Shortlist: Farm & Craft

Diese 28 Produkte haben es in der Kategorie »Farm & Craft« auf die Shortlist fürs Bioprodukt des Jahres geschafft.

Shortlist 2023: 28 potenzielle Bioprodukte des Jahres – Kategorie Farm & Craft

Auch heuer wieder zeichnen BIORAMA und die Messe Wieselburg das »Bioprodukt des Jahres« aus. Um die volle Bandbreite von Bio in Österreich zu zeigen, werden die Produkte in zwei Hauptkategorien vergeben: Retail & Big Brand für Produkte größerer Vermarktungs- und Handelsunternehmen sowie Farm & Craft für bäuerliche Produkte und in Manufakturen Hergestelltes. Zugelassen sind zertifizierte Bioprodukte (zertifiziert gemäß Bio-Verordnung der EU). Die Auszeichnungen werden am 12. November 2022 auf der Bio Österreich in Wieselburg vergeben.

Folgende Produkte sind in der Kategorie »Farm & Craft« nominiert.
Die Listung erfolgt alphabetisch und entspricht keinerlei Wertung.

Alpin – Bio Zirbe Zirbenbrand mit 42% Alkohol

»In einem edlen Schnapsglas bei Raumtemperatur genießen«, empfiehlt die Ave Vitas Manufaktur aus Linz-Land. Für ihren Bio-Zirbenbrand verarbeitet sie frische, reife Zirbenzapfen, die von Hand gehackt in einem hochwertigen österreichischen Weizendestillat mazeriert werden. Erst danach – nach einer mindestens einjährigen Ruhephase – wird schonend destilliert. Das Ergebnis ist ein milder-harziger, fast erfrischender Brand, der Walddüfte auf den Gaumen bringt.

Zirbenzapfen auf Weizenbasis – der Alpin Bio-Zirbenbrand aus Linz-Land erfrischt den Gaumen mild-harzig. (Bild: Ave Vitas)

Aronialand – Aronia Extrakt


Es ist genau 1 Liter Aroniasaft aus biologischem Anbau, die von Aronialand zu 200 Milliliter Aroniaextrakt extrahiert werden. Das passiert durch vorsichtiges Erhitzen und ist keine Raketenwissenschaft. Denn die Extraktion ist die älteste bekannte Zubereitungsform von Heilpflanzen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Ob als optischer Aufputz von Eis, Apfelstrudel oder anderen Desserts, als Eyecatcher in Sekt oder Prosecco, in Cocktailkreationen oder klassisch mit Wasser oder Soda als Durstlöscher aufgespritzt. Der Aronia-Extrakt verleiht allem eine besondere herb-säuerlich süße Note.

Ausschließlich österreichische Aroniabeeren werden von Aronialand zuerst zu Saft und dann schonend erhitzt zu Aronia Extrakt. (Bild: Aronialand)


Bake Affair – Bio Energiekugeln Erdbeere (Backmischung)

Die Zubereitung der Erdbeer-Energiekugeln aus der Backmischung von Bake Affairs ist kinderleicht, auch weil die »Backmischung« kein Backen braucht: »Die Backmischung in eine Schüssel geben, mit 95 ml kochendem Wasser aufgießen, kurz durchrühren und 5 Minuten quellen lassen. Aus der Masse 2 cm große Kugeln formen und genießen.« So entstehen 25 Kugeln zu je 11 Gramm. Die Menge lässt sich aber natürlich auch anders aufteilen – in entsprechend mehr kleinere oder weniger größere Energiekugeln. Wenn diese, wie gedacht, von Kindern selbst geformt werden, variiert die Größe wohl. Gedacht sind die Energiekugeln jedenfalls als gesunder Snack und Süßigkeit für Kinder und stillende Mütter. Kreiert wurde die Backmischung vom 7-köpfigen Damenteam der Bake Affair um Nadja Essmeister von der Stöber Mühle in Pfaffing. Die leichte Süße verdanken die Erdbeer-Energiekugeln den Datteln. Es ist wohl kein Nachteil, dass die Dattelstückchen wie Schokolade aussehen. Nicht nur auf raffinierten Zucker, auch auf Farb- und Konservierungsstoffe wurde in dieser Backmischung bewusst verzichtet. Enthalten sind neben Datteln und Haferflocken gefriergetrocknete Erdbeeren und Quinoa-Keimlingspulver. Ein Spaß beim gemeinsamen Zubereiten, als Snack ideal für Spielplatz, Kindergarten oder Schuljause.

