Rosé mit Ansage

Rosé ist auch in Niederösterreich und im Burgenland nicht mehr in erster Linie lieblicher Wein zum Nebenbeitrinken, sondern Experimentierfeld für WinzerInnen und nicht nur im Sommer willkommen.

Bild: Christoph Hoch, Herbert Zillinger, Mehofer Neudeggerhof

Rosé N.V. – Christoph Hoch
Christoph Hoch ist bekannt für seine Pet Nats, mit denen er den aktuell anhaltenden Trend mitbestimmt und diesem die Richtung durchaus vorgegeben hat. Es zahlt sich aus seine Weine, die mindestens genauso begeistern, nicht zu übersehen. Den Rosé dominiert eine Balance aus Mineralik, kräftiger Frucht und gleichzeitiger Leichtigkeit. Im Gegensatz zu seinen Weißweinen gibt es hier deutlich weniger bis keine mostige Note. Hoch, der biodynamisch arbeitet, lässt den Wein ohne Zusätze spontan vergären und bringt den kalkreichen Boden und das kühle Klima in Hollenburg in die Flasche.
christoph-hoch.at

Spring Break – Herbert Zillinger
Respekt-Winzer Herbert Zillinger, der sein Weingut in Ebendorf im Waldviertel gemeinsam mit seiner Frau Carmen biodynamisch betreibt, steht für einen kompromisslosen Zugang, der seine Weine nicht auf einfache Trinkbarkeit oder gar typischen Geschmack hintrimmt. Ein Image, das ihm nicht nur Freunde macht, aber offenbar gefällt. Spring Break ist sein Rosé aus Zweigelttrauben, den eine intensive Beerennote ziemlich reifer Früchte in Geruch und Geschmack dominiert. Dabei ist der Wein gleichzeitig auch überaus trocken und hat in der Nase mineralische Noten – was ihm seine Frische gibt. Der leicht orange Farbton, die kurze Maischestandzeit und die zweigelttypische Betonung der Traubennote runden das Trinkerlebnis ab. Dieser Wein ist gleichzeutig anspruchsvoll und absolut süffig.
zillingerwein.at

Vivo Rosé 2019 – Mehofer Neudeggerhof
Den Neudeggerhof gibt es seit 1709 und der Weinbetrieb hat bereits 1992 auf Bio umgestellt. Zu den Spezialitäten des auf Biodiversität setzenden Weinguts zählt unter anderem der Rote Veltliner, der in mehren Lagen wachsend in verschiedenen Ausbaustufen angeboten wird. Auch dieser Rosé vom Wagram wächst in eher kühlem Klima auf Lössboden und setzt auf eine Balance aus Frucht und Säure – und damit auf gute Trinkbarkeit bei warmen Temperaturen. Neben klassischen Beeren, gibt es hier frische Noten von Zitrusfrucht und grünem Apfel sowie eine abrundende Cremigkeit.
mehofer.at

Naked Rosé 2019 – Heinrich
Das Pannobile-Weingut Heinrich steht wie wenige andere WinzerInnen für überaus trockene Naturweine, oft mit ausgeprägter Mineralik. Ein Klassiker ist etwa »Graue Freyheit«. Dabei ist die Bandbreite durchaus hoch – und Heinrich ist auch im besser sortierten Supermarkt erhältlich. In den Naked Rosè kommt ausschließlich Blaufränkisch aus dem Leithagebirge. Auch hier gibt es die aktuell beliebte Gleichzeitigkeit von sehr direkter, intensiver Frucht und Struktur und Charakter. Der Naked Rosé bringt das auf den Punkt wie sonst vielleicht nur der Rosé von Pannobile-Kollegen Pittnauer. Die Respekt-Winzer Gernot und Heike Heinrich arbeiten ausschließlich biodynamisch. Dieser Wein steht nach der Direktpressung einige Stunden auf der Maische und reift nach spontaner Gärung und biologischem Säureabbau fünf Monate in Holzgärständern und in Amphoren auf eigener Hefe und wird dann unfiltriert und mit minimalem Einsatz von Schwefel abgefüllt.
heinrich.at


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