Alternativ Anlegen

Bild: flickr.com/Public Domain Photos – CC BY 2.0

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Viele wollen ihr Geld für Umwelt und Mitmenschen sinnvoll anlegen, aber abseits von Banken und Börse. Aus der großen Produktpalette hier drei Beispiele und was Experten dazu sagen.

Bild: flickr.com/Dharion – CC BY 2.0

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1/ Direktbeteiligung an Windkraftunternehmen:

Beispiel: Prokon (deutscher Windanlagenfinanzierer, seit Kurzem insolvent)

Risiko: bei Pleite ist Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich

Rendite: Ertrag setzt sich meist aus Mindestverzinsung plus Gewinnbeteiligung zusammen, ergibt in der Regel höhere Zinsen als bei Staatsanleihen.

Wirkung: Beitrag zur Energiewende

Die Expertenmeinungen:

Reinhard Friesenbichler, rfu Unternehmensberatung: »Eine Windkraftbeteiligung sollte nur einen Anteil von etwa 0,5 Prozent des Anlageportefeuilles erreichen.«

Max Deml, Öko-Invest: »Weil Anlegerschutzbestimmungen fehlen, ist es in diesem gesetzlich kaum geregelten Markt ratsam, die Bedingungen doppelt sorgfältig zu prüfen und das Kleingedruckte zu lesen.«

Beatrice Ouma suchte bei einer Partnerorganisation von Oikocredit um Startkapital an und erhielt neben einem Mikrokredit zur Ausstattung einer Gemischtwarenhandlung, nützliche Hinweise zur unternehmerischen Umsetzung. Bild: Oikokredit/Stöbich

Beatrice Ouma suchte bei einer Partnerorganisation von Oikocredit um Startkapital an und erhielt neben einem Mikrokredit zur Ausstattung einer Gemischtwarenhandlung, nützliche Hinweise zur unternehmerischen Umsetzung.
Bild: Oikokredit/Stöbich

2/ Direktinvestment in Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit:
(vergibt zinsgünstige Darlehen für kleine Projekte und Unternehmen in Armutsregionen)

Risiko: Maximalrisiko ist Totalverlust des Kapitals; Oikocredit versucht, das Risiko zu reduzieren, indem es Darlehen breit streut. Hat seit 1975 jedes Geschäftsjahr ohne Verluste abgeschlossen.

Rendite: Dividende von 2% pro Jahr

Wirkung: Hilfe zur Selbsthilfe; indem man Mitglied eines Förderkreises wird, einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro zahlt und einen Genossenschaftsanteil ab je 200 Euro erwirbt.

Die Expertenmeinung:

Max Deml, Öko-Invest: »Aus ethischer Sicht die effektivste Möglichkeit für private Anleger, sinnvolle Projekte und Entwicklungen zu fördern – und in Zeiten niedriger Zinsen sind sie zudem auch finanziell attraktiv.«

Die GLS Bank feiert in Deutschland gerade 40-jähriges Jubiläum. Da sind natürlich Luftballons angebracht. Bild: GLS Bank

Die GLS Bank feiert in Deutschland gerade 40-jähriges Jubiläum. Da sind natürlich Luftballons angebracht.
Bild: GLS Bank

3/ Einlage bei grüner Bank:

Beispiel: GLS Gemeinschaftsbank (Deutschland), Alternative Bank Schweiz, Steyler Bank (deutsche Bank mit Repräsentanz in Österreich)

Risiko: unterhalb der Einlagensicherungsgrenze keines

Rendite: Zinsen im Marktdurchschnitt oder darunter

Wirkung: Mit Geld aus Einlagen werden soziale, ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Unternehmen und Projekte finanziert (GLS Bank)

Die Expertenmeinung:

Reinhard Friesenbichler, rfu Unternehmensberatung: »Grüne Banken leisten die Funktion der Risikotransformation, sie verteilen meine Einlage auf 10.000e Kreditnehmer, managen dieses Portefeuille professionell und sorgen dafür, dass das meiste Geld – die Ausfallsquote beträgt rund zwei Prozent – wieder zu mir zurückfließt, in Form von Zinsen. Bleibt man mit seinen Einlagen unterhalb der Einlagensicherungsgrenze, tut man etwas Gutes und passieren kann auch nichts.«

 

>>> MEHR ZUM THEMA: Unternehmer und unermüdliche Enthusiasten, die ihr Leben einer nachhaltigen Nische widmen – vom veganen Lebensmitteleinkauf über Öko-Investment bis zur Social Entrepeneurship. Was denken solche Menschen über Geldanlagen und wie gehen sie mit ihrem eigenen Geld um? Reden wir übers Geld

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