Einfach Selbermachen: Die Bake-Affair-Backmischung Energiekugeln Erdbeere sind ein gesunder ungesüßter Snack für Groß und Klein. (Bild: Bake Affair)

Biohof Hofer – Burger Pattie

Im Mittelburgenland hat sich der Biohof Hofer u. a. der Direktvermarktung von Rindfleisch verschrieben. Dass es dabei nicht nur um die sogenannten »Edelteile« und Steaks geht, ist klar. Aus dem Rest – trotzdem feinstes Rindfleisch! – werden hier von Hand Burger Patties hergestellt, die sich klar von der herkömmlichen Massenware abheben. Die Patties (zu je 180 Gramm mit 14 cm Durchmesser) sind schockgefrostet und können ohne Auftauen in der Pfanne oder auf dem Grill landen (einfach auf jeder Seite ca. 5 Minuten anbraten). Sie sind wunderbar saftig.

Keine Massenware, purer Beef-Geschmack aus dem Burgenland: die Burger Patties vom Biohof Hofer. (Bild: Biohof Hofer)

Biohof Jerney – Löwenzahn Gold

Pflanzlichen Honigersatz gibt es länger als das Wort vegan. Bereits Hildegard von Bingen stellte sogenannten »Löwenzahn-Honig« her. Am Biohof Jerney ist man eigentlich auf die Hühnermast spezialisiert und vermarktet seit einiger Zeit auch die gepressten Hühnermist-Pellets (»Pipillets«) als Gartendünger. Über eine Weiterbildung zur Kräuterpädagogin kam die Biobäuerin u. a. mit dem alten Wissen um Honigersatz in Berührung. Heute wird die »veganische Honigalternative« (so die Website) als Nebenprodukt hergestellt.Es besteht aus dem Extrakt von Löwenzahnblüten, Zucker und Zitrone. Die Konsistenz ist gut, das Löwenzahn Gold im Geschmack picksüß. Seine Einsatzmöglichkeiten sind wie die bei richtigem Honig: Es kann zum Backen, Braten, Kochen, Marinieren (Grillen), für Dressings, als Brotaufstrich oder als regionaler Ahornsirupersatz auf Pancakes verwendet werden.

Altes Wissen, neu entdeckt: das Löwenzahn Gold vom Kärntner Biohof Jerney ist eine »veganische Honigalternative«. (Bild: Biohof Jerney)

Bio-Kürbishof Metz – KürbiskernSpice Bio-Würzsoße UMAMI

Seit mehr als zwanzig Jahren werden auf dem Bio-Kürbishof Metz in Haag im niederösterreichischen Mostviertel Kürbisse angebaut – mittlerweile in 150 Sorten. Einige davon sind Zierkürbisse, doch das Gros ist essbar und wird frisch verkauft oder als veredelte Kürbisspezialitäten. Das Kürbiskernöl wurde immer wieder ausgezeichnet, es gibt Kürbiskernpesto, unterschiedlichste Knabberkerne und eine eigene Edelbitterschokolade mit Kürbiskernfüllung. Was beim Veredeln einiger dieser Produkte anfällt: Presskuchen. Diese wird nun zu einem KürbiskernSpice verarbeitet, einer Umami-Würzsauce, als regionale Alternative zu Sojasauce. Dabei werden nicht nur hochwertige Abfälle verarbeitet, es braucht für die köstliche Würzsauce auch keinerlei Zucker oder E-Nummern-Zutaten. Zum Einsatz kommen nur Kürbiskernpresskuchen, Weizen, Salz, Wasser und eine Edelpilzkultur zum Start der Fermentation. Die Sauce überzeugt und lässt sich vielfältig einsetzen (in der asiatisch geprägten Küche ebenso wie zu deftigen Speisen). Und das Monster-/Drachen-Design spricht vermutlich auch Kinder an.

Das KürbiskernSpice, eine Umami-Bio-Würzsoße vom niederösterreichischen Kürbishof Metz, ist eine regionale Alternative zur Sojasauce. (Bild: Metz)

Büffelhof Forthofer – Gesmoktes Beiried vom Wasserbüffel

Für die extensive Tierhaltung sind Wasserbüffel besonders geeignet: Die Tiere sind robust, brauchen keinerlei Kraftfutter und fressen auch Heu und Gras, welches hochgezüchtete Rinderrassen mitunter verschmähen. Diese Vorlieben wirken sich auf das Fleisch aus: Das rote Fleisch des Wasserbüffels ist zart und erinnert geschmacklich an Wild (ist dabei aber näher am Reh als an Rotwild). Damit sich die Tiere wohl fühlen hat man ihnen am Büffelhof Forthofer im niederösterreichischen Nöchling Teiche und Suhlen angelegt. Auch am Büffelhof Forthofer, wo gerade die Arbeiten an einem hofeigenen Schlacht- und Verarbeitungsraum abgeschlossen wurden, ist nicht immer Fleisch verfügbar. Immer wieder ist es über die Plattform Nahgenuss erhältlich. Der Betrieb setzt ganz auf Direktvermarktung und Nose-to-tail – das heißt: Geschlachtete Tiere werden zur Gänze verarbeitet. Insgesamt bleiben Wasserbüffel in unseren Breiten selten. Eine besondere Spezialität ist das Gesmokte Beiried vom Wasserbüffel. (Um den Fleischgeschmack zu betonen: Rub nur mit Salz und Pfeffer). Für besondere Anlässe und wahre FleischliebhaberInnen!

