Bier wie vor tausend Jahren

photography marco-riebler.com

Bild: Marco Riebler

 

Der Salzburger Brauermeister Christian Pöpperl möchte ein Urbier brauen. Mit Techniken der Antike will er gemeinsam mit der TU München auf dem Bio-Biergut Wildshut ein besonderes Bier in riesigen Ton-Amphoren entstehen lassen. 

Wein ist schon seit Ewigkeiten mehr als ein alkoholisches Getränk. Er ist auch Kulturgut und Statussymbol. Und was beim Wein schon längst selbstverständlich ist, geschieht nun mit einiger Verspätung auch beim Bier. Nicht nur kleine Craft Bier Brauereien, sondern auch Großbrauereien setzen auf edle Abfüllungen in kleinen Mengen, auf Nischen-Biere mit außergewöhnlichem Geschmack.

Das alles geht nicht ohne experimentierfreudige Braumeisterinnen und Braumeister. Die Salzburger Stieglbrauerei verfügt über einen solchen. Christian Pöpperl ist Chefbraumeister, und als er in einem Artikel über die Sumerer auf die Information stieß, dass schon vor 3000 Jahren Bier gebraut und getrunken wurde, kam er auf eine Idee, die nun Realität werden soll.

Gemeinsam mit der TU München wird Stiegl ein Urbier brauen. „Ich weiß noch nicht, wie unser Urbier schmecken wird, aber eine Sensation wird es allemal,“ ist Pöpperl sich schon jetzt sicher. Bis zu dieser vorangekündigten Sensation allerdings, wird es noch ein Weilchen dauern.

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Zunächst einmal wurden jetzt auf dem Stiegl-eigenen Bio-Biergut Wildshut vier riesige Ton-Amphoren vergraben, in denen das antike Bier ab Herbst gären soll. Quevris nennen sich die Gefäße, in denen die Maische vor Frost geschützt werden soll. „Wir beschreiten alte Wege neu. Ähnlich wie beim Ausbau von Wein in Tongefäßen werden wir auch eine Maischegärung durchführen, was ein absolutes Novum in der Bierherstellung darstellt. Dadurch erwarten wir sehr lagerfähige Biere und die Entfaltung eines besonderen Aromas.“

Damit bei dem Retro-Verfahren dann auch alles funktioniert, wird es in einer Reihe von Vorversuchen der Technischen Universität München in Weihenstephan erprobt.

Frühestens 2016 soll das Urbier dann auf den Markt kommen. Wir sind gespannt, ob die Sensation gelingt.

 

 

 

 

 

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