Being Bio #2: Aller Anfang ist schwer

von Sophie Huber · 10. Juli 2012

Der Wecker klingelt. Ich muss in die Redaktion. Noch schnell einen Kaffee und dann ab auf mein Rad.

Es geht nichts über einen Kaffee in der Früh. Ich schalte die Maschine ein, will die Milch aus dem Kühlschrank holen… Moment! Milch. Milch – Kuh. Kuh – Tier. Neeeiiin. Gut, dann eben schwarz. Mein Vater meint, man gewöhnt sich dran. Aber gewöhnt man sich nicht an alles? Wie auch immer, ich kann nicht in den ersten 15 Minuten Regel 1 brechen. Also runter mit der schwarzen Suppe. Na ja, nach der ersten Tasse hab ich mich jedenfalls nicht daran gewöhnt. Regel 7 könnte lauten: generell keinen Kaffee.

Maiswaffel und Gurke

Die nächste Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten: Mein Magen knurrt. Ich mache mich auf den Weg zum Bäcker. Fehlanzeige. Es gibt kein einziges Bio-Gebäck ohne Zusatzstoffe. Nächster Laden, gleiches Problem. Das Angebot für biologische, chemiefreie, nachhaltige, grüne Veganer lässt zu wünschen über. Eigentlich beschränkt sie sich auf die Gemüseabteilung. Genauer gesagt, auf einen kleinen Teil der Gemüseabteilung.

Ich kaufe mir Maiswaffeln und eine Gurke. Sehr mager und eintönig. Ich ärgere mich über mich selbst und der Magen knurrt immer noch. Gut gemacht Sophie, Klischee über vegane Lebensweise erfüllt – unterernährt und langweilig. Ich hätte mich besser darauf vorbereiten sollen. Morgen, versprochen!

Ich konnte es einfach nicht glauben: kein Brot ohne chemische Zusätze?! Ich setzte meine Suche fort. Im Bioladen wurde mir erklärt, dass es bei Lebensmittel ohne Verpackung keine EU-weit gültigen Regeln gibt und somit nicht genau klar ist, wie viel von was, wo drinnen ist.

Doch alles kein Problem für einen Brotbackprofi wie mich und so kommt dann auch mal wieder meine Küchenmaschine zum Einsatz. In dem Bioladen hab ich mich gleich mit Lebensmittel und Gemüse eingedeckt. Nach einer kurzen Schockstarre, hab ich meine Brieftasche gezückt und mit einer Menge Geld den Laden unterstützt. Doch eines muss man schon sagen, so ein veganer, biologischer Kühlschrank sieht doch gleich viel hübscher aus.