Eine köstliche Rarität: Gesmoktes Beiried vom Wasserbüffel vom niederösterreichischen Büffelhof Forthofer (Bild: Familie Forthofer)

Echt vom Land – Tonic Water Lavendel

Dieses handwerkliche Tonic Water wird am Mostviertler Vierkanthof von Biobäuerin Diana Umgeher hergestellt: Als Tonikum kommt gelber Enzian zum Einsatz, weshalb es kein Chinin aus technologischen Verfahren braucht. Kräuter und Lavendel stammen von den eigenen Feldern. Gewürze und Zucker werden von niederösterreichischen Betrieben zugekauft. Selbst Flaschen, Etiketten und Verschlüsse kauft man bei österreichischen Betrieben. »Regionaler wird’s nicht mehr«, scherzt Diana Umgeher. Abgefüllt wird in der eigenen Anlage am Hof, pasteurisiert mithilfe der Hackschnitzelheizung. Den Strom für die Produktion liefert die eigene Photovoltaikanlage. Geschmacklich überzeugt die feine Lavendelnote. Und schön anzusehen sind die Flaschen auch. Das liegt nur zum Teil am Design, wie Umgeher erklärt: »Aufgrund der natürlichen Pflanzenflavonoide reagiert unser Tonic mit UV- und Blaulicht und sieht in Bars sehr eindrucksvoll aus.«

Echt vom Land: das Tonic Water Lavendel eignet sich zum Mischen, überzeugt aber auch pur. (Bild: Echt vom Land)

Destillerie Farthofer – Mostello Wermut (Bio-Birnendessertwein)

Die Destillerie von Doris und Josef Farthofer garantiert Qualität. Ihre Kreationen haben nicht selten das gewisse Etwas; auch dieser ungeschönte und unfiltrierte Dessertwein von den Kletzenbirnen der eigenen Streuobstwiese. Diese werden händisch geerntet und gepresst. Danach wird der Saft angegoren, die Gärung aber bewusst durch die Zugabe von Mostbirnendestillat gestoppt. Danach reift diese Mischung für mindestens drei Jahre im gebrauchten Eichenholzfass im Keller, anschließend wird das Faß im Freien den moderaten Mostviertler Extremen ausgesetzt: bis zu +30 Grad im Sommer, bis zu -20 Grad im Winter. »Das Wermutkraut wird im Birnendessertwein mazzeriert und danach schonend abgezogen«, erklärt Josef Farthofer. Der Mostello Wermut ist eine eigenwillige Kreation für gehobene Cocktailbars und anspruchsvolle Zu-Hause-GenießerInnen.

Wermutkraut, Kletzenbirnen, Birnendestillat und die Elemente des Mostviertels – vor allem Wetter und Quellwasser – geben dem Mostello Wermut seinen besonderen Geschmack. (Bild: Destillerie Farthofer GmbH)

Dunkelsteiner Rösthaus – Da’Biolupi

Lupinenkaffee gilt als gesund, ist eiweißhaltig und von Natur aus koffeinfrei. Die Bezeichnung »Kaffeeersatz« legt bei dieser Kreation aus dem Dunkelsteiner Rösthaus aber eine falsche Fährte. Denn man schmeckt, dass hier höchste Ansprüche einer handwerklichen Rösterei zur Anwendung kommen. Bislang ist das Dunkelsteiner Rösthaus, das Kaffeerösterin Petra Leitner in der Wachau führt, auf Arabicakaffee und Grünen Kaffee spezialisiert. Mit der Süßlupine (der Sorte Blaue Lupine) aus regionalem Bioanbau und dem daraus gewonnenen Da’Biolupi wird sich Leitner nun ein neues KundInnensegment erschließen. Denn Süßlupinen haben kaum Bitterstoffe und lassen sich wie Kaffeebohnen rösten. Auch geschmacklich ist die Annäherung an richtigen Röstkaffee beachtlich.

Zubereitet wird Da’Biolupi wie normaler Kaffee: einfach in der Filtermaschine oder in der Frenchpress bzw. im Pulverfach des Vollautomaten. In der Gastronomie lässt er sich mit der Siebträgermaschine zubereiten. Und wer den eigenen Koffeinkonsum reduzieren möchte, kann die gerösteten Lupinen auch mit Kaffeebohnen mischen. Hergestellt und verpackt wird Da’Biolupi aus Überzeugung aluminiumfrei. Auf Anfrage kann er auch unverpackt im eigenen Behältnis abgeholt bzw. angeliefert werden.

