CSR-Brille #18: Die Sustainable Development Goals – globale Problemlösung bis 2030?

Seit Anfang 2016 sind die SDGs in Kraft. (Bild: a katz / Shutterstock)

Ein Blick auf die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen. Was bedeuten sie eigentlich für Unternehmen? 

Wenn es nach den Vereinten Nationen geht, sollen alle Probleme dieser Welt bis zum Jahr 2030 zu mindestens ansatzweise gelöst werden. Dafür wurden unter Pauken und Trompeten im Jahr 2015 die „Sustainable Development Goals“ – also die globalen Nachhaltigkeitsziele (abgekürzt SDGs) – aus der Taufe gehoben.

Globale Nachhaltigkeitsziele: Menschen, Planet, Wohlstand, Frieden, Partnerschaft

 

In 17 Zielen und sage und schreibe 169 Unterzielen sind in diesem internationalen Rahmenwerk die wichtigsten globalen Herausforderungen und die wirksamsten Lösungsvorschläge auf den Punkt gebracht. Vorgänger für die SDGs waren übrigens die Millennium Development Goals. In der Periode 2000-2015 gaben sie acht internationale Zielsetzungen vor, die vorrangig auf eine Bekämpfung von Armut und Hunger abzielten und z.B. ökologische Themen wie den Klimawandel noch komplett ausblendeten. Die gute Nachricht und dass solche internationalen Rahmenwerke etwas bringen können: Die Armut der Weltbevölkerung (< $ 1,25 pro Tag) konnte gegenüber 1990 bereits im Jahr 2010 von 47% auf 22% gesenkt werden.


Das „who is who“ der VIPs und Promis wie Meryl Streep, Daniel Craig, Bill Gates haben sich bereits für die Kommunikation der Ziele eingesetzt. Das klingt ja schon einmal vielversprechend.

Was den aktuellen Status quo zu den 17 „Global Goals“ anbelangt, gibt der Bericht „The Sustainable Development Goals Report 2016“ Aufschluss. Obwohl das aktuelle Ergebnis des Ländervergleichs bekannten Statistiken vom sogenannten Wohlstand gleicht, d.h. nordische Länder an der Spitze und Sub-Sahara auf den letzten Plätzen, gibt es genügend Ziele, bei denen auch wir, in unseren Breitengraden, großen Aufholbedarf haben. Vom Ressourcenverbrauch bis hin zur Geschlechtergerechtigkeit sind genügend Baustellen zu bewerkstelligen.

Nachhaltigkeit, CSR und die Rolle von Unternehmen für die SDGs

Klarerweise sollte auch die Wirtschaft ihren Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen leisten und dafür wurde auch bereits der so genannte Business Case berechnet, der noch immer eines der Schlüsselwörter in der Diskussion rund um Unternehmensverantwortung darstellt. Eine aktuelle Studie des „World Business Council for Sustainable Development“ hat sich mit den Marktchancen, die sich durch die Sustainable Deveopment Goals ergeben sollen, beschäftigt und blickt dabei positiv in die Zukunft. Der „Business Case“ für Sektoren wie z.B. Mobilität, Gesundheitsversorgung oder Energie soll laut dem Zahlenspiel und den Prognosen dieser Studie bis zu $12 Billionen sein. Was ziemlich sicher ist: Unternehmen, die es in 13 Jahren noch geben wird, werden spätestens 2029 vom ein oder anderen Stakeholder gefragt werden: „Was war eure Leistung zu den SDGs?“. Da schickt es sich an, sich besser früher als später mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Nachhaltige Ziele für alle – vom Start-up bis zum Großkonzern

Grundsätzlich findet sich die Verantwortung von Unternehmen in jedem der Ziele wieder bzw. haben Unternehmen im Laufe ihrer Wertschöpfungskette auf fast jedes Ziel Einfluss. Wer sich einmal an die globalen Nachhaltigkeitsziele rantasten möchte, für die oder den gibt es einen kurzen Onlinefragebogen für Unternehmen, der – abhängig von Branche und Region – bei der Identifizierung der passenden Ziele helfen soll. Wir von der erdbeerwoche haben das im Vorfeld natürlich auch probiert und insgesamt 5 Ziele identifiziert, bei denen es um Gesundheit, Gleichberechtigung, Bildung, Hygiene und nachhaltige Konsummuster geht. Dieser erste Schritt ist also nicht nur für Großkonzerne, sondern auch für jedes Start-up machbar. Die Unternehmensberatung PwC hat vor Kurzem Firmen zu ihrem Engagement für die Sustainable Development Goals befragt. Laut dieser Umfrage geben über 70% an, dass sie sich für die SDGs engagieren möchten und über 40% dieser Unternehmen wollen die Nachhaltigkeitsziele sogar in den nächsten 5 Jahren in ihre Strategie einbeziehen. Wir werden sehen. Das Thema wird uns jedenfalls bis 2030 begleiten.


CSR-Links zum Weiterlesen und -hören:

  • Die offizielle Webseite der Vereinten Nationen zu den Sustainable Development Goals
  • Mitarbeiten und selbst gestalten: Für Unternehmen bietet die Plattform respACT viele Informationen zu den SDGs und eine eigene Arbeitsgruppe.
  • Eine Möglichkeit zum Einhören in die SDGs gibt es im Podcast TonspurN:


Annemarie Harant

Über mich – Annemarie Harant: Geboren in München und aufgewachsen in einem 100% Öko-Haushalt, arbeite seit über 5 Jahren für die Unternehmensberatung brainbows – the information company im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement mit Großunternehmen und durchlief davor verschiedene Stationen im Nachhaltigkeitsbereich der ÖBB, Fairtrade und der Unternehmensplattform respACT. Seit 2011 stehe ich als Co-Gründerin des Start-ups erdbeerwoche. Nachhaltige Frauenhygiene. DIE NEUE GENERATION. nun selbst vor der täglichen Herausforderung nachhaltiges Handeln im eigenen Unternehmen umzusetzen.

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