Shortlist: 24 potenzielle Bioprodukte des Jahres – Kategorie Retail & Big Brands

Diese 24 Produkte haben es in der Kategorie »Retail & Big Brand« auf die Shortlist fürs Bioprodukt des Jahres geschafft.

Bereits seit 2018 wird der Preis für das »Bioprodukt des Jahres« vergeben – in zwei Hauptkategorien: Farm & Craft für bäuerliche Produkte und Hochwertiges aus Manufakturen sowie Retail & Big Brand für Produkte größerer Vermarktungs- oder Handelsunternehmen. Zugelassen sind in beiden Kategorien zertifizierte Bioprodukte (zertifiziert gemäß Bio-Verordnung der EU).

Die Veranstaltung »Bio Österreich« wurde leider abgesagt. Die Verleihung erfolgt am Freitag, den 10. November auf dem Messegelände in Wieselburg.

Folgende Produkte sind in der Kategorie »Retail & Big Brand« nominiert.
Die Listung erfolgt alphabetisch und entspricht keinerlei Wertung.

Backmari – Strawanzer (Brotbackmischung)

Backmischungen sind praktisch, besonders wenn es aus gesundheitlichen Gründen speziellen Ernährungsbedarf gibt. Diesem Marktsegment hat sich Backmari verschrieben. Auch die Strawanzer-Backmischung für eine Art Mischbrot lässt sich einfach verwenden: »Einfach Wasser, Backtriebmittel (Backpulver, Hefe oder frischen Sauerteig) dazu geben und eventuell etwas Essig, umrühren, stehen lassen, einen Laib formen oder in die Kastenform geben und direkt backen«, empfehlen die beiden Backmari-Gründerinnen. Der Strawanzer ist glutenfrei, weizenfrei, allergenfrei, vegan und kommt ohne Zusatzstoffe und Zucker aus. Geschmacklich dominieren Buchweizen und Kichererbsen. Ebenfalls in der Backmischung findet sich Kartoffelmehl, Goldleinsamenmehl, getrockneter glutenfreier Sauerteig getrocknet (aus Buchweizenmehl) und Salz. Einfach zuzubereiten und eben praktisch für Zöliakie-PatientInnen und Menschen mit Glutenunverträglichkeit.

Der Strawanzer von Backmari ist eine gluten- und weizenfreie Mischbrotbackmischung. (Bild: Mari Ernährungskonzepte GmbH)

Fini’s Feinstes – Bio-Pizzamix glutenfrei

Fini’s Feinstes BIO-Pizzamix ist als gluten- und weizenfreie Mischung besonders für Menschen mit Zöliakie geeignet und über Supermärkte gut verfügbar. Die Mischung ist klarerweise nicht ausschließlich auf die Verwendung zum Pizzabacken beschränkt. Auch für Brot und Gebäck ist sie geeignet. Die Zutaten stammen zu 96 Prozent aus österreichischem Bioanbau. Der Pizzamix beinhaltet Maisstärke, Maismehl, gekeimtes Linsenmehl, Guarkernmehl, Flohsamenschalen und Xantahn. Die prominente Platzierung des EU-Biosiegels ist wohl als Statement und Bekenntnis zu mehr Bio gemeint. Die Zubereitung ist ein Kinderspiel: »Alle Zutaten lt. Rezeptur per Hand in einer Schüssel zu einem weichen Teig kneten. 90min rasten lassen und anschließend auf einem Blech mit Backpapier ausstreichen. Beliebig mit Zutaten verfeinern und die Pizza bei 230°C ca. 25 backen.«

Glutenfreie Bio-Pizzamix von Fini’s Feinstes mit Zutaten, die zu 96 Prozent aus Österreich stammen. (Bild: GoodMills Österreich GmbH)

Finis Feinstes – Bio-Weizenkeime

Dieses Produkt ist gleichermaßen höchst innovativ wie es die Industrielogik offenbart: Erst werden die Keimlinge – kleine, gold-gelbliche Blättchen – bei der Aufbereitung des Getreides entfernt (v. a. um die Haltbarkeit zu erhöhen). Dann werden diese wiederaufbereitet, werblich aufgewertet und als Superfood vermarktet. Jedenfalls ist es innovativ von GoodMills, ein hochwertiges, gesundes Nebenprodukt zu verwerten. Weizenkeime weisen einen erhöhten Fett-, Eiweiß- und Ballaststoffgehalt auf, beinhalten Vitaminen, Mineralstoffe und in hoher Konzentration auch Spermidin. Empfohlen wird, sie im Salat oder als Topping zu verwenden: aufs Butterbrot, auf Porridge, Cremesuppen oder eben zum Salat.

