Unverschwendet – Ein Start Up mit Mission!

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Bild: Unverschwendet

Das Wiener Start-up „Unverschwender“ versucht, der Wegwerfgesellschaft neue Produkte mit alten Methoden schmackhaft zu machen und der Lebensmittelverschwendung kreativ entgegenzuwirken. 

Unverschwendet ist eines von 5 Start-ups, die es in die finale Phase des Ja! Natürlich Start-up Wettbewerbs geschafft haben. Es wurden die nachhaltigsten Geschäftsideen gesucht. 5000 Euro Fördergeld warten auf das Gewinner-Unternehmen.

Hinter Unverschwendet stecken Cornelia und Andreas Diesenreiter sowie Anna Bozecski. „Bei uns geht es um Genuss! Nachhaltigkeit hat nichts mit Verzicht zu tun,“ ist Unverschwenderin Cornelia Diesenreiter überzeugt. Ihr Auftrag ist die Rettung von Lebensmitteln. Gemeinsam mit ihrem Bruder Andreas versucht Cornelia Diesenreiter sich dem Problem der Lebensmittelverschwendung zu stellen. Ihre Strategie ist Zero Waste! Das bedeutet aus Lebensmitteln, die sonst im Müll landen würden, neue Produkte wie Marmelade, Chutney und Fruchtaufstriche zu kreieren, die in Gläser abgefüllt und verkauft werden.  2015 konnten dadurch bereits 600 kg Obst und Gemüse gerettet werden, deren Endstation sonst die Mülltonnen Wiens gewesen wären. „Essen ist etwas Soziales und die Gläschen sind unsere Botschafter,“ sagt Cornelia Diesenreiter.

Cornelia Diesenreiter hat eine Mission. Bild: Unverschwendet

Cornelia Diesenreiter hat eine Mission. Bild: Unverschwendet

Um seiner Mission gerecht zu werden, setzt das Start-up auf regionale Landwirtinnen und Landwirte, und Menschen die ihre Ernte teilen möchten. Ihr Netzwerk, bestehend aus mehr als 30 Fruchtspendern, bauten die Unverschwender um Cornelia Diesenreiter vor allem durch Mundpropaganda auf. Dadurch kamen viele Leute auf die engagierten Lebensmittelschützer zu und auch Medien wurden auf sie aufmerksam.

Im Kampf gegen das Wegwerfen wird bisher auf alte Methoden wie Einkochen, Einlegen und Brennen gesetzt. Auch in Salz Eingelegtes steht in Zukunft auf dem Speiseplan. Die gelernte Köchin Diesenreiter weiß aus Erfahrung, welchen Ansprüchen die Lebensmittel entsprechen müssen, um den Qualitätsstandards gerecht zu werden.

Bleibt die Frage: Was haben die Fruchtpartner davon? Oft ist es ein ideeller Gedanke, der dahinter steht. Denn für viele Leute ist es schmerzhaft, so viele Lebensmittel wegzuwerfen, die nicht den gängigen Supermarktstandards entsprechen. Deshalb empfangen die Fruchtpartner Cornelia mit offenen Armen. „Leute spenden tonnenweise Obst und Gemüse, mir mangelt es eher an Kochkapazitäten,“ musste sie inzwischen feststellen.

Auch sonst versucht die Unternehmerin Zero Waste zu leben und zu arbeiten. Für die Verpackung der Gläser werden z.B. unbedruckte Zeitungspapierrollen verwendet. Schritt für Schritt wird versucht, mehr Bewusstsein für Ressourcen zu schaffen, aber ohne mit dem Finger zu zeigen. In Workshops gibt die Unverschwenderin ihr Wissen an Interessierte weiter. In Zukunft gibt es auch Brunchs, um die kulinarische Vielfalt des Unverschwendens zu präsentieren.

Ob die Mission gelingt, hängt davon ab, wie viele Leute mit Cornelia Diesenreiter an die Idee von Zero Waste glauben, und wieviel Hunger sie haben.


Das Gewinner Start-up Beim Ja! Natürlich Start-up Wettbewerb wird beim Bio Camp 2016 am 24. September in Wien gekürt. 

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