Meine Stadt: WIEN

Lieblingsplätze und Eco-Hotspots in Wien.

Wien
Meine Stadt: Wien. Vier Lieblingsplätze werden vorgestellt, von Fahrradwegen bis zu Museumstipps. iStock.com/Markus Novak.

1. Ampelfrei an den Arbeitsplatz

Die historischen Mauerbögen der alten Stadtbahn des Jahrhundertwende-Architekten Otto Wagner, ein Verkehrsbauwerk und selbstverständlicher Bestandteil des Wiener Alltagslebens, dessen Einzigartigkeit man sich immer wieder in Erinnerung rufen muss, haben eine neue, noch klimafreundlichere Nutzung als Radweg Spittelau gefunden. Mit dem Fahrrad kommt man vom 18. Bezirk gemütlich und recht ampelfrei an den Donaukanal, vorbei an der Müllverbrennungsanlage, gestaltet vom Menschenfreund Friedensreich Hundertwasser, der sich sein ganzes Leben lang intensiv mit naturverbundenem, menschengerechterem Bauen und Wohnen beschäftigte. Am rechten Flusslauf entlang radelt man quer durch die City bis zur Wiener Ringstraße und erreicht rasch das Naturhistorische Museum Wien.

Ein Gebäude des Architekten Hundertwasser
Friendensreich Hundertwasser war ein österreichischer Künstler, der als Maler, aber auch in den Bereichen Architektur und Umweltschutz tätig war. Bekannt ist er als Gegner der »geraden Linien«. Bild: NHM Wien, K. Vohland.

2. Weltmuseum zwischen Abend- und Morgenland

»Asien beginnt im Südosten Wiens«, soll Fürst Metternich, Staatsmann im Dienste der Habsburger, behauptet haben. Im Orientsaal des Weltmuseums spiegeln Alltagsgegenständen die handelspolitische und kulturelle Ausrichtung Wiens auf den unmittelbar angrenzenden Orient wider. Erinnerungsstücke und Lebensgeschichten erzählen von den facettenreichen Begegnungen zwischen Wien und dem Morgenland, vom Biedermeier bis zum Anbruch des 20. Jahrhunderts. Da kann man einfach sitzen und denken!
weltmuseum.at

Das Weltmuseum Wien versteht sich als Forum, in dem möglichst viele Stimmen Gehör finden sollen. Bild: KHM Museumsverband.

3. Rauf zur Rieglerhütte

Mitten im Wienerwald gelegen ist die Rieglerhütte, seit 1850 ein Ausflugslokal für Wienerinnen und Wiener und hat in Potsdam schon durch die Vorbereitung mit den „Vorstadtweibern“ Bekanntheit erlangt. Erreichbar über einen 2 km langen Fußweg von der Karl-Bekehrty-Straße im 14. Bezirk, erwartet einen ein schöner Gastgarten mit Kinderspielplatz, ein Fußballplatz und ein Reitstall zum Ponyreiten nebenan. Im einzigartigen Gasthaus, seit der 5. Generation im Besitz der Familie Prilisauer, werden lokale Spezialitäten wie Tullnerfelder Schwein, Hütteldorfer Bräu und hauseigene Limonaden serviert.
Nicht biozertifiziert
rieglerhuette.at

Seit 1850 ein beliebtes Ausflugslokal für WienerInnen: die Rieglerhütte im Wienerwald. Bild: Katrin Vohland/ NHM Wien.

4. Wiener Tafel rettet Lebensmittel

Neu ist das Große Tafelhaus der Wiener Tafel am Großmarkt Wien, die ein starkes Zeichen gegen Armut, Hunger und Lebensmittelverschwendung setzt.  Sie versorgt rund 19.000 Menschen mit noch genusstauglichen Lebensmitteln. Den Prinzipien der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung widmet das NHM Wien die Ausstellung »Ablaufdatum. Wenn aus Lebensmitteln Müll wird« (von 19. 11. 2020 bis 4. 6. 2021).
Die Coronakrise hat gezeigt, wie schnell Menschen in Not geraten können. Daher kann gar nicht stark genug betont werden, wie wichtig der Einsatz von Organisationen wie der Wiener Tafel ist, die sich tagtäglich um sozial benachteiligte Menschen kümmert und dabei auch noch tonnenweise Lebensmittel rettet.
wienertafel.at

Die Wiener Tafel rettet bis zu vier Tonnen Lebensmittel pro Tag vor dem Müll.
Bild: Wiener Tafel.

Katrin Vohland ist seit 2020 Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Naturhistorischen Museums Wien. Bild: NHM Wien, Ch. Rittmannsperger.

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