Erstmals 1897 in Südtirol erwähnt, nun in der Wachau aus regionalen Biolupinen wiederentdeckt: Da’Biolupi vom Dunkelsteiner Rösthaus. (Bild: Dunkelsteiner Rösthaus)


Ecolets – Schafwoll-Pellets

Zu Pellets gepresste Schurwolle von Schafen bieten eine naturnahe Möglichkeit zum Düngen von Gemüse, Obst, Zierpflanzen, aber auch Obstbäumen, Stauden und Sträuchern. Sie versorgen die Pflanzen über einen langen Zeitraum (bis zu acht Monate) mit Stickstoff (N), Phosphor (P2O5), Kalium (K2O), Schwefel (S) und Spurenelementen. Die zu den Ecolets verarbeitete ungewaschene Schurwolle stammt fast ausschließlich von Kärtner Schafen. Während die Wolle früher versponnen und zu Textilien weiterverarbeitet wurde, ist das in unseren Breiten unrentabel geworden. Vielfach wird Schurwolle als Abfall entsorgt. Die Ecolets ermöglichen es tierhaltenden Betrieben, die Wertschöpfung zu erhöhen. Im Garten lockern die ins Erdreich eingearbeiteten Pellets den Boden und speichern beim Aufquellen Wasser. Nicht zuletzt verhindern sie mit ihrem neutral-basischen ph-Wert eine Versäuerung des Bodens. Die Energie, die zum Pelletieren benötigt wird, kann über die Photovoltaikanlage des Familienbetriebs gewonnen werden. Die Verpackung besteht aus Graskarton, der entweder im Altpapier oder über den Hauskompost recycled werden kann. Ein stimmiges, naturnahes Produkt, das nicht nur gemäß EU-Bioverordnung für den Einsatz in der Biolandwirtschaft zugelassen ist, sondern auch von »Natur im Garten« und der Bio Austria zertifiziert sind. Nominiert in der Kategorie Bio-Garten.

Langanhaltende Düngewirkung im Biogarten: Ecolets aus ungewaschener Schafschurwolle. (Bild: Ecolets)

Genusskoarl – Sojasauce

Der Name Genusskoarl bürgt für Qualität und vielfach ausgezeichnete Bioprodukte. War Karl Severin Traugott anfangs mit seiner »Wiener Würze« angetreten, uns eine regionale Alternative zur Sojasauce aufzutischen, nämlich einer Würzsauce aus Lupinen, welche 2018 als »Bio-Produkt des Jahres« gewürdigt wurde, erweitert er sein Sortiment ein paar würzige Produktinnovationen und Prämierungen später nun um eine hochwertige, wohlschmeckende Sojasauce. Damit entwickelt sich der Genusskoarl aus dem Weinviertel langsam, aber sicher zum Vollsortimenter in der Geschmackswelt von Umami. Seine Sojasauce riecht fruchtig und überzeugt mit einem runden, überaus milden Geschmack. Dass alle verarbeiteten Rohstoffe aus Österreich stammen, versteht sich für den Genusskoarl von selbst. Zum Teil stammen sie sogar aus eigener Biolandwirtschaft.

Die Bio-Sojasauce vom Genusskoarl aus Wolkersdorf ist eine Bereicherung für jede Küche. (Bild: Genusskoarl E.U.)

Herbios – Vertikalbeet (Serie Natur)

Der Platzbedarf ist minimal, die Wirkung riesengroß; der Ertrag hängt vom eigenen Engagement, dem grünen Daumen und, natürlich, Lage und Witterung ab: Das Vertikalbeet von Herbios bietet den optimalen Rahmen und ebensolche Bedingungen für Gärtnern und vertikale Gemüseproduktion auf wenig Raum. Durchdacht, vielfach erprobt und in erweiterter Form individualisier- und erweiterbar bringt das Unternehmen um Jürgen Herler die Kräuter-, Salat- und Gemüsegärtnerei ganzjährig in die Städte. Denn urbane Räume, geschützte Balkonlagen, Hinterhöfe oder Vorsprünge auf Dachterrassen sind mit ihrem milderen Klima besonders für den Anbau von Wintergemüse und -Salaten geeignet. Was das vertikale Herbios-System auszeichnet, ist sein durchgehender Erdkörper (über mehrere Anbauetagen). Der Rahmen ist stabil, selbststehend und aus Waldviertler Lärchenholz. Die Pflanztrassen werden vor dem Erdkörper breitseitig eingehängt. Dabei ist der Anbau ein- oder mehrseitig möglich. Optional gibt es auch Tropfleitungen für eine automatisierte Bewässerung, was das Vertikalbeet auch geeignet für Schulgärten (Ferien!) und Urlaubsabwesenheiten macht. Verfügbar sind neben einer eigens mit dem Partner Vermigrand entwickelten Bio-Vertikalbeet-Erde auch besonders geeignete Biopflanzen (vom Partnerbetrieb Mogg). Herbios zeigt, dass es nicht viel braucht, um Außenräume in grüne Oasen und Naschgärten zu verwandeln und das lokale Mikroklima zu verbessern. Nominiert in der Kategorie Bio-Garten.

