DIY-Tschick #2: Es keimt

Die Planzen oder besser gesagt Pflänzchen sind etwa 3mm groß und man muss sie ständig feucht halten, damit sie nicht vertrocknen.

Ein warmer Platz mit viel Licht, am besten am Fensterbrett, ist jetzt besonders wichtig.

Bei der Sortenauswahl hab ich einen Mix gemacht: Geudertheimer hat einen mittleren Nikotingehalt, ist würzig, ertragreich und widerstandsfähig. Und Widerstand ist möglicherweise bei meiner Pflege wichtig. Virginia Helena ist ein klassischer Grundtabak: nikotinarm mit leichtem Rauchgeschmack und Samsoun Orient soll in meinen Ökotschick später für den Geschmack sorgen: er gehört zu den besten Orienttabaken, ist stärker, hat einen höheren Nikotingehalt und einen aromatisch, süßlichen Geschmack.

Am flottesten ist Virginia, Samson liegt ein wenig zurück und Geudertheimer plagt sich noch, aber ich glaub an ihn und seinen Widerstand.

Während ich den Mickerlingen beim spriessen zusehe, frage ich mich, ob ich Tabak überhaupt anbauen darf? Tabak war früher ein Genussmittel, mittlerweile ist er als Droge eingestuft. Die Habsburgermonarchie war damals eine der größten Tabakanbauregionen Europas, mittlerweile gibt es in Österreich keinen gewerblichen Tabakanbau mehr. Die EU hat 2006 die Subventionen dafür gestrichen und so die letzten paar Tabakbauern im Burgenland zum „Umorientieren“ gezwungen. Aber Anbau für den eigenen Bedarf wird in Österreich – ein Land mit Tabakmonopol-Tradition – geduldet und nicht verfolgt. Mit unter 100 Pflanzen bleibe ich Kleintabakpflanzerin und darf die Früchte meiner Arbeit nicht weiterverkaufen.

Virginia, Samsoun, Geudertheimer und ich sind also legal unterwegs.

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