Ein wertvolles Nebenprodukt der Mehlproduktion: Bio-Weizenkeime von Finis Feinstes. (Bild: GoodMills Österreich GmbH)

Hermann – Bio Funghi Pad

Hermann und Thomas Neuburger verstehen ihr Fungi Pad als »kulinarische Leinwand«. Sie hätten ihr Pad auch einfach »Schnitzel« nennen können. Doch diese Bezeichnung beschränkt sofort die eigenen Gedanken was die Möglichkeiten der Zubereitung angeht und beschneidet die Fantasie. Denn das Fungi Pad – bestehend aus Kräuterseitlingen (56 Prozent), Pflanzenöl, gekochtem Reis, getrockneten Ei, Pfeffer und Reisquellmehl – ist vielseitig verkochbar. Deshalb bewerben die beiden Food-Innovatoren ihr Fungi Pad auch mit dem Slogan »1 Pad. 100 Möglichkeiten«. Rezepte, die einfach nur nachgekocht werden können oder aber die Kreativität in der Küche anregen, gibt es auf der Website von Hermann.Bio zu Hauf. Wie früher, bei den mittlerweile vom Markt genommenen Fleischersatzprodukten, sind alle Zutaten aus biologischer Herkunft und kommen ohne Aromen und Geschmacksverstärker aus. Auch geschmacklich leiwand.

Die fürs Fungi Pad von Hermann.Bio verarbeiteten Kräuterseitlinge wachsen im Mühlviertel, in mittlerweile 38 Pilzzuchthallen. (Bild: Neuburger Fleischlos GmbH)

Ja! Natürlich – Bio-Apfelsorbet

Beim Eis scheint es vielfach egal, woher Rohstoffe und Zutaten stammen. Nicht so bei Ja! Natürlich, dessen Apfelsorbet von einem Kremstaler Handwerksbetrieb kommt. Obwohl es sich dabei um eine Molkerei handelt – die traditionsreiche Biomolkerei Leeb – ist das Sorbet rein pflanzlich. Die frisch passierten sowie die im beigemischten Mus enthaltenen Äpfel wurden in österreichischen Bioapfelkulturen geerntet. Natürlich kommen auch das im Apfelmus verarbeitete Zitronensaftkonzentrat, Zimt, Vanille und der Stabilisator Johannisbrotkernmehl aus biologischer Landwirtschaft. Und auch geschmacklich passt hier alles. Das Sorbet ist fein fruchtig, nicht zu süß, die Kristalle klumpen nicht, sondern zergehen zart auf der Zunge. Am besten lässt man das Apfelsorbet vor dem Essen ein paar Minuten im Kühlschrank antauen – und löffelt es dann pur. Ja! Natürlich empfiehlt es aber auch zu Kuchen, Palatschinken, in erfrischenden Getränken und Cocktails.

Regionales Fruchteis aus heimische Biorohstoffe, verpackt in Karton: das Bio-Apfelsorbet von Ja! Natürlich. Besser geht kaum. (Bild: Rewe)

