Der Preis für Billigfleisch

Schweinemast

Eine ARD-Doku wirft einmal mehr einen Blick hinter die Kulissen der Fleischindustrie. Die Schweinemast in Deutschland muss sich immer stärker rechtfertigen – zu Recht.

Schweinefleisch ist billig. Das weiß jeder, der im Sommer gerne grillt und auf kiloweise Nackensteaks trifft, die bis zur Unkenntlichkeit mariniert in Kühltheken lagern. Die extrem günstigen Schweinefleischpreise kommen auch deshalb zustande, weil gerade in den Niederlanden und im nördlichen Deutschland inzwischen Zustände in der Landwirtschaft erreicht sind, die man noch vor wenigen Jahren nur von Mega-Farmen in den USA gekannt hat.

Allein im größten deutschen Schlachthof im westfälischen Rheda-Wiedenbrück, bei der Firma Tönnies, werden jährlich über 16 Millionen Schweine getötet und zerlegt. Die industrielle Schweinemast beschert der Umwelt einige Probleme, ethisch ist sie mindestens fragwürdig und einer gesunden Ernährung kommt sie nicht gerade entgegen. Sie funktioniert außerdem nicht ohne den Einsatz von bedenklich viele Antibiotika, und das Futter der Tiere wächst dort, wo auch gesunde Nahrung für Menschen gedeihen könnte.

Wem all diese Argumente nicht Grund genug sind, den Verfall der Preise für Schweinefleisch (und auch Geflügel) kritisch zu betrachten, der lässt sich vielleicht von den drastischen Bildern in der ARD-Dokumentation überzeugen. „Müssen Verbraucher einen solchen Umgang mit Tieren hinnehmen und ist das der Preis, den sie für billiges Fleisch zahlen wollen?“ Mit dieser Fragestellung starteten die beiden Autoren Monika Anthes und Edgar Verheyen eine monatelange Recherche, die dokumentiert, unter welchen Umständen Millionen Ferkel in Deutschland gezüchtet werden, und decken dabei gravierende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz auf.

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