Gartenbücher: Die liebste Lektüre der Garten-Connaisseure

Gartenfreuden zwischen Buchdeckeln. Wir haben ausgewiesene Gartenfreundinnen und -freunde gefragt, welches ihr absolutes Lieblingsbuch ist. Lest selbst ...

Gartenbücher-Tipps

Charles Dowdings Ausführungen über Gardening Myths empfiehlt Ute Woltron im Original – oder in der deutschen Übersetzung.

Ute Woltron

Garten- und Architektur-Journalistin

„Charles Dowdings ‚Gelassen gärtnern: 99 Gartenmythen und was von ihnen zu halten ist‘ darf ruhig als ‚Muss‘ für Gemüse-, aber auch für Blumengärtner bezeichnet werden. Dank der langjährigen Erfahrung des Briten, vor allem aber aufgrund seines innovativen Herangehens an Bodenbearbeitung und Pflanzenpflege weiß er genau, wovon er schreibt: Er hat es zigfach über die Jahrzehnte ausprobiert. Ach, und nein – Pflanzenblätter verbrennen nachweislich nicht unter den Wassertropfen, wenn sie in praller Mittagssonne gegossen werden.“

Tipps für Gartenbücher

Franziska Blind empfiehlt auch Hobbygärtnern dieses praxistaugliche Kompendium über Gemüsekrankheiten. (Foto: Naturland)

Franziska Blind

Fachberaterin Gartenbau im Öko-Verband Naturland

„Das Buch ‚Gemüsekrankheiten‘ von Gerhard Bedlan ist ein wunderbares Fachbuch zum Nachschlagen von Gemüsekrankheiten. Auf 372 Seiten sind 500 Gemüsekrankheiten aufgelistet und mit Farbfotos illustriert. Das Fachbuch eignet sich sowohl für den Hobbygärtner als auch für den Erwerbsgemüseanbauer. In meiner Tätigkeit als Gartenbauberaterin bei Naturland greife ich regelmäßig auf dieses umfangreiche Fachbuch zurück und kann es nur empfehlen. Herausgegeben wird es vom Zentralverband der Kleingärtner und Siedler Österreichs und kostet 29,70€.“

Lieblinge unter den Gartenbüchern

Filmproduzent Volkmar Geiblinger ist als Permakultur-Landwirt selbst auf den Spuren von Bill Mollison. Immer wieder blättert er gern in dessen „Introduction to Permaculture“. (Foto: Hendlberghof)

Volkmar Geiblinger

Permakultur-Landwirt und Filmproduzent

Dieses Buch von Bill Mollison dem Begründer der Permakultur ist eine wunderbare Einführung in die Philosophie und Konzepte für Landnutzung, welche ein- und mehrjährige Pflanzen, Tiere, Boden, Wassermanagement und menschliche Bedürfnisse zu komplex vernetzten produktiven Gemeinschaften verbindet. Eine Inspiration, die Lust macht neu zu denken und zu experimentieren. Wer dann noch nicht genug hat kann sich vertiefen in ‚Permaculture one – A Designers Manual‘ mit knapp 600 Seiten. Aber wie gesagt: Zum Start empfehle ich seine ‚Introduction to Permaculture‘ als Taschenbuch, die Bill Mollison gemeinsam mit Reny Mia Slay verfasst hat, erschienen bei Tagari Publications.“

Gartenarbeit mit Tipps aus Büchern

Ein Kinderbuchklassiker – „der geheime Garten“ –, der auch Erwachsene begeistert – zum Beispiel Garteling-Blogerin Ulli Cecerle-Uitz.

