„Mobile Pocket“ – (weniger) Plastik für die Umwelt

So easy to pay!

Die Macher der App „Mobile Pocket“ wollen Gutes tun – für uns und die Umwelt. Aber passiert das auch wirklich?

„Mobile Pocket“ heißt eine neue App. Sie will nicht nur unser aller Leben erleichtern, sondern auch noch umweltfreundlich sein. Das Konzept funktioniert so: Kundenkarten diverser Geschäfte werden mit dieser App auf unsere Smartphones geladen. Was die Karte konnte, Treue-Punkte, Informationen, Rabatte oder Gutscheine, kann nun auch das Handy.

„Schluss mit dem Kartenchaos in unseren Geldtaschen“ – so die Macher von „Mobile Pocket“. Von Vielen soll die App bereits benützt werden. Probleme in der Anwendung gab es bisher nur bei gewissen Scannern an der Kasse. Die konnten die Codes von den spiegelnden Displays nicht ablesen. Mit dem „Barcode-Whisperer“, einem kleinen Gerät, das auch die superspiegelnden Handydisplays durchdringen kann, wurde schnell Abhilfe geschaffen.

Nun gut, das hört sich alles toll an. Unsere Brieftaschen sind nicht mehr derartig gefüllt mit den vielen, vielen Plastikkarten, die wir ja alle haben. Dem soll nichts entgegengeworfen werden. Doch wie dieses Konzept mit dem Umweltaspekt zusammenpasst, ist eine etwas andere Geschichte. „Wer nicht permanent neue Karten nachbestellt, schont ganz nebenbei auch noch die Umwelt. Schließlich bedeutet weniger Plastik, am Ende des Tages auch weniger Müll.“ So wird die App beworben.

Nun – wenn wir die Karten scannen und nicht mehr in Verwendung haben, produziert wurden sie trotzdem. Die App ändert daran – zumindest im Moment – gar nichts. Und auch für die Umwelt ändert sich daran – zumindest im Moment – gar nichts. Schließlich müssen ja genau diese Karten entsorgt werden. Natur und Umwelt bedanken sich also eher weniger.

Die Idee, dass bei Verlust aufgrund der App keine neuen Karten mehr nachbestellt werden, passt schon eher dazu. Und wenn dadurch auf lange Sicht gesehen, Firmen bemerken, dass die Plastikkarten nicht mehr nachgefragt werden, weil eh jeder die App benützt, dann lässt sich der Aspekt Nachhaltigkeit und „Mobile Pocket“ womöglich wirklich verbinden. Wir wollen hier ja auch fair bleiben.

Generell sollte gesagt werden, Umweltschutz wird – glücklicherweise – immer wichtiger. Deswegen ist aber nicht alles sofort „grün“. Vieles kann ganz einfach auch ohne App getan werden, um sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einzusetzen – einfach keine Plastiksackerl oder Plastikkarten mehr bestellen, ist sicher ein Anfang.

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Bild zum TV- und Kinospot, der ab 30. März 2015 österreichweit zu sehen sein wird

Auf der Website von „Mobile Pocket“ kann die App auch gleich herunter geladen werden.

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