Mikroplastik – klein und gemein

Bild: © Greenpeace / Georg Mayer

Bild: © Greenpeace / Georg Mayer

Man findet sie in alltäglichen Kosmetikprodukten wie Zahncreme, Duschgel und Peeling: winzige Plastik-Kügelchen, auch Mikroplastik oder „Microbeads“ genannt. Da sie über die Haushaltsabwässer in die Umwelt gelangen und diese verschmutzen, fordert Greenpeace nun ein EU-weites Verbot.

Die Kunststoffteilchen, die sich bei den Inhaltsstoff-Angaben hinter Polyethylen (PE), Polyamid (PA), Polypropylen (PP) oder Polyethylenterephtalat (PET) verstecken, sollen beispielsweise die reinigende Wirkung von Duschgel verstärken. Sie werden aber auch als Füllstoff, Verdickungs-, Trübungs- oder Bindemittel eingesetzt. Damit spülen Millionen von Menschen unbewusst jeden Tag Plastikmüll den Abfluss hinunter. Die Plastik-Kügelchen sind meist kleiner als 1 mm, können Kläranlagen überwinden und gelangen so in Gewässer. Von dort ist der Weg in unsere Nahrungskette nicht mehr weit: in Trinkwasser, Milch und Honig wurde Mikroplastik bereits nachgewiesen. Welche langfristigen Auswirkungen das auf die menschliche Gesundheit hat, ist noch unklar. Sicher ist aber, dass manche dem Plastik zugesetzten Stoffe den Hormonhaushalt stören und krebserregend sind.

Daher hat Greenpeace Österreich nun einen Einkaufsratgeber zusammengestellt, der über 550 Kosmetik-Produkte aufführt, die Mikroplastik enthalten. Zudem können im Rahmen einer Mitmachaktion weitere Produkte bei der Umweltorganisation gemeldet werden. Langfristig hat Greenpeace ein EU-weites Verbot der kleinen Plastik-Kügelchen zu Ziel. Denn diese sind nicht alternativlos: Nuss- und Kokosschalen, Mandelkleie, Pflanzenpulver oder Tonerde erfüllen den gleichen Zweck und sind dabei umwelt- und gesundheitsfreundlich.

Den Mikroplastik-Ratgeber, sowie mehr Informationen gibt’s hier: www.mikroplastik.at

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