Ermöglicht ganzjährigen Gemüseanbau auch auf wenig Raum und verbessert das Mikroklima: das Vertikalbeet von Herbios. (Bild: Herler)

Herr Werner – Kaffeelikör Cold Brew

Hinter dem Label »Herr Werner« steckt Werner Brunner, ein leidenschaftlicher Kaffeeröster aus dem Tennengau. In seiner kleinen Rösterei in Oberalm im Salzburger Land röstet er Kaffeespezialitäten von besonderer Qualität. Egal woher rund um den Äquator die von ihm verarbeiteten Bohnen stammen – immer sind sie biozertifiziert, fair gehandelt und aus besonders nachhaltigem Anbau. Seine zum Kaffeelikör veredelten Arabicabohnen stammen aus dem mexikanischen Pueblo, wo sie auf der La Victoria Farm auf über 1.000 Metern über dem Meer unter natürlichen Bedingungen und inmitten vieler Schattenbäume wachsen. Als Partner in crime für sein Cold-Brew-Kaffeelikör hat sich Herr Werner den Mostviertler Herrn Josef geholt – Josef Farthofer von der Destillerie Farthofer. Gemeinsam haben sie konsequent aktuelle Trends weitergedacht und einen milden, nicht allzu süßlich schmeckenden Kaffeelikör geschaffen. Pur getrunken schmeckt dieser ebenso wie die Empfehlung, ihn als Basis für kreative Cocktails zu verwenden, vielversprechend klingt. Ein rundes, stimmiges und geschmackvolles Produkt in einem ebensolchen Design.

Gemeinsam mit dem Mostviertler Destillerie Farthofer ist dem Salzburger Röster Herr Werner ein wohlschmeckender Cold-Brew-Kaffeelikör gelungen. (Bild: Herr Werner Rösterei e.U.)

Kasnudl – Bio Austernpilz-Nudl

Eine Kasnudl ohne Kas ist die Austernpilznudl, die sich – je nachdem, ob gekocht oder mit Pflanzenöl oder tierischem Fett herausgebraten – vegetarisch oder vegan zubereiten lässt. Die Austernpilze stammen vom mittlerweile biozertifizierten Unternehmen Hut & Stiel, das seine Pilze auf Kaffeesatz zieht. Angeröstet landen diese in der Nudlfüllung und machen die Austernpilz-Nudl zu einem aromatischen Genuss.

In Wien auf Kaffeesatz gezogene Austernpilze werden angeröstet und zur Füllung der Austernpilz-Nudln. (Bild: Kasnudl GmbH)

Kasnudl – Bio Heumilchkäse-Nudl

Die Kasnudl Stadtküche widmet sich ganz der namensgebenden Teigtasche. In zwei Teigmänteln und mehr als zwanzig Füllungen ist die Kasnudl derzeit erhältlich (u. a. auch laktosefrei, vegan oder vegetarisch). Für die Bio-Heumilchkäse-Nudl kooperiert man mit Kaslabn aus Kärnten und verarbeitet deren Bruchkäse aus bester Kärntner Bioheumilch. Gerieben und mit Topfen vermischt entsteht eine besonders aromatische, cremige Heumilchkäsefüllung. Zubereitet wird sie in der Pfanne (goldbraun mit Butter oder Pflanzenöl angebraten), im Kochtopf oder im Dampfgarer. Da wie dort ist das Ergebnis köstlich.

