Poster: Der Wolf und das Mufflon

Warum der Wolf und das Mufflon auf dem offiziellen neuen Poster der „Säugetiere in NÖ“ fehlen.

Umweltbildung bedeutet immer auch Fokussierung. NGOs fokussieren deshalb ihre Kampagnen gerne auf Schirmarten. Das sind für Spender und die Allgemeinheit besonders attraktive Tierarten und meist größere Säugetiere wie der Panda (WWF) oder der Fischotter (Naturschutzbund), von deren Schutz ganze Ökosysteme und tausende andere Arten profitieren, eben weil sie sich den Lebensraum teilen. Auch die beliebten Poster häufiger, seltener oder besonders bedrohter Tier- und Pflanzenarten umfassen nie die Gesamtheit aller Lebewesen. Stets stellt sich die Frage: Was lassen wir weg? Darauf musst auch die Energie- und Umweltagentur NÖ (ENU) Antworten finden als sie beim Biologen Leander Khil die neuen Poster der Säugetiere, Amphibien und Reptilien im Lande beauftragte. Keine leichte Entscheidung, zumal manche Arten verschwinden (etwa die Teichfledermaus), während andere – wie Bisamratte, Marderhund, Waschbär oder Goldschakal – neu einwandern.

Fix dabei: die Wildkatze
„Grundsätzlich weggelassen haben wir eingebürgerte Arten wie Kaninchen, Nutria, Dam- und Sikahirsch sowie Mufflon“, erläutert Franz Maier (ENU). Besonders bekannte Arten wie Reh, Hirsch und Gämse blieben ebenso ausgespart. Wolf, Elch und Wildkatze seien zwar „laut Säugetierfauna Österreichs noch nicht endgültig auf österreichischem Territorium etabliert. Die Wildkatze haben wir aber auf unser Poster aufgenommen, weil sie – vor allem im Nationalpark Thayatal – eigentlich schon etabliert ist.“ Auch Fischotter, Luchs und Biber sind – letztere beide nach geglückten Wiederansiedelungen – nicht mehr aus Niederösterreich wegzudenken.

Die Poster „Säugetiere in NÖ“ sowie „Amphibien und Reptilien in NÖ“ (beide Format A1 gefaltet auf A4) können gratis hier  bestellt werden.

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