Verpackung: Drei Best Practice Beispiele

Nicht gesalzen und auch nicht gezuckert, fettfrei und biologisch abbaubar: Popcorn ist eine umweltfreundliche Alternative zu synthetischem Füllmaterial, das Elektrogeräte oder andere sensible Produkte vor Beschädigungen beim Transport schützen soll. 

Füllpopcorn

Als nachwachsender Rohstoff findet Mais längst als kompostierbares Geschirr oder als Bestandteil von Bio-Plastik Verwendung. Bei der Produktion von Verpackungspopcorn wird spezieller Mais mit sehr hohem Stärkeanteil verwendet, der bei Erwärmung sein Volumen besonders vergrößert. Füllpopcorn absorbiert Luftfeuchtigkeit, lässt sich mit einem relativ geringen Energieaufwand herstellen und ist mehrfach verwendbar. Für den Verzehr durch den Menschen ist das Material nicht geeignet. Der Endverbraucher kann das Popcorn allerdings an Tiere verfüttern, kompostieren oder in die Biotonne werfen.

EcoCradle

»Wir haben das Material unter unseren Betten wachsen lassen«, erinnert sich Gavin McIntyre an die ersten Versuche, die pilzbasierte Bio-Verpackung zu entwickeln. Gemeinsam mit seinem damaligen Studienkollegen Eben Bayer hat er ein Verfahren entwickelt, bei dem landwirtschaftliche Nebenprodukte wie Getreidespelzen oder Baumwollhülsen mit Hilfe von Pilzwurzeln innerhalb von fünf bis zehn Tagen zu einem stabilen Material zusammenwachsen. EcoCradle haben sie das Material genannt, das ähnliche Eigenschaften wie Styropor besitzt, jedoch aus biologischen Rohstoffen besteht, vollständig kompostierbar, feuerfest, isolierend, feuchtigkeits- und dampfabweisend ist. Das Ökostyropor kann daher nicht nur als Verpackungsmaterial, sondern auch als Isoliermaterial eingesetzt werden.

Eco Tray

Die Musikindustrie gilt gemeinhin nicht gerade als Musterbeispiel für nachhaltige Unternehmungen. Mit dem Eco Tray der niederländischen Firma Paper Foam kann aber zumindest was die Verpackung von Tonträgern und DVDs angeht, auf Umweltverträglichkeit gesetzt werden: Zu 100 Prozent kompostierbar, produziert aus Kartoffel- oder Maniokstärke und natürlichen Fasern, kann eine CD-Verpackung von Paper Foam im Vergleich zu herkömmlichen CD-Verpackungen auf eine bis zu 85 Prozent geringere Kohlendioxid-Bilanz verweisen. Nach dem Gebrauch kann der Eco Tray mit dem Altpapier entsorgt und recycled werden. Das Fertigungsverfahren ist energieeffizient und wird in kompakten Produktionseinheiten durchgeführt. Der modulare Aufbau von kleinen, kostengünstigen Maschinen bedeutet, dass potenzielle Lizenznehmer den Eco Tray mit überschaubarem Aufwand produzieren können.

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