Altes Pflanzenwissen – überraschend aktuell

Blühender Alant Bild: Museumsdorf Niedersulz

Blühender Alant
Bild: Museumsdorf Niedersulz

Im zeitigen Frühjahr, wenn die Pflanzen ihre Kräfte für den Neustart mobilisieren und der Boden frostfrei ist, gräbt man am besten nach den wahren Bodenschätzen in Garten und Natur.

Was unseren grünen Freunden Halt und Nährstoffe gibt, überrascht mit den unterschiedlichsten Düften: viele Wurzeln, Knollen und Rhizome können duften! Angenehm, betörend, aber auch abschreckend intensiv.

Inula Helenium – Gegen Husten

Unsere Vorfahren wussten um diese unterirdischen Geheimnisse und so fand sich in jedem Bauerngarten ein Wurzelduftspender der besonderen Art: der Alant, Inula helenium, eine gelb blühende mächtige Staude, die vielfach Verwendung fand. Sie half bei Husten und allgemeiner Schwäche, die oft riesigen Blätter mischte man dem Bauerntabak bei und die fleischigen Wurzeln wurden in Scheiben geschnitten und getrocknet. Ihrem feinen Duft haben sie es zu verdanken, dass sie zwischen die Wäsche gelegt wurden. Dort wehrten sie die gefürchteten Motten ab und überdeckten den oft eher unangenehmen Duft der Seifen aus Knochen oder tierischen Fetten.

Die duftenden Iris Florentina

Andere Pflanzen mit duftenden Wurzeln sind z.B. die Veilchenwurz, die mit ihrem Namensgeber nur den charakteristischen Duft gemeinsam hat, aber tatsächlich eine Iris, nämlich Iris florentina  ist. Aus ihren Rhizomen, das am oder knapp unter dem Boden verdickt wachsende Speicherorgane, wurde das bekannte Veilchenöl für Parfums und zum Aromatisieren für Speisen  destilliert.

Mehr über vergrabene Düfte unter: www.museumsdorf.at

 

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