Shortlist: Kategorie Retail & Big Brands

Shortlist: 21 potenzielle Bioprodukte des Jahres – in der Kategorie Retail & Big Brands. [entgeltliche Kooperation]

Seit dem Jahr 2018 vergeben BIORAMA und die Messe Wieselburg den Preis für das »Bioprodukt des Jahres« – in zwei Hauptkategorien: Farm & Craft für bäuerliche Produkte und Hochwertiges aus Manufakturen sowie Retail & Big Brand für Produkte größerer Vermarktungs- oder Handelsunternehmen. Zugelassen sind in beiden Kategorien zertifizierte Bioprodukte (zertifiziert gemäß Bio-Verordnung der EU).

Die Verleihung der ausgezeichneten Produkte erfolgt am Freitag, den 15. November, im Rahmen der »Bio Österreich Tage« auf dem Messegelände in Wieselburg.

Folgende Produkte sind in der Kategorie »Retail & Big Brand« nominiert.
Die Listung erfolgt alphabetisch und entspricht keinerlei Wertung.

BioArt – Curry Wurst (veganer Brotaufstrich)

Rote-Linsen-Aufstrich ist nichts Neues, in dieser Ausführung ist der vegane Curry-Wurst-Aufstrich von BioArt allerdings einzigartig. Und für ein Produkt aus einer Bio-Heumilchregion (Trumer Seenland) vielleicht sogar ein wenig provokant; zumindest in der Gegend selbst. Österreichische Biolinsen als Hauptzutat (sie machen über 50 Prozent aus) sind jedenfalls ein ökologisches Statement – und eine aromatische Basis. Darüber hinaus gibt es zwar keine Angaben zur Herkunft des verarbeiteten Kokosfetts, Agavendicksafts und der Shiitakepilze. Aber immerhin: Die vegane Curry Wurst im Glas ist frei von Zusatzstoffen. Das Allesentscheidende: Als Brotaufstrich schmeckt sie richtig gut aromatisch und eben: einzigartig.

Geschmacklich top: der würzige vegane Curry-Wurst-Aufstrich auf Rote-Linsen-Basis von BioArt. (Bild: BioArt AG)

BioArt – Schokolade Weißer Holunder

Weiße Schokolade mag man – oder eben nicht. Weiße Schokolade mit Holunder ist jedenfalls ein absolutes Novum, erst recht mit Hollerblüten und Hollerfrüchten. Die Blüten kommen in Form von natürlichem Aroma zum Einsatz und sind geschmacklich dominant. In der Schokolade wird Vollmilch(pulver) aus der Bio-Heu-Region Trumer Seenland verarbeitet. Zu allen anderen Zutaten –sie sind selbstverständlich biozertifiziert – gibt es keine näheren Angaben. Neben der Süße und dem Holunderaroma auffällig: der interessant crunchy Biss.

Sehr süß und aromatisch: die weiße Schokolade mit Holunderblüten und -früchten von BioArt. (Bild: BioArt AG)

BioLifestyle – Alpengranola Mohn Kirsch

Schon optisch fällt das Alpengranola mit seiner etwas heimatkitschig geratenen, aber sehr hochwertigen Kartonverpackung auf: Auf der Vorderseite trägt ein Adler ein Dirndl (das Kleidungsstück) in die Lüfte. Alpin interpretiert die Tiroler Bio-Genußmanufaktur, die hinter diesem einzigartigen Produkt steckt, jedenfalls durch Zutaten aus den drei naheliegenden Alpenländern Österreich (Mohn), Schweiz (Kirsche) und Italien (Haselnuss). Das weckt zurecht Interesse und sieht sehr appetitlich aus. Das Granola wirkt freundlich, die großen Kirschen sind schöne Kontrapunkte zu den vielen kleinen Mohnsamen. Und man wird nicht enttäuscht: Das Alpengranola ist knusprig, ausgewogen, schmeckt angenehm süß-säuerlich; wie knuspriger Mohnkuchen.