Ja! Natürlich – Bio-Buchweizenmehl

Im Grunde ist Buchweizenmehl ein Klassiker, der sich besonders für die Zubereitung verschiedener Pfannkuchenrezepte eignet, Crêpes ebenso wie Galettes, Blinis oder Waffeln. Auch in der glutenfreien Küche ist gemahlener Buchweizen eine beliebte Grundzutat. In Österreich musste Buchweizen als Feldkultur dennoch durch die Biolandwirtschaft wiederentdeckt werden. Dass Ja! Natürlich ihn nun, von der Salzburger Lerchenmühle vermahlen, flächendeckend verfügbar macht, fördert den Absatz und Anbau dieser wertvollen Kultur. Denn diese liefert weit mehr als bloß hochwertiges Mehl: Buchweizen ist für die Landwirtschaft wichtig in der Fruchtfolge, zum Aufbau und Schutz des Bodenlebens. Außerdem bietet er zur Blütezeit großflächige Bienenweiden (die auch Schmetterlinge und anderen Insekten gerne anfliegen). Das 0,5-Kilo-Papiersackerl ist für die große Mehrheit der BioköchInnen wohl das perfekte Gebinde: Die Menge überfordert nicht und kann gut aufgebraucht werden. Eindeutig eine Bereicherung im Supermarktuniversum.

Durch Ja! Natürlich flächendeckend verfügbar: Buchweizenmehl in bester heimischer Bioqualität. (Bild: Rewe)

Ja! Natürlich – Bio-Tofu Natur in Salzlake

Neben Müsli ist Tofu das geradezu archetypische Bioprodukt. Dementsprechend viel Konkurrenz gibt es am Markt. Der aromatische Bio-Tofu von Ja! Natürlich ist dennoch einzigartig. Stammt das zu Tofu verarbeitete Soja doch zu 100 Prozent von Bioanbauflächen aus der Bundeshauptstadt Wien. Drei Biolandwirte konnten als langfristige Kooperations- und Anbaupartner gewonnen werden. Verarbeitet wird das Soja im Wiener Umland. Bioregionaler geht also nicht. Auch das Einlegen in Salzlake ist außergewöhnlich, macht die pflanzliche Proteinquelle aber besonders saftig, weich und schmackhaft. Auf Transparenz und volle Recyclingfähigkeit setzt auch die Verpackung. Der Tofu selbst ist vielfältig genießbar: roh, gebraten, mit Zwiebel, Essig und Öl als falsche »Saure Wurst« mariniert, im Clubsandwich oder als Teigtaschenfüllung. Die Salzlake lässt sich beim Öffnen der Verpackung gut auffangen und z.B. in Suppen verwerten.

Einzigartig: Das Soja für den Tofu von Ja! Natürlich wird auf Bioanbauflächen in der Bundeshauptstadt geerntet. (Bild: Rewe)

Ja! Natürlich – Bio-Streichfein

Die Idee des »Mischfetts« ist nicht ganz neu. Als konventionelles Produkt gibt es streichfähige Mischungen aus tierischer Butter und pflanzlichem Öl seit langem. Wer punkto Tierwohl auf Bio wert legt, konnte zu solchen Produkten aber kaum guten Gewissens greifen. Das Bio-Streichfein, das Ja! Natürlich gemeinsam mit Berglandmilch auf den Markt gebracht hat, besteht zu 80 Prozent aus österreichischer Biomilch und zu 20 Prozent aus österreichischem Sonnenblumenöl. Das macht es besonders cremig und hilft es, den Konsum tierischer Lebensmittel zu reduzieren, ohne dafür Geschmackseinbußen hinnehmen zu können. Denn Streichfein kann geschmacklich durchaus mit Butter mithalten. Streichfein ist aber auch einfach nur praktisch. Denn viele Rezepte verlangen als Zutat weiche Butter. Mit Streichfein kann sie direkt aus dem Kühlschrank verarbeitet werden.

Geeignet fürs butterreduzierte Schnittlauchbrot ebenso wie für die Zubereitung von Rezepten, die weiche Butter verlangen: das Bio-Streichfein von Ja! Natürlich. (Bild: Rewe)

Leeb – Vital Bio Schafmilchjoghurt Heidelbeere (125 Gramm)

Ein geschmacklich ausgewogenes, cremiges, nicht zu saures Schafmilchjoghurt mit frischen Heidelbeeren mit Zutaten aus 100% Biolandwirtschaft. Für hochwertige Schaf- und Ziegenmilchprodukte ist die Molkerei Leeb aus dem Kremstal seit langem eine sichere Adresse. Konsequent bio seit vielen Jahren. Über Haltung der Schafe und Herkunft der Heidelbeeren hätte man gerne mehr Infos, sonst gibt es hier aber nichts auszusetzen. Die zum Joghurt verarbeitete pasteurisierte Milch hat einen Fettanteil von mindestens 5 Prozent. Gearbeitet wird nicht mit einer Fruchtzubereitung, sondern mit frischen Früchten. Vorbildlich.

