Gibt es das Öko-Smartphone?

 

Nokia baut den Umweltgedanken in ein Telefon ein. Wir haben das Smartphone getestet.

Jeder braucht es, jeder verwendet es. Keiner will darauf verzichten. Das Mobiltelefon ist ein ständiger Begleiter und zunehmend die Zentrale, um seine Kommunikationsbedürfnisse abzudecken. Entsprechend groß sind die abgesetzten Stückzahlen, und damit verbunden die Auswirkungen auf die Umwelt.

Die großen Smartphone-Hersteller stehen damit im Rampenlicht, wenn es um die Untersuchung deren Unternehmen und Produkte auf Umweltkriterien und Nachhaltigkeit geht. Ein sehr breites Ranking wird dabei von Greenpeace vorgenommen. Das letzte stammt von November 2011 und bewertet die eingesetzten Materialien und die Umweltfreundlichkeit der Prozesse genauso wie die verwendeten Energieformen oder den Energieverbrauch der Geräte.

Es ist eine durchaus empfehlenswerte Lektüre, es sind einige Unterschiede zwischen den Herstellern erkennbar. Der ehemalige Musterschüler Nokia ist nach Erweiterung der Kriterien zum Vorjahr auf den dritten Platz abgerutscht und knapp vor Apple gelandet, die sich wiederum verbessert haben. Mit Abstand folgen Sony Ericsson und Samsung. Den letzten Platz belegt RIM, Hersteller der BlackBerry-Smartphones. HTC ist im Ranking nicht vertreten.

Mit dem Nokia 700 zeigt der finnische Hersteller, was möglich ist, um ein möglichst umweltfreundliches Telefon zu erzeugen. So wird beispielsweise recyclierter Kunststoff eingesetzt sowie auf eine lange Akkulaufzeit geachtet. Im Praxistest steht das Telefon seinen Kollegen nichts nach.

Zum Einsatz kommt Nokias Betriebssystem Symbian in der neuesten Version. Dort offenbart sich ein Unterschied zu Apple oder Windows Mobile: Es ist keine Benutzerregistrierung erforderlich, um das Gerät sinnvoll nutzen zu können, um Software auf seinem Gerät zu installieren oder ein Update für das Gerät zu beziehen.  Damit ist die Privatsphäre des Benutzers besser geschützt.

Wer in der Kaufentscheidung Umweltkriterien berücksichtigen möchte, kann bei Nokia ein umfangreiches Eco Profile für ein einzelnes Gerät herunterladen. Leider ist der Link etwas versteckt und nur auf der internationalen Seite zu finden. Auch andere Hersteller setzen in diesem Bereich auf Transparenz: Apple bietet einen Environmental Report an, bei SonyEricsson heißt es Environmental declaration. Leicht sind diese Informationen nicht zu finden, eine Integration in die deutschsprachigen Produktseiten ist allen Anbietern anzuraten. Bei Samsung war die Suche nach gerätespezifischen Kriterien erfolglos.

Wie man sieht, kann man mit etwas Mühe ein „grünes“ Telefon im Angebot finden. Vielleicht finden sich noch andere Anbieter, die ähnlich wie Nokia versuchen, zumindest für einzelne Geräte zu zeigen, was in diesem Bereich möglich ist, damit auch hier ein Wettbewerb entsteht.

Links:

http://marktcheck.greenpeace.at/elektronikranking.html

http://www.nokia.com/at-de/produkte/smartphones-und-handys/700

http://www.nokia.com/ecoprofile

http://www.apple.com/environment/reports/

http://www.knipp.org/2012/05/nokia-700-das-gruene-smartphone/

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