Schmeckt hervorragend und wie knuspriger Mohnkuchen: das Alpengranola Mohn Kirsch von BioLifestyle. (Bild: BiologoN GmbH)

Flocke –Bio Gut Tee Apfel & Aronia

Beeindruckend wie Flocke-Gründer Ivan Cindric seit nunmehr zehn Jahren das Flocke-Universum Getränk für Getränk erweitert Unbeirrbar und aus Überzeugung, mit seinen hochwertigen Bioprodukten Probleme zu lösen. Immerhin reagiert er damit auf einen Bedarf, den er selbst als an Morbus Crohn-Erkrankter kennt: Es braucht alltagstaugliche Produkte für die wachsende Zahl der Menschen mit Autoimmun-Erkrankungen. Deshalb sind die Flocke-Getränke auch gut im Handel gelistet, ist Flocke längst zur Marke geworden. Der jüngste Streich, der Apfel&Aronia-Eistee ist mit Akazienfasern angereichert, ballaststoffreich, zucker- und kalorienarm. Mehr erfahren würde man gerne über die Herkunft der Akazienfasern. Und Getränke auf Wasserbasis kann man prinzipiell hinterfragen. Aber wie gesagt: Es braucht alltagstaugliche Lösungen. Schön, wenn diese konsequent auf Bio setzen, Made in Austria sind und auch sonst ganzheitlich durchdacht wirken. Flockes Apfel&Aronia-Tee duftet sehr kamillig, schmeckt auch gut. Aronia bleibt angenehm im Hintergrund.

Der Bio Gut Tee Apfel & Aronia von Flocke: ein bekömmliches Gesundheitsprodukt, das den Alltag von Menschen mit Autoimmun-Erkrankungen angenehmer gestaltet. (Bild: Flocke GmbH)

Hermann – Bio Funghi Pad Italy Style

Hermann und Thomas Neuburger verstehen ihr Fungi Pad als »kulinarische Leinwand«. Nun gibt es ihr beliebtes Hermann-Laberl auf Basis von Kräuterseitlingen in einer zusätzlichen Variante: Italy Style, für die Vater und Sohn ihre Leinwand gewissermaßen italienisch grundiert haben. Neben Kräuterseitlingen (41 Prozent) und Sonnenblumenöl unter anderem mit Mozzarella. Gekochtem Reis, Ei (weniger als im klasssischen Pad), Tomaten, Knoblauch und Basilikum. Das Fungi Pad schmeckt auch im »Italy Style« und überzeugt wie gewohnt auch in Sachen Mundgefühl. Es ist saftig, gschmackig und die Basis für unterschiedlichste Zubereitungsmöglichkeiten.

Die Fürs Fungi Pad von Hermann.Bio verarbeiteten Kräuterseitlinge wachsen im Mühlviertel. Nun ist das Pad auch in mediterraner »Italy Style«-Würzung erhältlich. (Bild: Neuburger Fleischlos GmbH)

Ja! Natürlich – Alpenkräutersalami

Für eine österreichische Salami ist die Alpenkräutersalami von Ja! Natürlich wirklich gut gelungen und kräftig gewürzt. Auch beim Salz wird nicht gespart. Für den ersten Eindruck sorgt aber der schöne Kräutermantel, bestehend aus Schnittlauch, Petersilie, Bohnenkraut, Knoblauch, Rosmarin, Brennnesselsamen, Salbei, Majoran, Oregano, schwarzen Pfefferkörnern und Speisegelatine. Der Fleischanteil im Biobereich ist immer noch überschaubar, gerade beim Bioschwein. Umso schöner, dass Ja! Natürlich in seine 30-Jahr-Jubiläumsedition auch eine Salami aufgenommen hat; gewissermaßen auch als leuchtendes Beispiel fürs eigene, jahrzehntelange Engagement für vorbildliche Bio-Tierhaltung. Verarbeitet wird Fleisch vom Strohschwein, das mit österreichischem Biofutter gefüttert wurde. Das Ergebnis ist überraschend nahe am italienischen Vorbild.

