Neu in Neubau: Wiens zweiter Markta-Laden

Markta eröffnet zweite von insgesamt zehn geplanten Filialen in Wien. Sortiment in der Zollergasse unterscheidet sich »geringfügig« von jenem in der Alserstraße.

Theresa Imre in der zweiten Wiener Markta-Filiale.
Markta-Gründerin Theresa Imre in der zweiten Wiener Markta-Filiale (Bild: Umdasch / Franz Moser).

Gedacht, gegründet (2017) und gefeiert als Onlinebauernladen mit fairen Preisen für bäuerliche ErzeugerInnen und hohem Bioanteil eröffnete Markta 2023 in Wien-Alsergrund seine erste Filiale. Überraschend wurde der digitale Bauernladen im April 2024 stillgelegt. Seither »pausiert« der Onlineversand, wie Gründerin Theresa Imre bei der offiziellen Eröffnung der zweiten Filiale betonte. Früher oder später werden auch wieder online bestellte Produkte zu beziehen sein, sagte Imre, wobei man sich aber auf Click-&-Collect-Angebote (also Onlinebestellung mit Selbstabholung in den Filialen) und auf Abokisten konzentrieren werde. Alles andere sei unrentabel.

Zu Hochzeiten hatte Markta laut eigenen Angaben bis zu 2000 Bestellungen pro Woche abgewickelt. Die dabei gesammelten Daten – Wo wurde am häufigsten bestellt? Wo war der Warenkorb bzw. die Bestellsumme besonders groß? – halfen nun bei der Wahl des Standorts. Das Sortiment unterscheidet sich geringfügig von Filiale zu Filiale. Einerseits liege das daran, dass man auch unterschiedlichen ProduzentInnen Platz und Absatz bieten wolle. Da wie dort gibt es größtenteils bäuerliche Produkte aus Österreich von kleinen und mittelgroßen ErzeugerInnen oder Manufakturen, aber auch ausgewählten Non-Food-Produkten (z. B. Klopapier aus Niederösterreich). Andererseits unterscheiden sich die KäuferInnen von Bezirk zu Bezirk. »In der Alserstraße ist die KäuferInnenschicht eher etwas älter und sehr informiert«, berichtet Imre, »in der Zollergasse kommen auch viele junge Familien und Hipster vorbei. Was sicher auch daran liegt, dass wir hier in einem Ausgeh- bzw. Abhängviertel angesiedelt sind«. Insgesamt soll es in Wien in den nächsten Jahren zehn Markta-Filialen geben.
Die Ladenfläche in Wien-Neubau umfasst 400 Quadratmeter. Verfügbar sind 1500 Produkte von über 250 LieferantInnen. Auffällig ist ein gutes Angebot an frischem Biofleisch ebenso wie es pflanzliche Bioprodukte gibt, die nicht in konventionellen Supermärkten angeboten werden. Auch Veranstaltungen, Schulungen und Workshops sind in der Filiale vorgesehen.
Die Handelsmarge macht Markta transparent: 33 Prozent. Bevor Produkte weggeworfen und aussortiert werden müssen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum naherückt oder erreicht wurde, werden sie deshalb mit einem prominenten »Minus 33 Prozent«-Sticker versehen. »Dann ist es uns nicht gelungen, das Produkt frisch bestmöglich zu verkaufen, dann verzichten wir freiwillig völlig auf unsere Marge, damit möglichst wenig Food Waste anfällt«, beschreibt die Gründerin die Motivation dafür, nicht auch auf die restlichen 67 Prozent verzichten zu wollen.

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