Sauberes Produkt, schön cremig, mit frischen Heidelbeeren: das Vital Bio Schafmilchjoghurt Heidelbeere von Leeb. (Bild: Leeb Biomilch GmbH)

Leeb – Vital Bio Schafmilchjoghurt nach griechischer Art (125 Gramm)

Eine geschmackliche Reise nach Griechenland ermöglicht dieses wunderbar cremige, stichfeste Schafmilchjoghurt nach griechischer Art. Hergestellt wird es aus pasteurisierter Schafmilch mit mindestens 7,5 Prozent Fett von der oberösterreichischen Biomolkerei Leeb. Hier passt einfach alles: Konsistenz, Mundgefühl, Aroma, Farbe. Überzeugend und kann Importware gut in bioregionaler Qualität ersetzen.

Ein fettreiches, geschmacklich überzeugendes Schafmilchjoghurt nach griechischer Art von Leeb. (Bild: Leeb Biomilch GmbH)

Leeb – Vital Bio Ziegenmilchjoghurt (400 Gramm)

Ein einwandfreies Ziegenmilchjoghurt aus bioregionaler Ziegenheumilch mit typischem Eigengeschmack und einem Fettanteil bei der verarbeiteten Milch von mindestens 4 Prozent. Die von der Molkerei Leeb verwendete Milch stammt von Biobetrieben aus der Umgebung und wird noch am Tag der Abholung verarbeitet. Langfristige Abnahmeverträge geben den Biobäuerinnen und -Bauern Planungssicherheit und sichern Mehrwerte in den Regionen.

Oberösterreichische Bioziegenmilch wird zu Leebs Vital Bio Ziegenmilchjoghurt. (Bild: Leeb Biomilch GmbH)

MyLove-MyLife – Coconut Ice Cream Mango (340 Gramm)

Bio-Kokoseis mit Mango »aus Österreich« ist ungewöhnlich. Wobei natürlich weder Kokos, noch Mango aus heimischem Anbau stammen. Da die Herkunft nicht angeführt wird, ist von biozertifizierter Weltmarktware auszugehen. Dass diese vegane Eiskreation annähernd die Cremigkeit und den Geschmack von »Milcheis« erreicht, liegt wohl am hohen Anteil von Kokosmark, der hier veredelt wird. Das Eis ist nicht zu süß, die Mango gibt eine angenehme leichte Säure. Der praktische Papierbecher gehört mittlerweile zur klassischen Eisverpackung. Auch das Design ist sehr ansprechend und modern.

Oberösterreichische Eiskreation, vegan und laktosefrei: die Coconut Ice Cream Mango von MyLove-MyLife. (Bild: Hale GmbH)

MyLove-MyLife – Hafer-Joghurtalternative Apfel-Müsli (400 Gramm)

Diese fermentierte Bio-Hafercreme mit Apfel und 1,6 % Müsli liefert gewissermaßen ein fertiges pflanzliches und laktosefreies Birchermüsli. Der dafür verwendete Hafer stammt aus regionalem Anbau. Die Herkunft der restlichen Biozutaten (Zucker, Äpfel, Kokosöl, Apfelpüree) wird nicht angeführt. Gearbeitet wird ohne Aromen. Geschmacklich ist die Hafer-Joghurtalternative rund und stimmig. Ein Zielgruppenprodukt wie aus dem Bilderbuch. Gelungen.