Signature-Produkt für 30 Jahre Engagement für vorbildliche Bio-Tierhaltung: die Alpenkräutersalami von Ja! Natürlich vom Strohschwein. (Bild: Rewe)

Ja! Natürlich – Edamame

Edamame sind hierzulande noch weitgehend unbekannt. Dabei handelt es sich um junge, grüne und gewissermaßen unreif geerntete Sojabohnen. Edamame ist Japanisch und bedeutet übersetzt soviel wie »Bohnen am Zweig«. Sie sind reich an Protein und Ballaststoffen und eignen sich als gesunder Snack (gekocht und leicht gesalzen) ebenso wie im Eintopf, Suppe oder anderen Gemüsegerichten. »Als Zutat aus dem Tiefkühlfach können die ausgelösten Sojabohnen einfach wie Erbsen zum Einsatz kommen«, weiß Katharina Seiser. Auch Ko-Juror Reinhard Gessl spricht von »einem erfreulichen Neuzugang im Tiefkühlregal. Und das nicht nur, weil Hülsenfrüchte in den ganz neuen Ernährungsempfehlungen erstmals eine eigene Kategorie sind. Diese Edamame kommen in bester Bioqualität superregional aus dem südlichen Weinviertel und werden dort zum idealen Zeitpunkt supersaisonal verarbeitet.« Anregende Farbe, schöne Bohnen. Milder Geschmack, sehr harmonisch.

Ganzjährig tiefgekühlt verfügbar: die Bio-Edamame von Ja! Natürlich aus dem Marchfeld. (Bild: Rewe)

Ja! Natürlich – Knabbermix

Es ist vielleicht nicht die naheliegendste Knabbermischung: Kürbiskerne, Sojabohnen, Kichererbsen und Apfelchips, geröstet und gesalzen. Aber sie bereitet Spaß. Und schmeckt, was beim Essen immer das Allerwichtigste bleibt. Bis auf das Meersalz zum Rösten der Hülsenfrüchte und der Kürbiskerne stammen alle Zutaten aus Österreich. Der Knabbermix ist vegan und schaut insgesamt gut aus. Das sympathische Jubiläumsdesign von 30 Jahre Ja! Natürlich trägt dazu bei. Gesund, gschmackig, partytauglich.

Bis auf das Meersalz stammen alle Zutaten des Ja! Natürlich Knabbermix aus österreichischer Biolandwirtschaft. (Bild: Rewe)

Ja! Natürlich – Kürbiskern Misopaste

Malzig rustikal, wunderbar wärmend und gehaltvoll: Die Kürbiskern Misopaste von Ja! Natürlich ist eine eindeutige Bereicherung der Würzmöglichkeiten im Supermarktuniversum. Fermentiert aus österreichischen Zutaten – Rollgerste und dem Presskuchen von Kürbiskernen bei der Kernölproduktion – ist dieses salzige, kräftig-malzige, aber auch fruchtige und verhältnismäßig dunkle Miso ein recht universeller Booster unterschiedlichster Speisen, Umami pur und dementsprechend Glücksgefühl auf Messerspitze. Der Weinviertler Hersteller »Genusskoarl« (selbst für sein Shiro Miso in der Kategorie »Farm & Craft« fürs Bio-Produkt des Jahres nominiert) garantiert Handwerkskunst und höchste Standards. Hochkonzentrierter Biogeschmack in einem Glas!

Die Kürbiskern Misopaste von Ja! Natürlich bringt fermentierte Rollgerste und Kürbiskernpresskuchen als Würz-Essenz ins Glas. (Bild: Rewe)

Ja! Natürlich – Suppengemüse

In Salz konserviertes klein geschnittenes, rohes Suppengemüse als besserer, weil »frischer« Suppenwürfel gehört wie Kräutersalz ins Gartel-Do-It-Yourself-Spektrum. Nicht jedeR möchte nach dem Schneiden tagelang nach Zwiebel und Wurzelgemüse riechen; nicht jedeR hat einen eigenen Gemüse- und Kräutergarten, deshalb gibt es einen Markt für Suppenwürfel – und erfreulicherweise auch für diese Suppenwürze. Es ist praktisch in der Anwendung (Convenience pur!), wird von Morgentau, einem oberösterreichischen Biopionierbetrieb, für Ja! Natürlich hergestellt und wird geschmacklich von Zwiebel und Zeller dominiert. Selbstverständlich 100% pflanzlich.

