Neuausrichtung der Wiener Gastronomie

Daria Hainz & Werner Riedl von friendly Food Bild: Enrico Fabiani

Daria Hainz & Werner Riedl von friendly Food
Bild: Enrico Fabiani

Gute Nachrichten für Vegetarier und Gourmets der gesunden Küche: In Wien bewegt sich was. Vier Pfoten startet anlässlich des Weltumwelttags die Initiative „Friendly Food“ für Gastro-Innovationen und Umweltschutz. Möglichst viele Gastronomiebetriebe sollen vegetarische, abwechslungsreiche Gerichte in ihre Karte aufnehmen, somit die Vielfalt für Kunden erweitern und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Beginnend von Wien Neubau aus hofft man auf immer mehr Restaurants und Catering-Betriebe, die sich anschließen und ihr Angebot überarbeiten oder ergänzen.

Für gesundes Leben und Essen ist vor allem die Ernährung ausschlaggebend. Immer mehr Menschen sind sich dessen bewusst und essen daher gerne fleischarm, vegetarisch oder vegan. Doch leider ist das nicht immer einfach – in vielen Restaurants ist die Auswahl für Vegetarier auf Beilagen oder ungesunde Klassiker wie gebackenen Emmentaler beschränkt. Gerade die Zielgruppe von Vegetariern und Gemüsegourmets besteht allerdings oft aus Menschen, die variantenreiche Küche sowie hochwertige Produkte schätzen und gesundheitsbewusst leben wollen. Und auch sie wollen hin und wieder auswärts Essen.

Dieses Problem hat die internationale Tierschutzorganisation Vier Pfoten jetzt aufgegriffen. Vegetarische und fleischarme Lebensweise ist nämlich nicht nur für den Menschen gesund sondern schützt auch die Tiere und die Umwelt. Einerseits geht es dabei um die Qualität tierischer Produkte und die Bedingungen, unter denen tierische Produkte wie Fleisch und Eier hergestellt werden. Daria Hainz, die Projektleiterin von Friendly Food erklärt: „Es ist nachgewiesen, dass zu hoher Fleischkonsum, der in Österreich und vielen anderen Ländern herrscht, Preisdruck auf der Produzentenseite auslöst, wodurch schlechtere Bedingungen in der Tierhaltung die logische Konsequenz sind.“ Außerdem kommt noch der Umweltschutzaspekt dazu. Martin Schlatzer von der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien, der das Projekt von wissenschaftlicher Seite unterstützt hat, bestätigt, dass durch die energie- und emissionsintensive Fleischproduktion die konventionelle und fleischlastige Ernährung einen großen Einfluss auf den Klimawandel hat. Laut Daten der FAO, Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen, liegt der Einfluss der Emissionen aus Nahrungsmittelproduktion sogar über dem aus Transportaufkommen.

Es geht bei Friendly Food nicht um Fleischverbannung. Die Initiative soll gesundheitsbewussten Menschen eine Alternative auf den Speisekarten bieten, aber vor allem das Bewusstsein für den Einfluss unserer Ernährung auf die Umwelt schärfen. Dreizehn Betriebe in Wien Neubau arbeiten bereits mit Vier Pfoten zusammen an einem besseren Speiseplan für die Zukunft. Man kann nur hoffen, dass noch viele ihrem guten Beispiel folgen!

 

Weitere Informationen auf www.friendlyfood.at – inklusive aller Betriebe die schon dabei sind, vielen gesunden Rezepten zur Inspiration sowie Möglichkeiten mitzumachen.

 

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