Topfen und Bruchkäse aus feinster Kärntner Bioheumilch sorgen für die cremige Füllung dieser Kasnudl. (Bild: Kasnudl GmbH)

Kornelia – Bio Urkorn Pizzateig

»Vergessene Schätze aus der Jungsteinzeit« verheißt Kornelia, vormals bekannt als Kornelia Urkorn. Doch auch wenn das Urkorn aus dem Namen verschwunden ist, die Leidenschaft für urtümliche, alte Getreidesorten ist geblieben. Auf ihr basiert auch dieser frische Sauerteig-Fertigpizzateig. »Auf diese Weise wird das alte Korn in eine neue Form gebracht, die zu unserem heutigen Lebensalltag passt«, sagt Kornelia, die mit diesem Teig nicht nur Convenience-Bedürfnisse befriedigt, sondern auch die Sehnsucht nach Alternativen zu altem Weizen stillt. Das erhöht die Artenvielfalt auf den Feldern des Waldviertels, aus dem das Einkorn bezogen wird. Der Bio Urkorn Pizzateig besteht aus Dinkelmehl (45%), Wasser, Einkornvollkornmehl (15%) und Dinkelsauerteig, Meersalz und Zitronensaftkonzentrat. Vegetarisch, aber nicht vegan (weil im Sauerteig auch Honig verarbeitet wurde). Der Teig überzeugt auch ohne Pizzabelag voll und ganz.

Ruckzuck zu einer gesunden frischen Pizza: das ermöglicht der Bio Urkorn Pizzateig von Kornelia. (Bild: Kornelia Urkorn)

Luvi – Kürbiskern Shoyu

Gewissermaßen eine »Sojasauce ohne Soja«, nur geschmacklich komplexer und sehr salzig mit leichtem, aber unverkennbaren Kürbisaroma: das ist das Kürbiskern Shoyu von Luvi Fermente aus dem oberösterreichischen Lenzing bzw. Altmünster, dem Produktionsstandort. Die Basis für diese einzigartige Würzsauce sind Weizen und Kürbiskernpresskuchen, beide aus regionaler Bioerzeugung. Während Presskuchen üblicherweise als Tierfutter zum Einsatz kommt oder als Dünger auf die Felder ausgebracht wird, veredelt ihn Luvi Fermente zu einem Kürbiskern Shoyu. »Der hohe Proteingehalt übersteigt den der Sojabohne und macht Kürbiskernpresskuchen so zu einem idealen Rohstoff für fermentierte Würzsaucen«, heißt es in einer Erklärung. Geschmacklich beeindruckend. In der Verwertung von Abfall (Presskuchen) eine Alternative zur Tiermast.

Sehr salzig, nussig und komplex im Geschmack: Das Kürbiskern Shoyu von Luvi Fermente ist eine »Sojasauce ohne Soja«. (Bild: Luvi Fermente)

MyProduct – Klarheit Bio Vodka

Mild und weich am Gaumen, dezent malzig süß und fruchtig bei 39% vol. – der Weizenwodka von Klarheit macht seinem Namen alle Ehre. Die maximale Klarheit und Reinheit garantiert die 10fach-Destillation in der Kupferkolonne. Eine gemeinsame Kreation der beiden Freunde, DJs und Unternehmer Rainer Neuwirth und Philipp »Zeus« Pflügl mit dem vielfach ausgezeichneten Elelbrenner Josef Farthofer von der Destillerie Farthofer. Klarheit ist vegan, koscher und bio-zertifiziert.

Zehnfach destilliert in Bioqualität: der Klarheit-Weizenwodka aus Niederösterreich. (Bild: MyProduct GmbH)

Naturly – Bio Ei Aufstrich im Glas

Klassisch, aber oho! Es hat sich ausgezahlt, dass Naturly-Gründer Alex Hnuta für diesen Aufstrich ein altes Familienrezept weiterentwickelt hat. Wie so oft ist es neben der Qualität auch die Reduktion der Zutaten, die es ausmacht. Neben Essig, Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer und – eh klar – gekochten Eiern sind das Zwiebel und Gouda. Die Zwiebel verleiht dem Aufstrich eine besondere Frische, der Käse sorgt für zusätzliche Cremigkeit und der Pfeffer gibt die leichte Schärfe.  Tolles Mundgefühl, eindrucksvoller Geschmack.

Ob zu Schwarzbrot oder Baguette: der Ei-Aufstrich im Glas von Naturly ist eine Köstlichkeit. (Bild: Naturly)

Naturly – Bio Rote Linsen Speck im Glas

Außergewöhnlich cremig und geschmacklich gelungen sind die Specklinsen um Glas, für die Naturly kurz gekochte rote Linsen vom Biohof Wiesinger und Speck von Sonnberg aus dem Mühlviertel mit Zwiebel, Butter und Paradeismark sowie feinen Kräutern verarbeitet. Naturly ist relativ neu in der Branche, produziert in der Wiener Leopoldstadt und wurde mitten im zweiten Lockdown auf direkte Nachfrage aus der Kantine des österreichischen Parlaments gegründet, das seinen Anteil an regionalen Biozutaten erhöhen wollte. Die Specklinsen im Glas schmecken beim Dippen mit Grissinis oder Gemüsesticks ebenso wie als Brotaufstrich oder zum Bestreichen pikanter Palatschinken.