Praktisch, nicht nur wenn es schnell gehen muss: Die Suppenwürze im Glas von Ja! Natürlich verfeinert auch Soßen. (Bild: Rewe)

Kornelia – Dinkel Blätterteig

Die Wenigsten haben im Alltag Zeit und Muße, selbst Blätterteig zu machen. Das aufwendige Prozedere erspart sich, wer fertige Blätterteigrollen kauft. Sie werden entrollt, belegt und kommen in den Ofen. Fertig. Dinkelblätterteig (das heißt: Blätterteig ohne Weizen) ist auch im Biobereich nichts Neues, aber eine schlüssige Erweiterung des Produktportfolios von Kornelia (ehemals Kornelia Urkorn). Wobei der Name und die prägnante, sympathische Marke Kornelia zuletzt weit in den Hintergrund geraten ist. Für das früher von Kornelia Gewohnte – beispielsweise den herausragenden Urkorn-Pizzateig, der 2023 als Bio-Produkt des Jahres ausgezeichnet wurde, ist der Dinkelblätterteig verhältnismäßig »normal« und reiht sich neben handelsübliche hochwertige Produkte ein. Palmöl in Bioqualität ist per se als Zutat kein Problem. (Butter wäre kräftiger, geschmacklich runder, teurer und auch nicht vegan.) Ein praktisches »Trägermedium« in Bioqualität für die schnelle Küche.

Erweiterung des Produktsortiments von Kornelia: der praktisch zu verarbeitende Dinkel-Blätterteig. (Bild Kornelia Urkorn GMBH)

Lite Soil – Lite-Net Baum: Anwachshilfe und Bewässerungsnetz für Bäume

Je mehr Bäume gepflanzt werden und überleben, desto besser. Nicht nur im Biogarten. Bäume binden CO2, bieten Lebensraum für unzählige andere Arten und verbessern das lokale Mikroklima. Deshalb brauchen nicht nur unsere Städte mehr Bäume, auch in jeden Schulgarten, auf Firmengelände und natürlich entlang von Straßen und auf öffentliche Flächen gehören Bäume, Bäume, Bäume. Damit diese gut anwachsen und gedeihen, hat Lite Soil eines seiner Produkte – die Lite Strips – konsequent zu einem Lite-Net weiterentwickelt: einer netzförmigen Anwachs- und Bewässerungshilfe aus Zellulose für Bäume und andere größere Pflanzen. Diese werden vor dem Einsetzen um den Wurzelballen gewickelt, speichern Wasser und leiten es beim Gießen oder auch bei Regen schnell in tiefere Regionen. Innerhalb von ein bis zwei Jahren verrottet das Lite-Net dann einfach. Bis dahin ist der Baum hoffentlich gut angewachsen und fest verwurzelt. Ein sehr sinnvolles Produkt. Nähere Angaben zur Herkunft der Zellulose (und damit ihrer Nachhaltigkeit) wären wünschenswert. Sonst erinnern wir uns an eine alte Weisheit: »Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt.«
Nominiert in der Kategorie »Bio-Garten«

Das Lite-Net speichert und leitet Wasser zu den Wurzeln. Als Netz wird es vor dem Pflanzen um einen Wurzelballen oder nackte Wurzeln gewickelt. (Bild: Lite-Soil GmbH)

