Urban Waters Cup 2015: Auch heuer ging es wieder um die Wurst

© Sebastian Wahlhuetter | www.wahlhuetter.net

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Am Samstag fand am Pfeiler der Reichsbrücke wieder der Urban Waters Cup statt. 33 Männer und 8 Frauen kämpften um die heiß begehrte Siegestrophäe, eine Wurst.

Free solo auf dem Reichsbrückenpfeiler

Der Urban Waters Cup ist eine kleine Sensation in der Kletterszene: Der Reichsbrückenpfeiler mutiert zur Kletterwand, auf der verschiedene Kletterrouten gekennzeichnet sind. Um in die nächste Runde zu kommen, müssen sie von den TeilnehmerInnen alleine und ohne Seil geklettert werden – free solo also. Gestartet wird aus dem Wasser. Wer sich jetzt fragt, ob nasse Kletterschuhe das ganze nicht noch zusätzlich erschweren – angeblich nicht, sagt eine Teilnehmerin. „Die kleine Fläche der Schuhe, die den nötigen Halt beim Klettern bietet, hat noch ausreichend Grip. Außerdem trocknen die dünnen Kletterpatschen aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen schnell.“ Wer nicht mehr kann, lässt einfach los und genießt einen Sprung ins kalte Donau-Nass.

Routen, Routen, Routen

Insgesamt gab es acht Routen, die allesamt nach verschiedenen Regeln geklettert werden mussten – in einer Route durften beispielsweise die Fugen der einzelnen Platten nicht verwendet werden. Die Routen wurden von Philipp Stromer, dem Veranstalter, selbst erstellt: „Ich hab mir ein paar Tage vor dem Event direkt am Pfeiler angeschaut, welche Routen für den Cup geeignet sein könnten. Wenn Greif- und Steigstrukturen eine kletterbare Route ergaben, bin ich die dann rauf und runter gekraxelt und hab sie mit Kreide provisorisch markiert.“ Am Tag des Wettbewerbs verzierte neonfarbenes Tape die Routen am Reichsbrückenpfeiler. Beim Wettkampf kletterten Frauen und Männer die gleichen Routen, bewertet wurde aber extra.

© Sebastian Wahlhuetter | www.wahlhuetter.net

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And the Wurst goes to…

Der Schwierigkeitsgrad der Kletterrouten nahm kontinuierlich zu, bis es im Finale wortwörtlich um die Wurst ging. Diese hing nämlich in der Mitte des Pfeilers und musste von der bzw. dem Ersten erreicht werden – auf welche Art und Weise war den FinalistInnen selbst überlassen. Aus den insgesamt 41 TeilnehmerInnen konnten Bernhard Steindler und Helena Marchl die Wurst schlussendlich für sich gewinnen. Anna Klausner und Jean-Luc Benz belegten den 2. Platz.

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„unproblematisch und relaxed“

Die Stimmung unter den Kletterbegeisterten war großartig – man freut sich, dass es möglich ist, ein so außergewöhnliches Event ganz unproblematisch und relaxed auf die Beine zu stellen. Auch Philipp Stromer ist überglücklich, dass das Event so erfolgreich über die Bühne gegangen ist. Auf seiner Facebookseite postete er nach dem Event: „Super Wetter, starke Kletterleistung, ein spannendes Finale und keine Verletzten (bis auf mich: bin auf eine Scherbe gestiegen)“

Vom Ufer, Boot und unter Wasser

Der Fotograph und Kletterer Sebastian Wahlhuetter hielt das Event mit seiner Kamera fest. Für das perfekte Foto scheute er keine Mühen und hüllte seine Ausrüstung sogar in wasserdichte Montur, um anschließend mit seiner Kamera in quietschorangener Schwimmweste in der Donau zu schaukeln. Seine Fotos können sowohl auf der Urban Boulder Seite als auch auf seiner Homepage bestaunt werden.

© Sebastian Wahlhuetter | www.wahlhuetter.net

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Der Veranstalter freut sich über den hohen Andrang, denn so viele TeilnehmerInnen wie heuer gab es noch nie. Die gelassene Atmosphäre unter der Reichsbrücke ließen so manche Strapazen vergessen.

Philipp Stromer ist Architekt und macht sein Hobby zum Beruf: Er ist gerade dabei, sich als Kletterhallenbauer selbstständig zu machen. Auf seiner Seite Urban Boulder kommen Boulderfans auf keinen Fall zu kurz!

Danke Philipp, für das coole Event!

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