Naturly – Bio Zitronen Hummus im Glas

Was an diesem Hummus sofort auffällt, sind seine feine Schärfe und die ausgeprägte Zitrusnote. Die Kichererbsen für den Hummus stammen aus Ostösterreich – vom niederösterreichischen Biohof Wiesinger und von Pannatura aus dem Burgenland. Auch sonst setzt die von Alexander Hnuta 2020 gegründete Naturly KG – neben Wasser und Salz – auf erlesene Biozutaten: Olivenöl, Zitronenzeste, Zitronensaft, Pfeffer, Cayennepfeffer. Überzeugt als Brotaufstrich (beispielsweise zu schwarzen Oliven und frischem Schnittlauch) oder zum Dippen mit geschnittenem Gemüse.

Feine Schärfe: Der Zitronen-Hummus-Aufstrich von Naturly kommt ohne zugesetzte Sesampaste aus. (Bild: Naturly)

Obauer Gotthard – Brotginsky

Wie lassen sich alte, aber noch genussfähige Lebensmittel verarbeiten, ohne sie einfach nur »thermisch zu verwerten«, spricht: zu verbrennen? Diese Frage beschäftigt die Branche und ganz besonders auch den Bäcker Gotthard Obauer aus St. Gilgen. Denn Brot im Ofen, der Gedanke schmerzt. Obauers Lösungsansatz ist »Hochbrotzentig«: Sein altes Brot – veredelt vom Edelspirituosenmeister Josef Farthofer – zu Wodka (»Brotka«), Ouzo (»Brotuzo«) und eben »Brotginsky«; ein Upcycling-Gin, der nach einer glasklaren Wacholdernote eine Reihe an Geschmäckern eröffnet: Pfeffer, Koriander, Zimt. Und ja, letztlich schmeckt das hochbrotzentig weihnachtlich.

Gute Idee, toller Geschmack: altes Biobrot wird zu »Brotginsky«. (Bild: Biobäckerei Obauer)

Pacha-Maia – Quadriga Urbrot

Glutenfreie Brote »ohne moderne Backtricks oder Zusatzstoffe« verspricht die Burgenländische Bäckerei Pacha-Maia. Die Naturbackstube ist dreifach zertifiziert: bio, vegan und glutenfrei; und außerdem Slowfood-Partnerin. Das Quadriga Urbrot bietet vier Geschmacksrichtungen in einem: Wie man es von Buchteln kennt können alle vier Teile sanft voneinander getrennt werden. Das ermöglicht Abwechslung und macht das Brot auch familien- oder WG-tauglich. Denn Pacha-Maia versteht sich als Versandbäckerei. Durch einen zweiten Backvorgang im holzbefeuerten Steinofen mit integrierter Dampfbestäubung bekommt das Brot aus hefefreiem Sauerteig (mit langer Ruhezeit) ein herzhaftes Aroma, eine knusprige Kruste und ist lange haltbar. Weshalb Pacha-Maia eine 7-Tage-Frischegarantie gibt. Durch die vier Geschmacksrichtungen ist die Zutatenliste des Quadriga Urbrots verhältnismäßig lang. Unter anderem werden neben Wasser und Salz Maisstärke, Amaranth-, Reis-, Hanf-, Mais-, Hirse-, Johannisbrotkern-, Guarkern-, Kartoffel-, Kastanien-, Teff-, Quinoa- und Leinsamenmehl, Pekannüsse, Reis-Kokos-Drink, Sonnenblumen-, Linsen- und Kürbiskerne, Flohsamenschalen, Koriander, Kümmel, Petersilie, Fenchel, Anis und Akazienfaser verarbeitet – alles in Bio-Austria-Qualität.

Vier Geschmacksrichtungen in einem Brot bietet die glutenfreie Naturbackstube Pacha-Maia mit ihrem Quadriga Urbrot, das auch online verschickt wird. (Bild: pacha-maia)

Sonn-Werk – Bio-CBD-Öl 11%

CBD ist vielfach ein Business geworden. Bei Sonn-Werk ist es Teil und Produkt einer ganzheitlichen Philosophie. Die Äcker am Kärtner Bio- und Permakulturhof werden ausschließlich mit Pferden bestellt. Genauer: mit dem 14 Jahre alten Noriker-Wallach Elvis. Die Produktion des als Verein betriebenen Hofkollektivs Sonn-Werk ist also besonders CO2-arm und bodenschonend. Darüberhinaus setzt das junge Team ganz auf die Alkoholextraktion, welche mehr als zehnmal mehr Inhaltsstoffe ins Extrakt löst als die sonst weit verbreitete CO2-Extraktion. Um derart arbeiten zu können, wurde gemeinsam mit Studierenden der TU Wien ein eigenes thermisches Verfahren entwickelt. Das CBD-Öl selbst ist exquisit und schmeckt mild.

