Enthüllt: Kaffee in der Tonne

Kaffee ist kulturell und lukullisch nur schwer aus dem Alltag wegzudenken. Problematisch für unser Experiment: die unheilvolle Liaison von Kaffee und Aromaverpackung. Wir machen uns auf die Suche nach nackten Bohnen.

 

Liebe Billy!

Ich habe mich im Weltladen schlau gemacht. Ich habe gefragt, wie ich das mit dem Kaffee machen soll, ob sie eine plastikfreie Alternative für mich hätten.

Bild: Sarah Orlovský

Bild: Sarah Orlovský

Ich könnte mir schon Kaffee in einem anderen Geschäft besorgen, bei Eduscho oder Tschibo etwa, und mir die Bohnen direkt in mein leeres Honigglas mahlen lassen. Aber ich hätte doch lieber Fair-Trade-Kaffee aus dem Weltladen…

Sehr interessant, was die liebe U., ihres Zeichens Weltlädlerin, mir erzählt hat: Der Weltladen verwendet bei Kaffeeverpackungen ausschließlich OPP/PE Verbundfolie, recyclebar, ohne schädliche Weichmacher und verzichtet ganz auf Aluminium! Das ist ja schon einmal beruhigend. Ihre Hilfestellungen für mich:

Alternative 1) Umfüllen
Sie kann mir den Kaffee in Stoffsackerl umfüllen, damit ich kein schlechtes Gewissen habe. (Es gibt Menschen, die sich die Plastik-Verpackungen dann im Laden abholen, um Taschen daraus zu machen, also keine sooo schlechte Lösung …)

Alternative 2) Kaffee in der Tonne!
„Du kannst dir eine Tonne Kaffee holen. Die ist ohne Plastikverpackung.“ Da bin ich gleich drauf angesprungen:

Sarah: „Eine Tonne, das ist ja toll! Das wäre DIE Lösung! Wie viel ist denn in so einer Tonne drin?“
U.: „Eine Tonne.“
Sarah: „Genau, wie viel ist denn da drin?“
U.: „Sarah, EINE TONNE Kaffee!“
Sarah: „Sch … TAUSEND KILO????!“

Ich überleg mir das noch einmal. U. und ich haben ausgerechnet, dass wir mit vier Tassen Kaffee am Tag zu zweit knappe 100 Jahre an dieser Tonne Kaffee trinken würden. Vorausgesetzt, ich vertrage mit 78 immer noch vier Tassen Kaffee am Tag…

Bild: Sarah Orlovský

Bild: Sarah Orlovský

Aber jetzt schon eine Tonne koffeinfreien Kaffee kaufen, als Altersvorsorge? Ich weiß nicht…

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Liebe Sarah!

Das schreit doch nach einem Crowd-Funding-Projekt im Freundeskreis. Wir beteiligen uns schon mal gerne an der Kaffee-Tonne! Oder alternativ: Ein Freund von uns versucht sich am Anbau von eigenen Kaffeepflanzen.

Fällt für mich wohl leider in Ermangelung eines grünen Daumens eher flach. Ich fürchte/schätze daher, dass das Teetrinken bei uns bald wieder groß in Mode kommt.

Entkoffeinierte Grüße,
Billy

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