Die Hafer-Joghurtalternative Apfel-Müsli von MyLove-MyLife verarbeitet u.a. bioregionalen Hafer. (Bild: Hale GmbH)

MyLove-MyLife – Kokos-Joghurtalternative Natur (400 Gramm)

Bio-Kokoscreme als Basis für eine Joghurtalternative ist nicht ganz neu. Neu ist, dass diese fermentiert wurde und dass sie in Österreich produziert wird; und zwar von der Hale GmbH, einem 2016 im Umfeld der Biomolkerei Leeb gegründeten Unternehmen, das mittlerweile klar international ausgerichtet agiert. Die durchaus schmackhaften, hochwertigen Ersatzprodukte in Bioqualität sind allesamt vegan, laktosefrei und als junge, tendenziell urbane Lifestyle-Produkte positioniert. Das zuckerfreie Bio Kokos Natur ersetzt in der Produktpalette das klassische Naturjoghurt aus Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch. Den von der Üppigkeit echter Milch verwöhnten Gaumen überzeugt das zwar nicht zu 100 Prozent, dennoch ist dieser Annäherungsversuch beachtlich. Cremig und mild. Sehr überzeugend: Design und Packaging.

Kokos-Joghurtalternative Natur von MyLove-MyLife: ein Ersatz fürs Naturjoghurt aus tierischer Milch. (Bild: Hale GmbH)

MyLove-MyLife – Mandel-Joghurtalternative (400 Gramm)

Ein stimmiges veganes, laktose- und glutenfreies Zielgruppenprodukt für alle, die – aus welchen Gründen auch immer – auf Joghurt aus richtiger Milch verzichten wollen (oder müssen). Dass der immense Wasserverbrauch im Mandelanbau ein Thema ist, hat sich herumgesprochen. Das gilt auch für Italien, woher die verarbeitete Mandeln stammen; natürlich aus Bioplantagen. Geschmacklich gibt es keine Einwände. Die fermentierte Mandelcreme schmeckt leicht säuerlich, ist cremig, spürbar ist ein Hauch Marzipan.

Sehr schöne Verpackung, stimmiger Inhalt und auch der Geschmack der Mandel-Joghurtalternative von MyLove-MyLife passt. (Bild: Hale GmbH)

Pannatura – Bio-Kichererbsen getrocknet

Das Burgenland, gerade erst von der EU als »Best Organic Region« gewürdigt, ist politisch auf dem Weg zum »Bioland Burgenland« und verfügt über einen großen Bio-Leitbetrieb beziehungsweise eine große Biomarke: Pannatura. Hinter Pannatura steckt das Bio-Landgut Esterhazy, das im milden und gemäßigten pannonischen Klima neben Wein und Getreide u. a. Kichererbsen anbaut. Mit ihrem Eiweißgehalt (19 Prozent) sind die Hülsenfrüchte ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und vielfältig einsetzbar. Ob als sättigende Beilage, Suppeneinlage, zu Hummus verarbeitet oder in Salaten, ob als Basis für Falafel oder Aufstriche – die Kichererbse ist aus der zeitgemäßen Küche nicht wegzudenken. Die Kichererbsen werden getrocknet im 300-Gramm-Säckchen verkauft. Vor dem Verzehr müssen sie mindestens 12 Stunden eingeweicht und danach gekocht werden.

Getrocknete Bio-Kichererbsen von Pannatura, gewachsen und geerntet auf den Feldern des Biolandguts Esterhazy. (Bild: Andreas Tischler)

Peast Performance –  High Protein Snack

Würzig-herzhafte Proteinsnacks auf Basis von europäischem Erbsenprotein in zwei Geschmacksrichtungen: Mediterran und Falafel Style. Einmal abgestimmt mit Olivenöl und typischen Gewürzen wie Tomate, Rosmarin und Basilikum. Das andere Mal abgestimmt mit Kichererbsenmehl und Gewürzen wie Korianderkraut und Kreuzkümmel. Beide Male: bio, vegan, glutenfrei, ohne Soja. Die Zielgruppe ist durch die Verpackung klar. Es geht um Menschen, die einen Teil ihrer Freizeit zum Auspowern und Aufbauen im Fitnessstudio verbringen und ihre Leistung durch einschlägige Snacks ankurbeln wollen. Wir haben es also mit Functional Food zu tun. Die Snacks von Peast Performance sind da konsequent und kompromisslos in der Qualität und stimmig im Design und in der Zielgruppenansprache. Functional Food ist ein Faktum und ein großer Markt. Gut, dass die Biobranche ihn nicht ignoriert.

