Ein bleibendes Problem: Greenwashing

Generell ist zwar ein postiver Trend in Richtung ökologischer und nachhaltiger Produkte zu beobachten. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns so einfach zurücklehnen können, denn immer mehr Firmen springen nur scheinbar auf den populären Zug des „Grünen Image“ auf. Greenwashing nennt sich die falsche Vorspiegelung einer ökologischen Firmenpolitik. Eine neue Studie beleuchtet dieses Thema nun schon zum dritten Mal.

Die Studie von der kanadischen Marketingagentur Terra Choice verspricht gute und schlechte Neuigkeiten. Prinzipiell muss aber eines festgestellt werden: Die große Mehrheit der Produkte, die behaupten „grün“ zu sein, fallen in Wirklichkeit unter „Greenwashing“. Diese Produkte sind also keineswegs so ökologisch, wie behauptet. Immer noch begehen ganze 95% jener Produkte, die behaupten „grün“ zu sein, diese Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Die Arten des Greenwashing sind dabei vielfältig. Die Studienbetreiber sprechen in diesem Zusammenhang von den „sieben Sünden des Greenwashing„, die falsche Labels ebenso inkludieren, wie zu vage Aussagen über die Umweltverträglichkeit und versteckte Umweltsünden (zum Beispiel extrem lange Transportwege.)

Insgesamt ist laut dieser Studie eine geringfügige positive Entwicklung festzustellen. Immerhin hätte sich der Anteil der sündenfreien („sin-free“) Produkte seit 2009 von knapp 2% verdoppelt. Trotzdem wird darauf hingewiesen, dass es sich hier natürlich immer noch um sehr kleine Zahlen handelt.

Wir können was ändern

Eine interessante Erkenntnis der Studie ist, dass sich große Betriebe anscheinend leichter damit tun ihr Produktangebot der grüneren Nachfrage anzupassen als beispielsweise grüne Boutiquen. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass diese großen Geschäfte in größeren Mengen bestellen und somit leichter Druck auf die Lieferanten ausüben können.

Eines wird in der Studie immer wieder betont: Das Kaufverhalten der Konsumenten hat tatsächlich Einfluss auf die Produktpalette. Werden mehr „grüne“ Produkte gekauft, werden auch vermehrt „grüne“ Produkte hergestellt. Konsequenz ist dabei auch von Konsumentenseite wichtig. Denn die Firmen lernen offenbar tatsächlich daraus, wenn vermeintlich grüne Produkte abgestraft und tatsächlich ökologische Produkte gefordert werden.
Zusammenfassend sind also leicht positive Tendenzen im Problemfeld „Greenwashing“ festzustellen – wohl gerade genug, um als konsumentische Micro-Aktivistin nicht aufzugeben.

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