MyLove-MyLife – Bio Soja Skyr Alternative

Hoher Proteingehalt, wenig Fett: Das zeichnet klassischen Skyr aus, der in Island traditionell aus entrahmter Milch hergestellt wird. Durch den Trend zu proteinreicher Ernährung – vor allem im Sport- und Fitnessbereich – wurde Skyr in den vergangenen Jahren zu einem Trendprodukt. Es gibt ihn pur, mit Fruchtmark, konventionell, aber auch aus Biomilch. Ansprechende vegane Skyr-Alternativen suchte man bislang aber vergebens. Interessanterweise ändert das nun ausgerechnet MyLove-MyLife, die vegane Marke der traditionell für ihre hochwertigen Schaf- und Ziegenmilchprodukte bekannten Biomolkerei Leeb aus Wartberg an der Krems. (Diese gehört mittlerweile mehrheitlich zur Schweizer Emmi Group.) Die Zutatenliste ist vorbildlich reduziert, die Basis sind Biosojabohnen aus Österreich. Im Becher ist erkennbar, dass es sich um ein Naturprodukt handelt: Die Skyr-Alternative ist abgesetzt und muss aufgerührt werden. Weder Aromen, noch Verdickungsmittel werden verwendet. Am Löffel und im Mund überzeugt der Soja-Skyr durch seine cremige Konsistenz und seinen körnigen ersten Eindruck. Er schmeckt frisch, fein säuerlich und sorgt für ein molliges Mundgefühl. Eine gute Alternative.

Überrascht sehr positiv: die vegane Skyralternative von MyLove-MyLife aus österreichischen Sojabohnen. (Bild: Leeb Biomilch GmbH)

Nussland – Bio Walnusskerne aus Österreich

Frisch geknackte Walnüsse sind in Österreich ein rares Gut, erst recht in Bioqualität. Große Walnusskulturen gibt es wenige, einige wurden ausgepflanzt, müssen aber erst ihre volle Ertragsfähigkeit erreichen. Trotzdem gibt es viele vereinzelte oder auch gruppiert stehende Nussbäume in privaten Gärten, auf Weg- und Waldrändern – und auch auf Biobetrieben, wo der eine oder andere Nussbaum im Obstgarten steht. Das Unternehmen Nussland aus Niederösterreich sammelt seit einigen Jahren die Nüsse solcher Bestände, knackt und vermarktet sie. (Ganz ähnlich wie es etwa Höllinger oder Mohr-Sederl mit Äpfeln von Streuobstwiesen tun.) Biozertifiziert sind auch Walnüsse aber natürlich nur, wenn sie von biozertifizierten Flächen und Betrieben stammen – wie die in diesem Produkt Gesammelten. Zum Naschen ist es praktisch, dass die Nüsse wohl von unterschiedlichsten Bäumen und unterschiedlichen Sorten stammen. Manche Walnüsse sind groß und süß, andere schmecken etwas herber, sind dünkler. Größtenteils schmecken sie aber vor allem eines: sehr gut.

Nussland sammelt, knackt und vermarktet Walnüsse unterschiedlichster Herkunft. Die Bio-Walnusskerne stammen von österreichischen Biohöfen. (Bild: Nussland GmbH)

Peast Performance – Orange Guarana Energieriegel

No Bullshit was die Zutaten angeht. Der Orange Guarana Energieriegel von Peast Performance verspricht schnelle Energie aus rein pflanzlichen, 100% Biozutaten. Haferflocken bilden die Basis, wobei die beruhigende Wirkung des Hafers durch Guarana wohl überkompensiert wird. Der Powerriegel riecht sehr orangig und natürlich nach Frucht. Die Süße passt genau. Genau die richtige Stärkung vor dem Training – oder nach einem Gipfelsieg.

Schmeckt fruchtig (nach Orange), ist süß, aber nicht zu süß: der Orange Guarana Energieriegel von Peast Performance aus Tirol. (Bild: BiologoN GmbH)

Peast Performance – Orange Kakao Nibs Energieriegel

Eine gute Idee: Protein aus Bioerbsen als Basis für einen Energieriegel. So gesehen bietet Peast Performance abermals eine Bereicherung im High-Protein- und Fitnesssegment. Mag sein, dass das den Großteil der Zielgruppe nicht interessiert. Trotzdem schade, dass die (ansprechende) Verpackung nicht über die genaue Herkunft der Zutaten informiert. Geschmacklich dominiert unerwarteterweise die Erbse (leicht mehlig). Die Kakaonibs bleiben klar im Hintergrund.