Die funktionellen Proteinsnacks von Peast Performance gibt es in zwei Geschmacksrichtungen: Mediterran und Falafel Style. (Bild: BiologoN GmbH)

Pinzgau Milch – Almsenner Meisterstück Weinader

Optisch ein Hingucker durch die farbigen Weinadern, die den Käse durchziehen. Rotwein und Aronia verleihen dem Almsenner Meisterstück vor allem Farbe. Hier schlägt vor allem der Aroniatrester als Affinage durch. Möglich macht das ein neues Pikierverfahren. Geschmacklich machen sich Wein wie Aronia weniger bemerkbar als erwartet. Das ändert nichts daran, dass das Meisterstück seinen Namen verdient. Da die Pinzgau Milch auf den »sorgfältig ausgewählten Rotwein aus Österreich« verweist, wäre es allerdings interessant gewesen, zu erfahren, auf welchen Biowein und welche/n WinzerIn die Wahl fiel.

Optisch wie geschmacklich ein Mittelpunkt für die Käseplatte: der Weinkäse von Pinzgau Milch, das Almsenner Meisterstück Weinader (Bild: Pinzgau Milch Produktions GmbH)

Rebel Meat – KIDS Bio Hühnersticks aus Fleisch und Gemüse

Rebel Meat verfolgt das Ziel, den Fleischkonsum genussvoll zu reduzieren und hochwertige, gesunde Fleischprodukte auf dem Markt zu etablieren. Mit Angeboten für Kinder (bzw. mit vertretbaren Convenience-Produkten für Eltern und Erziehungsberechtigte) und der KIDS-Schiene hat das Wiener Unternehmen nun scheinbar die richtige Nische dafür gefunden. Und mit dem nunmehr dritten Produkt wird sie ausgebaut. In ihren Hühnersticks »versteckt« Rebel Meat gewissermaßen Gemüse. Die Sticks schmecken wie klassische Chicken Nuggets (okay, eigentlich schmecken sie besser …), enthalten aber zu einem hohen Anteil Gemüse (17 Prozent Karfiol, 14 Prozent weiße Bohnen, 4,5 Prozent Zwiebel), außerdem Ei, Weißbrotwürfel, gemahlene Hirse und Gewürze. Der überwiegende Teil der Zutaten (Hühnerfleisch und Vollei) kommt aus österreichischer Biolandwirtschaft. Der Rest ist wechselnder Herkunft, aber jedenfalls biozertifiziert. Schmeckt hervorragend, ist für die Zielgruppe liebevoll verpackt und macht es für Eltern kleiner Fleischtiger weniger schwer, weniger Fleisch zu servieren. Weiter so.

Die KIDS Bio-Hühnersticks von Rebel Meat sind fleischreduziert, aber schmackhaft. Sie enthalten Gemüse (Karfiol, Bohnen, Zwiebel), schmecken aber wie klassische Chicken Nuggets. (Bild: Rebel Meat GmbH)

Rosenfellner Mühle – Bio Proteinreiche Mehlmischung

Als »bekömmlichen Ausgleich zu all deinen Weizen- und Dinkelmehl-Rezepten« preist die Rosenfellner Mühle aus dem Mostviertel ihre proteinreiche Mehlmischung an und rät: »Ersetze in jedem Weizen- oder Dinkelmehlrezept das Mehl 1:1. Hervorragend zum Kochen und Backen.«
Dagegen ist wenig einzuwenden. Und auch wenn es am Markt bereits einige proteinreiche Mehlmischungen gibt: Aus regionalen Biozutaten sind sie kaum einmal. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist die Mischung von Getreide und Hülsenfrüchten jedenfalls höchst sinnvoll. Weizen, Bohnen und Leinsamen liefern hier Eiweiß und Kraft. Eine glutenreiche pflanzliche Ernährungsergänzung für Menschen mit erhöhtem Proteinbedarf.

