Where’s Waldi?

GPS-Tracker fürs Halsband sind praktisch, wenn leinenlose Vierbeiner verloren gehen. Einziger Nachteil des getesteten französischen Modells: Seine Nutzung erfordert ein Abo.

Ein Hund im Wald der den Weenect Tracker am Geschirr trägt.
Intuitiv und einfach zu nutzen: der Weenect-Hundetracker. Getestet wurde die »White Edition«.  Bild: Isabell Ritter.

Das Anwendungsgebiet scheint ebenso grenzenlos wie die prinzipielle Reichweite des GPS-Trackers, den Testhund Penny, eine dreijährige Save-Bracke, für längere Spaziergänge am Brustgeschirr trägt. Die Handhabe ist einfach: Man lädt die App des Herstellers Weenect aufs Handy, tippt den Code des Trackers ein, registriert sich und wählt ein Abomodell; man bindet sich also entweder für drei Monate, ein ganzes Jahr oder gleich für drei Jahre. Das kostet 30, 70 oder 150 Euro.

Befestigung am Brustgeschirr

Da der hochwertige Tracker mit seinen Silkonhüllen nicht  zur Befestigung  an das Kettenhalsband geeignet ist, mit dem Hundehalterin Isabell Ritter ihren Familienhund sonst im Alltag ausführt, kommt der Weenect-Tracker im Testzeitraum nur bei längeren Spaziergängen oder Wanderungen zum Einsatz – eben am Brustgeschirr befestigt. Für die mehrmals täglichen Gassirunden wäre es schlicht zu aufwendig und unpraktisch, den Hund jedes Mal, wenn die Natur ruft, ins Geschirr schlüpfen zu lassen.

»Bewusst muss einem sein: Neben Handy, Smartwatch und anderen Geräten hat man mit einem GPS-Tracker noch ein Teil zu Hause, das regelmäßig aufgeladen werden will.«

Isabell Ritter, Hundehalterin

Vibration und Halsbandlampe

Ist der Tracker ständig am Tier befestigt, ist es vermutlich leichter, sich an seine regelmäßige Nutzung zu gewöhnen. »Bewusst muss einem sein: Neben Handy, Smartwatch und anderen Geräten hat man mit einem GPS-Tracker noch ein Teil zu Hause, das regelmäßig aufgeladen werden will«, sagt Isabell Ritter. Sie empfiehlt deshalb, Routinen einzuhalten. »Da der Tracker sonst garantiert genau dann leer ist, wenn man ihn nutzen will.« Bei ununterbrochenem Tracking hält der fix verbaute, wasserfeste Akku laut dem französischen Hersteller drei Tage. Bewegt sich das Tier in der Wlan-Zone, hält eine Akkuladung angeblich auch bis zu zehn Tage. Ausgereizt haben Penny und ihre Familie beides nicht.
Genutzt wurden die Aufzeichnungen vor allem, um im Anschluss an gemeinsame Touren die (vom Hund) zurückgelegte Strecke sehr genau am Handy oder auf der Smartwatch nachverfolgen zu können. Das macht ebenso Spaß, wie die Möglichkeit im Dunkeln via App eine Halsbandlampe einschalten zu können. Durch Vibrationen lässt sich der Hund auch konditionieren. Derlei Übungen erfordern allerdings Muße, Regelmäßigkeit und Konsequenz. Theoretisch lassen sich so auch virtuelle Zäune errichten, die vom Hund (oder der Katze, denn es gibt auch eine Katzenversion) als unsichtbare Barriere akzeptiert werden. Ein mehrmonatiger Mindestnutzungszeitraum scheint also durchaus sinnvoll –  eben um Routinen entwickeln zu können und die Möglichkeiten wirklich spielerisch zu erproben. Trotzdem bedauert Isabell Ritter, dass Weenect nicht auch ein einmonatiges Urlaubsabo anbietet. Das wäre für ihre bevorzugte Anwendung nämlich besonders praktisch: »Gerade im Urlaub und in ungewohnter Umgebung ist es besonders unangenehm, wenn der Hund plötzlich weg ist.« Und mit dem Weenect-Tracker lässt sich der verloren gegangene Vierbeiner in Echtzeit mit dem Handy aufstöbern.

Den Weenact-Tracker gibt’s nicht nur für Hunde, sondern etwa auch für Katzen. Übrigens bietet der Hersteller für beide Geräte eine lebenslange Garantie (bezogen auf die/den KäuferIn, nicht das Haustier, an.
weenact.com

BIORAMA #89

Dieser Artikel ist im BIORAMA #89 erschienen

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