So entstehen die Gullideckel von New York

Eine wichtige Komponente des Stadtbilds von New York wird in Indien produziert: die Gullideckel. Eine Regisseurin hat sich auf die Spur der Kanalisationsverschlüsse gemacht. 

Wenn du schon einmal in New York warst, kennst du sie vielleicht, und wenn nicht, gehört wenig Kreativität dazu, sich einen Gullideckel vom Big Apple vorzustellen. Er sieht so ähnlich aus, wie ziemlich viele andere Gullideckel weltweit. Sie trennen die Ober- von der Unterwelt einer Stadt und gehören für all jene, die täglich über sie hinweg gehen, laufen oder fahren zum Stadtbild wie Laternen, Mülleimer oder Parkbänke.

Auf den New Yorker Kanalisations-Deckeln steht häufig „Made in India“. Das war für die Anthropologin und Filmemacherin Natasha Raheja Grund genug, der Frage nachzugehen, wie die Stahldeckel eigentlich entstehen. In ihrer Dokumentation Cast in India kann man sich das nun ansehen.

Produktion der Gullideckel in einer Fabrik in Indien.

Fabrik in Indien.

Arbeiter im Stahlwerk arbeiten barfuß

Es ist einigermaßen überraschend zu sehen, dass die Kanalisations-Deckel, die zu Tausenden in New York City herumliegen, in einer Fabrik hergestellt werden, in der indische Billiglöhner ohne jeden Arbeitsschutz, gar barfuß, mit glühend heißem Stahl hantieren.

In einem Interview für National Geographic hat die Regisseurin Natasha Raheja erklärt, ihr Film solle die ungleichen Bedingungen infrage stellen, unter denen die Geografie der Produktion und Konsumation alltäglicher Objekte, weltweit entsteht.

Link: Website des Films

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