Die Energie und das Protein der Erbse steckt ebenso in diesem Riegel von Peast Performance wie Kakao. (Bild: BiologoN GmbH)

Stiegl – Kreativ-Hausbier Almrausch

Die Brauerei Stiegl ist nicht nur auf ihrem Gut Wildshut für ihre Freude am Experiment und die Kompromisslosigkeit in Sachen Qualität bekannt. Während viele größere Brauereien oft als einziges Biobier ein Zwickl-/Kellerbier haben, hat Stiegl in diesem besonders konservativen Segment mit seinem roten Zwickl einen Versuch gewagt, der sich geschmacklich ausgezahlt hat und trotzdem stimmig zu diesem urtümlichen Biertyp passt. Der Einsatz des Zirbenzapfenauszugs blieb behutsam, weshalb die Zirbe keinesfalls dominiert oder im »Almrausch« zu bitter hervorsticht. Erst wenn das Bier nicht mehr zu kalt ist, wagt sich die Zirbe zart harzig hervor – und überzeugt. Sie macht den »Almrausch« zu einem sachte bitteren, sehr harmonischen, würzigen Zwicklbier, das mit seinem funkelnden Kupferrot auch optisch etwas hermacht. Feinste Biozutaten aus superregionalem Anbau, handwerklich sauber gebraut und dazu die Almassoziation.

Untergäriges, gschmackiges Kreativbier: das sachte harzige, leicht herbe rote Zwickl mit Zirbenduft von Stiegl. (Bild: Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH)

Vita – Premium Reishi Vitalkaffee entkoffeiniert (in der Holzfaser-Kapsel)

Kaffeevorlieben gibt es unterschiedlichster Natur. Ob sie mit Kapselsystemen ausgelebt werden, gleicht fast einem religiösen Bekenntnis. Die einen würden nie im Leben Kaffeekapseln kaufen, die anderen schwören drauf. Und manche – eine Zwischenstufe – würden Kapselkaffeeportionen nie in Alu-Einweggebinden kaufen. Zumal man immer sieht, dass es sich beim diesbezüglich propagierten Recycling meist mehr um eine Möglichkeit, denn um eine gelebte Praxis handelt. Wer mit Kapselsystemen liebäugelt, auf aromatischen Biokaffee höchster Güte schwört, aber bevorzugt koffeinfrei und um das Nahrungsergänzungsmittel Reishi-Pilze bereichert Kaffee trinkt, für den oder die kommt der Premium-Reishi-Vitalkaffee Decaf von Vita gerade recht. Die 100% Arabicabohnen stammen aus Bioanbau in Honduras, das Entkoffeinierungsverfahren ist schonend, die Reishipilze kommen aus Tirol (Tyroler Glückspilze), die Holzfaserkapseln sind tatsächlich ohne Aufwand und Sammelsystem kompostierbar und mit gängigen Kapselmaschinen kompatibel. Alles sehr stimmig. Und das Wichtigste: Für einen koffeinfreien Kaffee schmeckt der Reishi-Vitalkaffee auch wirklich gut: mild, harmonisch, vielleicht ein wenig getreidekaffeeähnlich. Wenn Kapseln, dann bitte so!

Mild und bekömmlich, aber nicht aufwühlend: der Premium-Reishi-Vitalkaffee Decaf von Vita. (Bild: Vita Bio Lebensmittelhandel e.U.)

