Es lebe der Weihnachtsbaum

flickr © LiterallyDarling

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Ein Christbaum darf an Weihnachten in den meisten Haushalten nicht fehlen. Bei diesen symbolischen Bäumen, ist aber nicht nur das Lametta schädlich für die Umwelt. Eine umweltfreundliche und nachhaltige Alternative bieten lebende Christbäume.

Das Schlagen der Weihnachtsbäume, als Nebenprodukt der Forstwirtschaft, gehörte früher zum Teil der Waldpflege. Heute stammt ein Großteil der in Österreich verkauften Christbäume aus eigens dafür angelegten Christbaumkulturen.

Angebaut werden hier fast ausschließlich Arten, die in Österreich und in Europa nicht natürlich vorkommen. Meist sind das Blaufichten, Nordmanns-, Riesen-, Colorado- und Koreatannen. Heimische Fichten und Tannen sind aufgrund ihres hohen Nadelverlustes in den meisten Wohnungen nicht erwünscht. Außerdem sollen sie gerade gewachsen sein, frei von Krankheiten, regelmäßig angeordnete Äste haben und gut duften. Mit Natur hat das wenig zu tun.

Schätzungen zufolge werden in Österreich jedes Jahr etwa 2,4 Mio. Christbäume verkauft. Fast immer sind das „tote“ Bäume, die anschließend in Müllverbrennungsanlagen landen (allein in Wien ca. 600 Tonnen).

© ProjectManhattan

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20% davon werden aus dem Ausland importiert (hauptsächlich aus Dänemark und Deutschland). Um Christbäume kostengünstig anzubieten werden sie im In-und Ausland in eigens dafür angelegten Christbaum-Monokulturen angebaut. Da die Bäume nur gut verkauft werden können, wenn sie makellos aussehen, werden meist Pesitizide zur Begleitwuchserscheinung (Herbizide) und teilweise Pflanzenschutzmittel mit ökotoxikologisch bedenklichen Wirkstoffen eingesetzt.

Die meisten Weihnachtsbaumkulturen liegen auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen, Kahlflächen im Wald und Flächen der energiewirtschaftlichen Leitungsanlagen.

Das Sauerland in Nordrhein Westfahlen ist die größte Weihnachtsbaumregion Deutschlands. Jeder 3. Weihnachtsbaum in deutschen Haushalten und noch mehr exportierte, stammen von hier. 2013 wurde verhandelt, dass Christbaumkulturen aufrgrund des Pestizid-Einsatzes nicht mehr direkt im Wald betrieben werden dürfen.

Bio-Christbäume

Der Anbau von Bio-Christbäumen nimmt zwar zu, macht aber immer noch einen geringen Teil des gesamten Christbaumhandels aus. Bio-Christbäume werden nach der EU-Verordnung 2092/91 des biologischen Landbaus produziert. Diese verbietet den Einsatz von synthetischen Düngemitteln und Pestiziden und verpflichtet zur Verwendung von biologischen Jungpflanzen. Allerdings gibt es noch keine einheitliche Kennzeichnung von Bio-Christbäumen. Bezugsquellen für Biochristbäume findet ihr hier.

Ein lebender Christbaum aus dem Blumentopf

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Eine Alternative zum alljährlichen toten Baum im Wohnzimmer bietet ein lebender Christbaum. Die Bäume werden unbehandelt gezüchtet, im Blumentopf geliefert und können nach den Feiertagen wieder in der Natur (oder im eigenen Garten) eingepflanzt werden. Bei der Firma greentree  (AT) oder happytree (DE) gibt es Bäume in verschiedenen Größen, die über die jeweiligen websites zum Kauf oder zur Miete bestellt werden können. Bei den Bäumen von happytree handelt es sich zusätzlich um fair-trade trees, bei deren Kauf ein Teil an örtliche Gemeinden in Georgien gespendet wird.

Georgien deshalb, weil ein Großteil der Samen für die Weihnachtsbaumproduktion unter gefährlichen Bedingungen von georgischen Zapfen gepflückt wird. Die Stiftung Fair Trees verbessert die Arbeitsbedingungen der waghalsigen Kletterer, fördert Bildung, Gesundheit und Entwicklung der örtlichen Bevölkerung.

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