GOTS) und 6 % Elastan. Absolut nachttauglich. Klein, macht aber Druckstellen an Babys Rücken und Beinen. Klettverschluss. Mitwachsend. Sehr langsam trocknend. Hergestellt in Europa, entwickelt von einer Tirolerin.

ab € 17,90, naturweiß oder mit buntem Dessin, kommt mit einlegbarer Zusatzeinlage

Bewertung: Saugkraft: 1, Komfort: 2–3, Trocknungszeit: 5, Nachhaltigkeit: 2

hu-da Bio-Velour

Aus 100 % Bio-Baumwoll-Velour (Nicky) (GOTS). Saugstark, mit Einlage nachttauglich. Trocknet mittelschnell. Alles Weitere wie bei der hu-da Bambuswindel. Pluspunkt: Die Zusatzeinlage hat Stay-dry-Oberfläche.

€ 18,50, naturweiß, einfärbig bunt oder mit buntem Dessins, kommt mit einlegbarer Zusatzeinlage

Bewertung: Saugkraft: 2, Komfort: 2, Trocknungszeit: 3, Nachhaltigkeit: 1

Blümchen Bio-Baumwollwindel (im Test das Modell Größe M sowie das mitwachsende)

Aus vielen Schichten glattem Bio-Baumwollstoff (GOTS). Relativ klein, aber saugstark, mit Einlage nachttauglich. Mehrgrößenwindel mit Druckerlverschluss. Neuerdings auch als mitwachsendes Modell, dieses auch mit Kletter mit breitem Gegenklettband, das die Windel bauchseitig steif macht. Relativ schnell trocknend. In Pakistan hergestellt.

€ 8,50 (M) bzw. € 9,95 (mitwachsend), naturweiß, mit farbigem Saum, kommt mit eingenähter bzw. einlegbarer Zusatzeinlage

Bewertung: Saugkraft: 3, Komfort: 2–3, Trocknungszeit: 2, Nachhaltigkeit: 2

Blümchen AIO PUL

Sehr praktische All-in-one-Windel mit zwei angenähten Einlagen, eine aus Bambusfrottee (90 % Bambusviskose, 10 % Polyester), die andere Stay-dry (100 % Polyester), Saugkern jeweils aus 100 % Polyester-Mikrofaserfrottee, Nässeschutzmembran aus PUL (Polyurethan-beschichteter Polyester). Verursacht Druckstellen. Wenig saugfähig, als Nachtwindel daher nicht getestet. Kletter. Mitwachsend. Sehr schnell trocknend. „Liebevoll in China hergestellt.“

ab € 14,50, einfärbig bunt oder gemustert, außen auch in Plüsch erhältlich

Bewertung: Saugkraft: 5, Komfort: 2, Trocknungszeit: 1, Nachhaltigkeit: 4

Blümchen Taschenwindel PUL V2

Für mich wenig praktische All-in-one-Windel mit einer Tasche zum Hineinstopfen der Einlage (im Test eine aus 90 % Bambusviskose und 10 % Polyester). Nässeschutzmembran aus PUL. Verursacht Druckstellen. Mit nur einer Einlage wenig saugfähig, als Nachtwindel daher nicht getestet. Wahlweise Kletter oder Druckerl. Mitwachsend. Trocknungszeit je nach verwendeter Einlage. „Liebevoll in China hergestellt.“

ab € 13,50, einfärbig bunt oder gemustert, außen auch in Plüsch erhältlich

Bewertung: Saugkraft: 4, Komfort: 4, Trocknungszeit: 3, Nachhaltigkeit: 4

BumGenius AIO Elemental

Praktische Alles-in-Einem-Windel mit PUL außen und zwei Lagen Bio-Baumwoll-Jersey innen eingenäht. Wie bei allen BumGenius-Windeln hoher Tragekomfort, weil in den Verschlussteilen Elastan eingearbeitet ist, das die Windel sehr flexibel macht. Allerdings nicht sehr saugfähig, über Nacht nicht getestet. Wahlweise mit Druckerl oder Klett. Mitwachsend. Mittelschnell trocknend. Gefertigt in China und den USA.

€ 26,90, einfärbig bunt oder gemustert

Bewertung: Saugkraft: 5, Komfort: 1–2, Trocknungszeit: 3, Nachhaltigkeit: 3

BumGenius AIO Freetime

Die einwegwindeligste aller getesteten Stoffwindeln. AIO-Windel mit einklappbaren Einlagen. 100 % Kunstfaser, außen PUL, die Einlagen sind aus 80-%-Polyester-20-%-Nylon-Mikrofaser. Deutlich saugstärker als die Elemental, als Nachtwindel habe ich aber auch sie nicht probiert. Wahlweise mit Druckerl oder Klett. Mitwachsend. Schnell trocknend. „Assembled in the USA of domestic materials with inner soaker made in China.“

