Kleiner Leitfaden zum Thema Mulch

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Bild: Flickr, Amy Robertson, CC BY-ND 2.0

 

Egal ob im Gemüsebeet, Staudenpflanzung, Hochbeet oder Balkonkistl: eine Mulchschicht bedeckt offenen Boden und schützt vor Austrocknung, Windverwehung und Auswaschung. Was in der Natur ja an sich die Aufgabe der Pflanzen ist, muss im Beet gesteuert werden.

Mulchen erleichtert das Unkrautjäten und beeinflusst das Mikroklima positiv, indem Feuchtigkeit besser bewahrt und Wärme leichter gespeichert wird. In der kalten Jahreszeit freuen sich viele Nützlinge wie etwa der Marienkäfer, über eine Mulchschicht als Versteck zum Überwintern.

Im Folgenden findest du gängige Mulcharten im Vergleich:

Die Organischen:

– Grasschnitt: wohin mit dem Schnittgut von Rasen und Wiese? Am besten angetrocknet aufs Beet, denn es verrottet schnell und bringt Nährstoffe, vor allem Stickstoff, ein. Daher bestens für krautige Pflanzen geeignet, z.B. im Gemüsegarten, unter Beerensträuchern und Zierstauden.

– Laub: nährstoffreich, wird eher langsam zersetzt. Gut geeignet für Gehölze, Sträucher und Stauden

– Rindenmulch: er entzieht bei der Verrottung dem Boden Stickstoff und enthält zudem viele Gerbsäuren. Beides schränkt das Pflanzenwachstum ein. Aufgrund möglicher Schwermetall- und Pestizidrückstände solltest du vor allem im Nutzgarten auf Rindenmulch verzichten. Kommt der Rindenmulch aus nachhaltiger Waldwirtschaft, ist er aber die richtige Wahl für Wege und für Pflanzen, die sauren Boden brauchen.

– Flachsschäben: die hellen, zerkleinerten Stängel des Leins sind nicht nur ein hübscher Blickfang, sie halten auch Schnecken fern. Flachsschäben verrotten eher langsam und sind gute Partner im Staudenbeet und unter Erdbeeren.

– Häckselgut aus Strauchschnitt: hier dauert die Zersetzung etwas länger, daher sehr gut für Gehölze, Hecken und Beerensträucher geeignet.

 

Die Mineralischen:

Sand, Kies, und Ziegelsplitt gibt es in unterschiedlichen Größen, Formen und Farben. Da das mineralische Material nicht zersetzt wird, hat es eine hohe Lebensdauer. Es ist nährstoffarm, was vor allem für Steppenbeete und Pflanzen, die magere Bedingungen brauchen, Vorteile bringt und kann auch auf Wegen eingesetzt werden.

 

Die Lebendigen:

– Gründüngung: unter Gründüngung versteht man die Bedeckung des Bodens mit lebenden Pflanzen. Lupine, diverse Kleearten, Vogerlsalat, Spinat, Phazelie und Lupine sind einige Beispiele dafür. Sie lockern den Boden, schützen ihn und die einjährigen unter ihnen können nach dem Abfrieren in den Boden eingearbeitet werden. Leguminosen reichern außerdem Stickstoff an. Gründüngung kommt auf brachliegenden Flächen zum Einsatz – abgeerntete Beete, zwischengelagerter Erdaushub, etc.

– moderates Unkraut: mein persönlicher Favorit ist übrigens das Stehenlassen von moderaten Beikräutern, sprich solchen, die nicht alles zuwuchern und verdrängen, sondern die eher zart wurzeln. Oft sind solche Beikräuter zusätzlich ein hübscher Blickfang und fallweise kulinarisch verwertbar: Ehrenpreis, Löwenzahn, Vogelmiere,…….. Gerade die Vogelmiere wächst schon sehr früh im Jahr und ist ein preiswerter, natürlicher Bodenschutz. Viele nützliche Insekten, wie die Blattlaus verzehrende Schwebfliege, werden von Beikräutern in den Garten gelockt.

 

Generell gilt:

* nicht zu dick auftragen, 3cm reichen

* Mulchschicht erneuern, wenn notwendig

 

Weitere Informationen gibt’s beim „Natur im Garten“ Telefon unter +43 (0)2742/74 333 und auf www.naturimgarten.at

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