Vonatur – Bio-Reibekäse (1 Kilogramm)

Die Sennerei Plangger, die den Reibekäse für Vonatur liefert, steht für hervorragenden Käse. Sie arbeitet kleinstrukturiert und mit Heumilch. Vonatur unterstützt mit dieser Käsespezialität also auch den Erhalt der kleinbäuerlichen Almwirtschaft. Richtig gelesen: Spezialität. Denn während im Reibekäse üblicherweise oft Käse von minderer Qualität landet, ist das hier ganz offensichtlich nicht der Fall. Der Bioreibekäse von Vonatur tut sich gleich in mehrerlei Hinsicht hervor. Das Wichtigste: Er schmeckt sehr würzig, tiefgründig und überraschend vollmundig. Auch gereiften Rohmilchkäse gibt es üblicherweise nicht gerieben und abgepackt. So ist Convenience stimmig und vertretbar: Einerseits werden Restbestände gut verwertet. Und fix fertig gerieben macht dieses Produkt den zu regionalem Bio leichter.

Käsespezialität von der Sennerei Plangger: Der fertig geriebene Reibekäse von Vonatur bringt lange gereiften Rohmilchkäse in die schnelle Küche. (Bild: Top-Team Zentraleinkauf GmbH)

Zagler Müslibär – No Fake (Müslivariationen)

Bio für mehr Muckis – das ermöglichen die »No Fake«-High-Protein-Müslis vom Zagler Müslibären aus dem Mühlviertel. High Protein heißt: Getreidefreies österreichisches Granola auf Basis von heimischem Biosoja, handwerklich verarbeitet und insgesamt sehr hochwertig. Während Zagler sonst oft und gerne mit hochwertigem Honig süßt, kommt hier Agavensirup zum Einsatz (wohl, um das Produkt völlig pflanzenbasiert zu belassen). Die Sojaflocken müssen nicht hoch verarbeitet werden. Erhältlich ist das »No Fake«-Müsli in zwei Varianten: pur und mit Himbeeren und Heidelbeeren. Auch wenn man merkt, welchen geschmacklichen Beitrag in herkömmlichen Granolas Hafer (Konsistenz, Süße und Röstaromen) liefert, schmecken beide ausgewogen und frisch – und sehr knusprig. Eine sehr gute Alternative in bester Qualität für SportlerInnen oder Menschen mit körperlich anstrengenden Berufen.

Gewohnte Qualität, knusprig und aus feinsten Biozutaten: die »No Fake«-High-Protein-Müslis vom Zagler Müslibär. (Bild: Zagler)

Zurück zum Ursprung – Trink-Kefir

Sehr cremig, fein säuerlich und sehr frisch und erfrischend schmeckt dieser erstaunlich dickflüssige Kefir von Zurück zum Ursprung. Damit macht die Bio-Eigenmarke des Diskonters Hofer das als besonders gesund und das Mikrobiom bereichernd geltende Sauermilchprodukt Kefir in bester Bioqualität und pur verfügbar. Oft ist Kefir nur mit süßem Fruchtgeschmack zu bekommen. Aus Milch aus Biohaltung ist er überhaupt eine Seltenheit. Die für diesen Trink-Kefir fermentierte Milch stammt aus dem steirischen Bergland. Auch sonst ist alles – wie immer bei Zurück zum Ursprung – sehr transparent und nachhaltig. Einzig unzeitgemäß ist die aus zwei voneinander getrennten Kunststoffkomponenten bestehende Einwegverpackung. 

Kefir bereichert mit seinen verschiedenen Bakterienstämmen das Mikrobiom. Erfrischend und fein cremig schmeckt er – zumindest von Zurück zum Ursprung – auch noch. (Bild: Lampert BeratungsgesmbH)

Dieser Beitrag ist Teil einer entgeltlichen Kooperation mit der Messe Wieselburg. Die Bio-Produkte des Jahres werden jährlich von BIORAMA und der Messe Wieselburg vergeben.

Hier geht es zur Shortlist der in der Kategorie »Farm & Craft« nominierten potenziellen Bio-Produkte des Jahres 2025.

Bioprodukt des Jahres

Die Bioprodukte des Jahres – seit 2018 küren die Messe Wieselburg und BIORAMA herausragende Bioprodukte Österreichs.

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