€ 24,90, einfärbig bunt oder gemustert

Bewertung: Saugkraft: 3, Komfort: 1, Trocknungszeit: 1, Nachhaltigkeit: 5

Überhosen (Dichtheit, Komfort, Nachhaltigkeit)

PUL-Überhosen:

Totsbots StretchyWrap, Gr. 2

Sehr weich, auch innen gefüttert. Weiche und (zu) weite Beinabschlüsse, bei denen mitunter ein bisschen Feuchtigkeit herauskommt. Klettverschluss mit recht steifem Gegenklettband. Mitwachsend. Made in UK.

ab € 16,90, einfärbig bunt oder gemustert

Bewertung: Dichtheit: 3, Komfort: 1–2

Popolini PopoWrap, Gr. M

Wirkt eher überdimensioniert, funktioniert deshalb aber gut für den Nachtgebrauch mit größeren Windelpaketen. Weniger weich, dafür dank doppeltem Beinabschluss sehr dicht. Macht Druckstellen. Klettverschluss mit weichem Gegenklettband. Nicht mitwachsend. In Ungarn gefertigt.

ab € 9,50, einfärbig bunt oder gemustert

Bewertung: Dichtheit: 1, Komfort: 2

hu-da PUL-Schlupfüberhose, Gr. S

Überhosen zum Hineinschlüpfen finde ich weniger praktisch. Sehr weiche und dichte Abschlüsse aus Fleece, keine Druckstellen. Nicht mitwachsend. Hergestellt in der EU.

ab € 13,-, weiß, einfärbig bunt oder gemustert

Bewertung: Dichtheit: 1, Komfort: 2–3

hu-da Fleece-Schlupfüberhose, Gr. S

Ähnlich der hu-da-PUL-Überhose, nur gänzlich aus Fleece mit einer Lage PUL innen eingenäht. Sehr weich, sehr warm (gut im Winter und in der Nacht), sehr dicht. Nicht mitwachsend. Hergestellt in der EU.

€ 16,-, weiß oder einfärbig bunt

Bewertung: Dichtheit: 1, Komfort: 2–3

Blümchen PUL-Überhose

Relativ dickes, fast hartes Material. Sehr dicht dank doppeltem Beinabschluss, macht aber Druckstellen. Innen Laschen zum Einlegen von losen Saugeinlagen. Klettverschluss. „Liebevoll in China hergestellt.“

ab € 9,90, einfärbig bunt oder gemustert, außen auch in Plüsch erhältlich

Bewertung: Dichtheit: 1, Komfort: 3

BumGenius Flip

Weich, dicht, macht kaum Druckstellen. Kann als Überhose über fast alle Höschenwindeln verwendet werden oder mit Flip-Einlagen (Stay Dry oder organic oder Wegwerf) bestückt werden, die in die Laschen geschoben werden. Wahlweise mit Druckerl oder Kletter, flexibler Verschluss. „Made in China, assembled in USA.“

€ 16,90, einfärbig bunt oder gemustert

Bewertung: Dichtheit: 1, Komfort: 2

Imse Vimse Soft-Überhose

Mein Überhosen-Testsieger! Super weich, sowohl der Stoff als auch der Kletter als auch die Rücken- und Beinabschlüsse. Absolut dicht dank doppelter Beinbündchen. Macht leichte Druckstellen. Nicht mitwachsend. In Europa hergestellt.

€ 11,95, gemustert

Bewertung: Dichtheit: 1, Komfort: 1

Wollüberhosen:

Die Wollüberhosen kann ich nur punkto Komfort beurteilen, weil sie mir Sonja Kabinger vom Windelparadies nur für einen Trockentest geborgt hat. Sie hat mir aber versichert, dass sie eine Nacht locker dichthalten. Ihre großen Vorteile: pure Natur und großes Wärmevermögen.

Popolini WoolPant, Gr. S

Gestrickte Schlupfüberhose aus Merinowolle aus kontrolliert biologischer Haltung. Abgesehen davon, dass ich Schlupfhosen zumindest tagsüber weniger praktisch finde, sehr weich und angenehm zu tragen. Macht einen sehr großen Popsch. Gute Nacht-Überhose! Nicht mitwachsend.

ab € 16,90, naturweiß oder bunt geringelt

Bewertung: Komfort: 2

Popolini WoolWrap, Gr. M

Gewalkte, weiche Überhose mit Kletter zum Anziehen wie herkömmliche Windeln. Praktischer, aber sehr groß und ziemlich teuer. Nicht mitwachsend.

€ 25,90, naturweiß

Bewertung: Komfort: 2–3

hu-da Wollschlupfüberhose, Gr. S

Gewalkt aus Merinowolle. Härter und dicker als die Popolini WoolWrap. Trägt sehr auf. Nicht mitwachsend. Aus kontrolliert biologischer Tierhaltung. Der Stoff wird in Tirol hergestellt, genäht wird in der Slowakei.

€ 23,-, ein- oder zweifärbig bunt

Bewertung: Komfort: 3

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