Innsbrucker sammeln Ideen für ihre Rotunde

Pia Andexlinger und ihre Freunde von der Kinder-Sommer-Uni 2012 erkunden die Rotunde in Innsbruck. Foto: nonconform

Eine Ideenwerkstatt und Plattform für Bürgerbeteiligung sollen wieder Leben in die denkmalgeschützte Innsbrucker Rotunde bringen.

Die Rotunde, jener denkmalgeschützte Rundturm in Innsbruck, wo sich bis 2010 Andreas Hofers Bauern und die Bonapart’schen Soldaten gegenseitig die Schädel in Öl und auf Leinwand eingeschlagen haben, ist verwaist.
Das Gemälde war entgegen dem Antrag von Tiroler Landeskonservatorat und Bundesdenkmalamt, das Bild dort zu lassen, an einen anderen Ort gebracht worden. Seit 2010 hängt das Bild am Berg Isel im Tirol Panorama in einer weitaus moderneren architektonischen Schale.
In einem öffentlichen Ideenfindungsprozess können sich nun – einige Zeit später – Bürger mit ihren Einfällen zur Nachnutzung des Areals beteiligen. Das lassen sich die Stadt Innsbruck und das Land Tirol – geschwisterlich geteilt – 98.000 Euro kosten.
Wie die Nachnutzung konkret ausschauen kann, darüber befragt das Architekturbüro „nonconform“ in einer „vor ort ideenwerkstatt“. Vorerst werden die Ideen hauptsächlich im Netz gesammelt. Informationen zum Areal, Fotos, Kartenmaterial, Onlineumfrage und ein Forum für Postings sollen genügend Raum zum Austausch für interessierte Bürger schaffen.
Auch die Innsbrucker Kinder-Sommer-Uni präsentiert ihre Vorschläge zur Nachnutzung. Im September schlagen die Architekten ihre Zelte dann tatsächlich „vor Ort“ in den Stadtsälen auf, und über drei Tage erarbeitet das Team gemeinsam mit Bürgern Ideen. Ende November stellen „nonconform“ die ausgearbeiteten Vorschläge zur öffentlichen Diskussion.
Wie nonkonform eine Nachnutzung des denkmalgeschützten Gebäudes tatsächlich ausschauen kann und welche Abstriche und Zugeständnisse dabei gemacht werden müssen, wird sich aber erst im Februar 2013 klären. Dann nämlich sollen Endergebnisse präsentiert werden.

Auf www.rotundenareal.at ruft die Stadt Innsbruck und das Land Tirol zur Bürgerbeteiligung auf. Neben Informationen zur Rotunde und dem umliegenden Gelände um die Talstation der Hungerburgbahn gibt es dort auch eine Online-Umfrage, die nach Vorschlägen sucht.

Die weiteren Termine:

vor ort ideenwerkstatt in Innsbruck

ab 1. August 2012
Ideensammlung über www.rotundenareal.at

Fr, 3. August 2012, 14:00 Uhr
Präsentation der Ergebnisse der Kinder-Sommer-Uni

Mi, 26. bis Fr, 28. September 2012
Höhepunkt der Ideenfindung: Die vor ort ideenwerkstatt richtet ein temporäres Büro in den Stadtsälen ein

Mo, 19. bis Mi, 21. November 2012
Präsentation der Zwischenergebnisse und erneut Gespräche in der vor ort ideenwerkstatt

Februar 2013
Vorstellung der Endergebnisse und Ausstellungseröffnung

VERWANDTE ARTIKEL