Nix bleibt übrig – kreative Reste-Rezepte

Brot zur Verwertung Bild: twlcepics (CC BY-SA 2.0)

Brot zur Verwertung
Bild: flickr.com / twlcepics (CC BY-SA 2.0)

Ich will keine Lebensmittel wegwerfen, aber was mach ich denn mit dem trockenen Gebäck und den überreifen Birnen? Gute Ideen zur Verwertung sind gefragt. Kreativ in der Küche tätig zu sein macht Spaß und man muss nicht zwangsläufig ausgefallene Zutaten besorgen, um schmackhafte Kreationen zu zaubern. Camille Antoine hat sich jetzt mit dem Kochbuch „Bis zum letzten Krümel“ der Resteverwertung bei Brot und Gebäck gewidmet. Wir haben uns das Buch im Rahmen des BIORAMA Lebensmittel Fokus näher angeschaut.

 

Die Milch wird bald sauer, außerdem hat mir die Nachbarin gerade viel zu viele reife Pflaumen aus ihrem Garten herübergebracht – daraus lassen sich köstliche Arme Ritter mit Pflaumenkompott zaubern. Die Birnen werden übrigens mit dem alten Gebäck in einen Brioche-Schokoauflauf verwandelt.

Auf 72 Seiten präsentiert Camille Antoine schön illustrierte Rezepte in denen altes Brot und Gebäck verwertet werden. Der Fokus liegt dabei auf Rezepten für die neue Verwendung möglichst viele verschiedene Brotsorten in Süß- oder Hauptspeisen. Für Vollkorn-Liebhaber ist leider wenig dabei, denn meist werden weißes Toastbrot, Croissants, Früchtebrot oder Brioche zu Süßspeisen weiterverarbeitet. Einzig das in Salzbutter gebratene Landbrot und die Brotschnitten mit Pilzen und Scamorza sowie die interessante Kombination von Cheddar-Bier-Schnitten lassen sich gut mit körnigen und dunkleren Broten machen.

Zwei Rezepte haben wir übrigens getestet und in der Redaktion verkostet. Der Brioche-Ofenschlupfer mit Marillen war durch Butter und Sahne keine leichte Kost, aber geschmacklich überzeugend und einfach zuzubereiten. Die Charlotte aus Äpfeln und Toastbrot war schon etwas langwieriger in der Herstellung, hat uns aber dafür noch besser geschmeckt!

Thorbeck

Wer die Rezepte als kreative Anregung wahrnimmt, kann sich nicht nur leichter mit den ungefähren Angaben zurechtfinden, sondern wird noch viel mehr Möglichkeiten zur Resteverwertung finden. Vom Obst kommt dafür von Bananen über Äpfel, Beeren und Pfirsiche fast alles zum Einsatz. Auch einige pikante Rezepte hat Antoine im Repertoire: Gefüllte Zucchini zum Beispiel, bei denen sich je nach Verfügbarkeit recht viel als Füllung einsetzen lässt. Hier finden neben altem Brot auch die unterschiedlichsten Käsesorten ihre Weiterverwendung. Wenn man sich allerdings strikt an die Rezepte hält, wird man auch viel Neues einkaufen müssen.

Übrigens erkennen immer mehr Küchengenies das Problem der Lebensmittelverschwendung. Restekochbücher gibt es daher schon einige. Zum Beispiel von Valentin Thurn und Gundula Christiane Oertel, passend zum gleichnamigen Film „Taste the Waste„. Auch die Wiener Tafel hat in einer Kooperation mit der Kochbuchautorin und Betreiberin des Babette’s – Spice and Books for Cooks, Nathalie Pernstich, eine Reste-Kochbuchedition herausgegeben. Hier geht sogar pro verkauftes Exemplar ein Euro als Spende an die gemeinnützige Organisation Wiener Tafel. Noch praktischer bekommt man Tipps auf der Seite restegourmet.de, auf der man vorhandene Zutaten eintragen und nach Rezepten, die diese verwenden, suchen kann.

 

Im Zuge des BIORAMA Lebensmittel Fokus widmen wir uns Themen und Initiativen rund um das Wegwerfen von Lebensmitteln. Zum Weiterlesen: ein Interview mit Martin Haiderer von der Wiener Tafel und die Vorstellung der Plattform myfoodsharing.at.

VERWANDTE ARTIKEL