Wie man Vögel im Winter richtig füttert

(Bild: Natur im Garten / Alexander Haiden)

Brauchen Vögel zusätzliches Futter? So unterschiedlich die Meinungen auch unter Fachleuten zur Vogelfütterung im Winter ausfallen, eines ist unbestritten: Wenn gefüttert wird, dann bitte richtig! 

Nahrungsknappheit in der Kulturlandschaft

Die wesentliche Ursache ist die Ausräumung der Landschaft und die damit einhergehende Tatsache, dass Tieren generell weniger Nahrung zur Verfügung steht. Problematisch ist unter anderem der Rückgang von Insekten (durch Lichtverschmutzung, Pestizide, Verlust an Lebensräumen, um einige Gründe zu nennen). Insekten sind eiweißreiches Futter für Jungvögel. Will man also das Problem nachhaltig lösen, ist eine naturnahe Gestaltung und Bewirtschaftung oberste Priorität: strukturreiche Hecken, ein breites Angebot an Nahrungspflanzen für die Tierwelt, angefangen bei ungefüllten Blüten bis hin zu Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten.

Ganzjahresfütterung oder Winterfütterung?

Was die Vogelfütterung betrifft, unterscheiden ExpertInnen zwischen der Winterfütterung und der Ganzjahresfütterung. Die Ganzjahresfütterung hat den Vorteil, dass sie vor allem in Zeiten der Nahrungsnot den Vögeln hilft: Diese Notphasen sind nicht nur im Winter vorhanden, sondern in Ackerbaugebieten ist die Zeit nach der Getreideernte (also im Hochsommer) besonders kritisch.

Es spricht einiges dafür, die Winterfütterung bereits im September zu beginnen. Vögel müssen potentielle Futterorte noch vor dem Kälteeinbruch kennenlernen. Da sich Vögel gerne und schnell an die Futterspenden gewöhnen, sollte möglichst durchgehend bis Frühlingsbeginn gefüttert und die Fütterung dann langsam eingestellt werden.

Insekten sind begehrtes Futter, da sehr eiweißhaltig. (Bild: Natur im Garten / Alexander Haiden)

Was soll ich füttern?

Buchfink, Haussperling, Grünfink und Gimpel sind typische Körnerfresser, die mit ihren kräftigen Schnäbeln harte Schalen leicht öffnen können. Meisen und Kleiber nehmen zusätzlich auch gerne tierische Fette an. Zu den Weichfressern zählen Amsel, Drosseln, Rotkehlchen, Buntspecht oder Zaunkönig. Sie lieben Insekten und Würmer sowie diverse Beeren, Dörrobst, Rosinen, Nüsse, in Fett getränkte Haferflocken und Äpfel. Für die Fütterung eignen sich Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Hirse, Getreidekörner oder diese mit Fett gemischt als Futterringe und Futterknödel, sowie Fett-Kleie-Haferflocken-Gemische, Nüsse, Obst, Rosinen, Beeren oder Rindertalgstücke.

Wichtig: Absolut Tabu sind Speisereste und auch Brotkrümel, da Gewürze, Salz und verdorbenes Fett kein geeignetes Vogelfutter sind und für Vögel gefährlich werden können!
Sinnvoll sind Futterspender und Futtersilos, denn dort bleibt das Futter trocken und kann sich nicht mit dem Vogelkot vermischen. Zusätzlich helfen flache Wasserstellen auf erhöhten Plätzen.

Auch Eichhörnchen bedienen sich am reich gedeckten Vogelfuttertisch. (Bild: Natur im Garten / Barbara Schrattenholzer)

Wie leben und nisten Vögel eigentlich?

Es wird zwischen den sogenannten Freibrütern und Höhlen- bzw. Halbhöhlenbrütern unterschieden. Die Freibrüter brauchen undurchdringliches Gestrüpp zum Beispiel in Form von Hecken aus Weißdorn, Schlehe, Kreuzdorn, Heckenrose und Berberitze. Auch in alten Efeubeständen, im Unterholz und in Steinhaufen mit versteckten Nischen können sie Platz finden.
Typische Freibrüter sind Amsel, Zaunkönig, Singdrossel, Buchfink und Rotkehlchen.

Höhlenbrüter und Halbhöhlenbrüter brauchen Baumhöhlen und hohle Astlöcher, also Alt- und Totholz. Nistkästen sind eine sinnvolle und willkommene Ergänzung, über die sich Meisen, Sperling, Gartenrotschwanz, Kleiber und Specht freuen.

Das Vogelfutter ist im Futtersilo vor Vogelkot geschützt und bleibt so sauber und trocken. (Bild: Natur im Garten / Barbara Schrattenholzer)


Weitere Infos: www.naturimgarten.at

 

VERWANDTE ARTIKEL