Verglichen mit Weizenmehl, das durch sie ersetzt werden kann, enthält die Proteinreiche Mehlmischung der Rosenfellner Mühle um 150 Prozent mehr Eiweiß. (Bild: Rosenfellner Mühle & Naturkost GmbH)

Rosenfellner Mühle – Bio Puragran Aktiv+

Ein Lifestyleprodukt mit heimischen Zutaten ist dieses Mostviertler Mineralstoffpräparat, das ein Lebensmittel ist. Positiv zu erwähnen: ein wenig verarbeitetes Lebensmittel. Zielgruppe sind SportlerInnen. Die Mischung aus dem Superfood Braunhirse(vollkornmehl), teilentölten gemahlenen Mandeln, Leinsamen, Weienkleie, Dolomit und Acerolafruchtpulver wird zum täglichen Einrühren ins Joghurt, Müsli, Porridge oder Smoothie empfohlen, kann in der gleichen Menge (2-3 gestrichene Esslöffel = 30 Gramm) aber auch in Cremesuppen, Eintöpfen, Aufstrichen oder Palatischinken verarbeitet werden. Ein weiterer, dringend notwendiger Bio-Vorstoß in den Lifestyle-Fitness-Bereich.

Das heimische Superfood Braunhirse trifft im Bio Puragran Aktiv+ der Rosenfellner Mühle auf Mandeln, Leinsamen. (Bild: Rosenfellner Mühle & Naturkost GmbH)

Woerle – Bio Frischkäse aus Heumilch g.t.S. – Kräuter

Seit 1889 steht die von Johann Baptist Woerle gegründete Privatkäserei für hochwertigen Käse. Bio spielte dabei bis vor kurzem kaum eine Rolle. Umso erfreulicher, dass sich das seit einiger Zeit ändert – u. a. mit diesem klassischen Kräuterfrischkäse (mit mindestens 70% Fett i.Tr.). Für diesen wird tagesfrische, pasteurisierte Heumilch verarbeitet. Die Konsistenz ist fein, der Geschmack mild und gefällig. Überzeugt sowohl auf dunklem Roggenbrot, als auch auf knusprigem Weißbrot, als Dip und lässt sich auch für Saucen oder als Basis für Aufstriche weiterverarbeiten.

Kräuterfrischkäse aus Heumilch von den Gebrüdern Woerle. (Bild: Gebrüder Woerle GmbH)

Woerle – Bio Frischkäse aus Heumilch g.t.S. – Natur

Ein Klassiker für alle, die es pur bevorzugen: Woerles Frischkäse aus frischer, pasteurisierter Heumilch. Als Zugabe gibt es einzig unjodiertes Meersalz. Die Konsistenz ist fein-cremig, der Geschmack mild. Geeignet als Brotaufstrich, als Dip oder auch als Füllung.

Klassiker, seit einiger Zeit auch in Bioqualitär: der Heumilch-Frischkäse von Woerle (Bild: Gebrüder Woerle GmbH)

Zissi’s Kakaotraum – Granola Müsli

Wirklich köstlich und sehr crunchy schmeckt dieses Granola-Müsli von BiologoN aus dem Tiroler Hochfilzen, vermarktet als »Zissi’s Kakaotraum«. Statt mit Kristallzucker wird es mit Datteln gesüßt. Die Hauptzutat sind Haferflocken. Ebenso verarbeitet werden Rapsöl, Kokosraspeln, getoastete Kokoschips und Kakaonibs. Müssen nicht als Müsli gegessen werden, sondern eignen sich auch als süße Knabberei. Einziger Einwand: Infos zur Herkunft der Zutaten wären wünschenswert.

Zissi’s Kakaotraum ist ein köstliches Granola Müsli aus Tirol. (Bild: BiologoN GmbH)

Bioprodukt des Jahres

Die Bioprodukte des Jahres – seit 2018 küren die Messe Wieselburg und BIORAMA herausragende Bioprodukte Österreichs.

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