Trauriger Anblick: eine Gruppe Pottwale verendet in der Nordsee

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In den letzten Tagen verendeten gleich mehrere junge Pottwale in der Nordsee. Die Tiere haben sich auf dem Weg Richtung Äquator offenbar in flache Gewässer verirrt.

Vor der deutschen Nordseeküste sind zwei Pottwale gestrandet. Die beiden Jungbullen verendeten auf einer Sandbank vor der ostfriesischen Insel Wangerooge. Dort liegen sie nun und sind dabei gar nicht ungefährlich. Denn im Inneren der 12 und 13m langen Wale entwickeln sich Faulgase, die zur Explosion der Wale führen könnten. Die Sandbank, die wenige hundert Meter vor dem Strand Wangerooges liegt, und nur bei Ebbe zu Fuß zu erreichen ist, ist deshalb weiträumig abgesperrt. Entgasungs-Experten aus den Niederlanden sollen nun dafür sorgen, dass die Wal-Kadaver nicht explodieren.

Schaulustigen bietet sich ein trauriger Anblick. Schließlich hat man den beiden Walen auch die Kiefer entfernt, um Trophäenjäger davon abzuhalten, die begehrten Zähne – Pottwale sind schließlich Zahnwale – zu klauen.

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Falsch abgebogen 

Wenn ein Wal – noch dazu ein junger – in den flachen, deutschen Küstengewässern landet, dann hat er sich gehörig verschwommen. Normalerweise zieht es die Tiere im Winter von den arktischen Gewässern des Nordatlantiks in wärmere Meeresgebiete, etwa rund um die Azoren oder in Äquatornähe. Immer wieder kommt es vor, dass Wale zwischen Norwegen und Schottland in die Nordsee einbiegen und den Weg zurück in den Atlantik nicht mehr finden.

Auch vor der Insel Helgoland wurden zwei Walkadaver angetrieben. Am Strand der niederländischen Wattenmeer-Insel Texel verendeten in den vergangenen Tagen gleich fünf Pottwal-Bullen. Dort war zunächst versucht worden, die Tiere noch zu retten. Experten halten es für wahrscheinlich, dass sich gleich eine ganze Gruppe von Jungbullen auf dem Weg in Richtung Äquator verschwommen hat.

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