Der Hanf, aus dem das Bio-CBD-Öl von Sonn-Werk extrahiert wird, wächst auf biozertifizierten Permakulturfeldern, die mit dem Pferd bestellt werden. (Bild: Sonn-Werk GmbH)

Vetterhof – Randig-Geist 40 vol%

Eigentlich hatte der Lustenauer Vetterhof die Rote Rüben der Sorte Chioggia für seine PartnerInnen aus der Gastronomie angebaut. Diese weiß um die Besonderheit der venezianischen, ursprünglich vermutlich bereits von den RömerInnen aus Nordafrika nach Europa gebrachten Sorte mit ihrer feinen, fruchtigen Aromatik zu schätzen – konnten aber durch Lockdowns nur einen Teil der Ernte verarbeiten. So kam das Team um Simon Vetter auf die Idee, daraus Randig-Geist zu machen. Auf Basis von Roggendestillat schmeckt dieser leicht erdig und fast ein wenig nach Beeren. Getrunken wird er natürlich verantwortungsvoll – und »entweder pur im Stamperle oder als ausgefallener Cocktail: 3 cl Randig-Geist + 3 cl Aperol + 2 cl Randig-Ingwer-Sirup +Zitronensaft + Mineralwasser + Eiswürfel zum Ausfüllen«.
Über den Umweg der Bar gelangen die Chioggia-Rüben als doch noch in die stilbewusste Gastronomie.

Weil die wohlschmeckenden Chioggia-Rüben nicht von der Gastronomie verarbeitet werden konnten, machte der Vetterhof aus der Not eine Tugend – und Randig Geist daraus. Das Etikett gestaltete die junge Künstlerin Sanne Luijben. (Bild: Vetterhof)

Wiener Bezirksimkerei – Oxymel Verkostungsbox (24 Sorten)

»Wir haben Oxymel nicht neu erfunden«, gesteht Bioimker Matthias Kopetzky von der Wiener Bezirksimkerei, »Oxymel basiert auf einer uralten Rezeptur, die in Vergessenheit geriet. Wir möchten die geniale Mischung aus Honig und Essig neu beleben und haben uns zum Ziel gesetzt, die Vielfältigkeit dieser tollen Kombination hervorzukehren«. Denn Oxymel ist zwar eine Kombination aus Essig (oxy) und Honig (meli), lässt sich aber geschmacklich unglaublich erweitern – und überaus vielfältig verwenden. Ob pur als gesunde Essenz, gespritzt mit Wasser (als Heiß- oder Kaltgetränk), zum Verfeinern von Saucen oder als perfekte Basis für Salatmarinaden. Was alles möglich ist, zeigt und dazu verführt diese Verkostungsbox mit 24 Shots zu je 25 Milliliter Oxymel. Die Shots sind jeweils mit unterschiedlichen Gewürzen, Kräutern und Früchten versetzt – und laden zum kreativen Experimentieren ein. Wer es einmal ausprobiert hat, wird in der Küche nicht mehr auf Oxymel verzichten wollen.

Wunderbar vielfältig: Oxymel aus Essig und Honig. Die Verkostungsbox der Wiener Bezirksimkerei verführt zu kreativen kulinarischen Experimenten. (Bild: Wiener Bezirksimkerei)

Wiener Dirndl x Staud’s – Bio Dirndl Fruchtaufstrich

Die Manufaktur Wiener Dirndl hat sich ganz der Vermarktung einer veredelten Fruchtrarität verschrieben: dem Dirndl, botanisch auch als Kornelkirsche bekannt. Sein natürlicher Dirndl-Likör ist aus vielen Bars nicht mehr wegzudenken, wird pur oder gemischt getrunken. Die neue Kreation von Wiener Dirndl ist allerdings ein alkoholfreier Fruchtaufstrich (»Marmelade«). Um die gewohnten höchsten Ansprüche zu bedienen, haben sich Philipp Schmidt und Anna Choma dafür mit Staud’s zusammengetan, der Instanz für hochwertige Fruchtmus- und Marmeladenschöpfungen. Das Ergebnis ist fein-säuerlich im Geschmack, wird durch Zimt und Bourbon-Vanille abgerundet und eignet sich sowohl zum Verbacken als auch als Brotaufstrich oder als Ergänzung für Eis oder andere Desserts.

Einen besonderen Fruchtaufstrich auf Basis der leicht säuerlichen Kornelkirsche hat die Zusammenarbeit von Wiener Dirndl und Staud’s hervorgebracht. (Bild: WR Dirndl Genuss GmbH)

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Bioprodukt des Jahres

Die Bioprodukte des Jahres – seit 2018 küren die Messe Wieselburg und BIORAMA herausragende Bioprodukte Österreichs.

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