Das Melonen-Dilemma

„Obst aus Italien ist eh quasi regional“, sagt meine Freundin, als sie zwei Melonen in der Hitze vom Naschmarkt nach Hause schleppt. „Außerdem hast du gesagt, dass das heimische Obst eh auch einen großen CO2-Rucksack hat.“ Oje. Die Geister, die ich rief, werde ich nun nicht mehr los, scheint es. Tatsächlich ist durch die Hitze und durch das Auslaufen der Erdbeerzeit ein kleines Obst-Loch im Versorgungskalender entstanden, das, so scheint es, nur mit (importierten) Melonen gefüllt werden kann. Obwohl: Es gibt auch leckere Himbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren, die mit Joghurt einen guten Regional-Snack bilden. Bei den Marillen, die wir neulich um ein Schweinegeld am Straßenrand in Klosterneuburg erstanden, war ich mir nicht so sicher. „Ungarn“ stand am Körbchen, eine Freundin hat auch schon heimische Marillen gesichtet. Und Kirschen sind auch regional-saisonal zu haben, also wirkt die Situation gar nicht so trist. Leider bietet auch der Marktcheck keine guten Infos zur Ökobilanz von Melonen, an der Gewissheit, dass sie nicht regional zu haben sind, lässt sich aber kaum rütteln. Das Problem ist, einmal mehr, die Gewohnheit: Auf Melonen will ich im Sommer nur sehr ungern verzichten…

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