10 Wege, sein Geld im Supermarkt falsch auszugeben

(c) Brian Talbot

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Unzählige Lockangebote oder spezielle Vergünstigungen verleiten uns im Supermarkt, Geld für Produkte auszugeben, die wir eigentlich gar nicht kaufen möchten. Spezielle Aufsteller oder teurere Produkte in Augenhöhe lassen uns kaum die Möglichkeit, selbstbestimmt den Einkauf zu erledigen. Hier findet ihr 10 Wege, wie ihr euer Geld im Supermarkt falsch ausgeben könnt und was ihr dagegen tun könnt.

Man gibt sein Geld im Supermarkt falsch aus, indem man…

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(c) Jelle Goossens

1. …ohne Einkaufsliste in den Supermarkt geht.

Der einfachste Weg um nicht das ganze Geschäft leer zu räumen geht so: Sich zu Hause zuerst einen Überblick verschaffen, welche Anschaffungen notwendig sind und welche nicht. Anschließend auf einer Liste notieren, welche Produkte gebraucht werden und Vorort versuchen, wirklich nur die Dinge im Einkaufswagen zu deponieren, die auf der Liste stehen. Einkaufslisten kann man in der guten alten analogen Art und Weise schreiben oder auf dem Smartphone in speziellen Apps anfertigen.

2. …mit Kindern einkaufen geht.

Klar. Es macht Spaß, die lieben Kleinen dabei zu haben. Allerdings sind Kinder beim Einkauf oft auch wirklich hartnäckige Kostenverursacher. Haben sie ein Produkt entdeckt, dass unbedingt erworben werden muss, dann landet es schnell im Einkaufskorb, um der leidigen Diskussion aus dem Weg zu gehen, oder eben um dem Nachwuchs eine Freude zu machen. Die Werbung weiß das längst und Kinder sind aus oben genannten Gründen eine wichtige Zielgruppe für Markenstrategen. Deshalb ist es legitim, den Kindern nicht jeden impulsiven Kaufwunsch zu erfüllen.

3. …hungrig einkaufen geht.

Lebensmitteleinkäufe mit leerem Magen zu erledigen, ist fatal. Wenn wir hungrig einkaufen gehen, kaufen wir eher überflüssige Produkte ein, als mit vollem Magen – das ist bewiesen! Deshalb zuerst eine Kleinigkeit essen und dann shoppen. So kann man sich auch besser an Tipp 1, die Einkaufsliste, halten.

4. …Markenprodukte kauft.

Es spricht nichts dagegen, auf Qualität zu achten, und Marken sind oft auch Garant für Bio und Fair Trade. Allerdings gibt es Markenartikel, bei denen der Aufpreis vor allem durch Marketing zustande kommt. Jeder muss wissen, wie er oder sie dazu steht. Jedenfalls lässt sich durch den gezielten Blick auf die Produkte, die im Warenregal nicht direkt auf Augenhöhe platziert sind, der eine oder andere Euro sparen, auch ohne Dumpingware zu kaufen.

5. …vorgeschnittene Produkte kauft.

Bereits vorgeschnittene Produkte mögen sehr verlockend aussehen, da sie essfertig und schön angerichtet sind. Auch wenn man sich dafür das Schnippeln von Obst und Gemüse erspart, zahlt man umso mehr beim Preis drauf. Vorgeschnittene und abgepackte Produkte neigen außerdem dazu, viel schneller zu faulen. Die beste Verpackung ist schließlich meistens die natürliche Schale. Ein weiterer Aspekt ist die Verschwendung von Plastik – Unmengen werden für die Verpackung von essfertigem Obst und Gemüse benötigt. Alternativ kann man das Produkt im Ganzen kaufen und so Geld sparen und noch dazu ressourcenschonend handeln.

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(c) Tony Webster

6. …Einwegverpackungen kauft.

Eines steht fest: Einwegverpackungen sind hinausgeschmissenes Geld. Auch wenn der Preis unschlagbar sein mag, belasten Einwegverpackungen unsere Umwelt. Zusätzlich ist die Rohstoffbasis für die Produktion von Einwegflaschen Erdöl – ein nicht nachwachsender Rohstoff. Auch wenn Getränke zum Großteil in Ein-Weg-Flaschen abgefüllt werden, gibt es genügend Alternativen: Mehrwegfalschen beispielsweise – diese gibt es aus Glas und PET und können 60 bzw. 25 mal wiederbefüllt werden. Und umweltfreundlicher obendrauf!

Bild: Flickr, Takoma Park, CC BY-NC 2.0

(c) Takoma Park

7. …(Einweg-)Plastiksackerl kauft.

Plastiksackerl, die Revolution des 20. Jahrhundert. Plastiksackerl sind ebenso wie Einwegflaschen aus Erdöl und tragen zu riesigen Mengen an Müll bei. Als wäre das nicht schon schlimm genug, zahlt man für diese kaum verrottenden Tüten auch Geld. Doch auch die gratis Variante, das Obstsackerl, verursacht immense Schäden, denn recycelt wird es nicht. Umweltfreundlichere Varianten sind Taschen aus Baumwolle oder Jute – diese können wiederverwendet werden und verursachen so keinen unnötigen Müll. Ob die Plastiksackerl-Alternative aus Papier wirklich so viel umweltfreundlicher ist, könnt ihr hier nachlesen.

8. …wahllos Sonderangebote kauft.

Jeder von uns kennt das: in unzähligen Flugblättern werden Sonderangebote beworben, die zum Einkauf anreizen sollen. Diese verleiten dazu viel mehr einzukaufen, als eigentlich geplant – und das auch nur, weil die Produkte vergünstigt oder im Angebot sind. Der Schein trügt aber, denn im Endeffekt erspart man sich kein Geld, sondern gibt ganz im Gegenteil ein paar Euro für Produkte aus, die gar nicht benötigt werden. Deshalb lieber auf Gutscheine und ähnliches verzichten und nur die Ding kaufen, die auf der guten alten Einkaufsliste stehen.

9. …Kaugummi & Co an der Kassa kauft.

Supermärkte sind genau dafür ausgelegt, an uns Konsumenten und Konsumentinnen zu verdienen. Deshalb sei an den Regalen vor der Kassa besondere Vorsicht geboten: Kaugummi, Süßigkeiten und Zeitschriften schreien förmlich „Kauf mich!“ – die größte Gefahr, sein Geld im Supermarkt falsch auszugeben.

10. …Clubsorten beim Obst kaufen.

Eine Clubsorte ist eine Obstsorte, die unter einem eigenen Markennamen im Handel erscheint. Oftmals ist der Sortenname anders als der Handelsname, unter dem die Frucht im Supermarkt erwerblich ist. Man kauft als viel mehr eine Marke, als eine Obstsorte. Um überteuerten Pink Ladys & Co aus dem Weg zu gehen, sollte man lieber zu echten Obstsorten ohne Lobby und Marketingmaschine greifen.

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(c) J. Triepke

Wem jetzt die Lust am Shoppen im normalen Supermarkt vergangen ist, kann seinen Lebensmitteleinkauf auch anders erledigen. In Wien gibt es die Möglichkeit in der Lunzers Maß-Greißlerei ohne Einwegverpackungen einzukaufen. Eigene Aufbewahrungsboxen mitnehmen und nachhaltig einkaufen. Auch in Linz hat man eine Alternative entwickelt: im Holis Lebensmittelhandel wird der Gedanke des ganzheitlichen Einkaufens gelebt.

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