Schulnoten für die Biomülltonne

Ein auf künstlicher Intelligenz basierender Störstoffscanner soll Biomüll effizienter der Verwertung zuführen.

Ein KFZ von hinten unten, unter dem Nummernschild leuchtet Licht aus einer Box.
Der Störstoffscanner vergibt für jede Schüttung Schulnoten von 1 bis 5. Bild: Brantner Green Solutions.

Das Entsorgungsunternehmen Brantner Green Solutions aus Krems an der Donau (Niederösterreich) betreibt zahlreiche Müllsortieranlagen, Deponien und Kompostieranlagen in Europa. Ein Problem für Brantner dabei: Auch im Biomüll sind oft andere Stoffe, häufig etwa Plastiksäcke, enthalten. Das beeinträchtigt erstens den Kompostiervorgang – und zweitens landen alle mitkompostierten Stoffe auch wieder in unserer Umwelt. Zur Aussortierung von falschen Stoffen wird Biomüll meistens gesiebt, es kann dabei aber auch andere Schritte wie magnetische Trennung geben. Ein neuer Störstoffscanner ist mithilfe von KI bereits zuvor fähig, die Menge und Art der Störstoffe im Biomüll zu erkennen. Er nützt dabei ein neu entwickeltes neuronales Netz, das mit Millionen von Abfallbildern trainiert wurde und auch laufend weiter lernt. Über am Heck der Fahrzeuge installierte Smartphone-Kameras wird jede Schüttung in Echtzeit bewertet. Dabei wird dem Schulnotensystem gefolgt: Note 1 bedeutet, dass der Biomüll direkt in der Kompostieranlage abgeladen wird, 2 bis 4 landen in der Vorsortierung und eine Note 5 wird in die Verbrennungsanlage geleitet. Der für den Trigos 2024, einer Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften, als »vorbildliches Projekt« nominierte Scanner wird inzwischen auch bei anderen Entsorgungsbetrieben in Österreich und der Slowakei eingesetzt. 

Hier gibt es Antworten auf häufige Mülltrennungsfragen im Haushalt.


BIORAMA #93

Dieser Artikel ist im BIORAMA #93 erschienen

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