DIY-Tschick #9: Blatt für Blatt

Es grünt so grün. Und weil ich nicht so bin und wegen der Karingartenästhetik habe ich jetzt der Tabakbeetfraktion sogar eine Blüte gegönnt.

Ich bin mitten in der Erntephase. Alle paar Tage werden jetzt ein paar Blätter von jeder Pflanze geerntet. Die Blätter des Tabaks reifen von unten nach oben, das heißt, ich ernte immer die untersten, meist auch größten Blätter. Und zwar dann, wenn die Blätter gerade beginnen leicht gelblich zu werden, also eigentlich schon anfangen abzusterben. Das ist der optimale Erntezeitpunkt für mich, denn ich will mir Zigaretten basteln. Für Pfeifen und Zigarren erntet man früher, wenn die Blätter noch grün sind.

Dann müssen die Blätter zum Trocknen aufgehängt werden. Das ist – soweit ich das bis jetzt beurteilen kann – die wirklich heiße Phase für den Tabakbauern. Jetzt geht’s um Hit oder Shit. Denn: Die Blätter müssen sehr langsam trocknen und dürfen nicht zu staubtrocken werden, weil sie dann zerbröseln.

Ich suche also nach einem zugigen, trockenen Ort an dem die Luft manchmal feucht ist. „Frühnebel in Flussgegenden ist für die Tabaktrocknung förderlich.“ Nun ja, leider. Das nördliche Weinviertel ist keine Flussgegend und Frühnebel gab es hier bislang auch keinen.

Zum Trocknen werden bei mir die Blätter mit einer grossen Nadel an einem halbwegs stabilen Faden aufgefädelt, etwa im Abstand von 5-10 cm.

Ich richte mir zwei Trockenstationen ein: erstens Dachbodenaufgang, zweitens Holzunterstand. Mal sehen was näher an die Flussgegend-Nebel-Bedingungen herankommt…

In ein paar Wochen pofel ich das Grünzeug!

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