Ulli Cecerle-Uitz

Garten-Bloggerin

„Meine Empfehlung: ‚Der geheime Garten‘ von Frances Hodgson Burnett. Was für ein hinreißender Klassiker! Und keineswegs nur für Kinder. Wie ein Garten die Seele berühren kann, Freude und Zuversicht und Offenheit ins Herz pflanzt und Menschen verbindet, liest sich so heilsam und wunderschön, dass man gar nicht anders kann, als sich in der Sekunde für Schneeglöckchen, Rosenstöcke und Rotkehlchen zu interessieren.“
Mehr Gartenbuch-Empfehlungen von Ulli Cecerle-Uitz gibt’s in ihrem Garteling-Blog.

Gartenexperten teilen ihre Lieblingsbücher

Selbst seit Jahren als Naturgärtnerin aktiv schwört Paula Polak auf das Gartenwissen, das Gartenplaner Reinhard Witt in drei Jahrzehnten Berufspraxis zusammengetragen hat.

Paula Polak

Naturgarten-Designerin und Landschaftsgärtnerin („Wilde Blumen“)

„Ein kompaktes Handbuch für alle Fragestellungen zum Thema naturnah gärtnern, von Staudenbeeten zu Hecken, Blumenwiesen, Gründächern, dem Wert der Pflanzen für Bienen, Schmetterlinge und Vögel… und vieles mehr: ‚Natur für jeden Garten. 10 Schritte zum Natur-Erlebnis-Garten. Das Einsteigerbuch.: Planung, Pflanzen, Tiere, Menschen, Pflege. Mit Biodiversitätstest.‘ (Gebundene Ausgabe, 2015) von Reinhard Witt. Sein Buch ist außerdem gespickt mit Witts ganz eigenem Naturgärtnerhumor. Der Autor hat 30 Jahre Erfahrung, auch das spiegelt sich gut im Buch: seinen Tipps kann man ruhig vertrauen.“

Gartenbücher mit tollen Tipps für das Garteln

Das Buch „Handbuch Pflanzenschutz im Biogarten“ bietet wertvolle Tipps, wie ma seinen Garten vor Schädlingen schützt ohne auf chemische Pflanzenschutzmittel zurückgreifen zu müssen.

Renate Weber

Betreiberin der Selbsternte-Felder in Hietzing und Mödling und Gründerin der natürlich & wild Renate Weber KG

Ihr Tipp: „Handbuch Pflanzenschutz im Biogarten – wirkungsvoll vorbeugen, erkennen und behandeln“ von Fiona Kiss und Andreas Steinert (Löwenzahnverlag, ISBN: 978-3-7066-2593-7)

„Wenn die Tomaten braun werden, die Erdflöhe die Kohlrabi auffressen, die Schnecken keinen einzigen Salat übrig lassen und irgendein unbekannter Übeltäter die Stachelbeeren bis auf die Blattgerippe abknabbert hört sich der Spaß auf. Da muss etwas geschehen. Ein Gift muss her, eh bio!

Oder viel, viel besser, dieses wahrhaft gute Buch. Das eher trockene Thema Pflanzenschutz ist sehr unterhaltsam aufbereitet. Dabei geben die Autoren so viel Hintergrundwissen auf lesbare Art und Weise, dass auch Laien die Voraussetzungen für gesundes Pflanzenwachstum nachvollziehen können. Erst einmal richtige Standortwahl, dann gute Bodenpflege, angemessene Pflanzenernährung als Grundlage für prächtig gedeihende Pflanzen. Alle anderen Maßnahmen kommen erst danach. Das Buch gibt auch fundierte Auskunft über die Umweltwirkungen, die auch biologische Pflanzenschutzmittel haben.

Ergänzend gibt es Fotos und Tabellen, um die Ursache von Pflanzenschäden zu finden: Krankheiten, Schädlinge oder Umwelteinflüsse.

Am allerwichtigsten: dieses Buch fördert die Einstellung ‚leben und leben lassen‘ und das neugierige Forschen im Garten.“


Weiterlesen zum Thema? Eine ausdrückliche Empfehlungen eines neuaufgelegten und überarbeiteten Kinderbuch-Klassikers zum Thema Garten gibt es hier.

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